Weikersheim/Main-Tauber-Kreis. Im Rahmen einer Feierstunde in der Tauberphilharmonie in Weikersheim verabschiedete die Volksbank Main-Tauber kürzlich ihr Vorstandsmitglied und den langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Vorbach-Tauber, Jürgen Fricke, in den wohlverdienten Ruhestand.
„Wir verabschieden heute einen Genossenschaftsbanker reinsten Wasser, einen Vorstandsvorsitzenden, der die Grundlagen des genossenschaftlichen Gedankens seit dem ersten Tag seiner Tätigkeit nicht nur verinnerlicht und repräsentiert, sondern jeden Tag mit voller Überzeugung zum Wohle der Bank, ihrer Kunden und der Region gelebt hat“, würdigte der Vorstandsvorsitzende Michael Schneider die Verdienste seines scheidenden Kollegen. In allererster Linie sah Jürgen Fricke den Menschen und seine Bedürfnisse, die immer im Zentrum seines Handelns und seiner beruflichen und privaten Aktivitäten standen, wie Schneider betonte.
Kundenorientiert
Nicht von ungefähr sei Fricke in den vergangenen 28 Jahren immer das Gesicht der Volksbank in seiner Region und erster Repräsentant des genossenschaftlichen Gedankens gewesen. Seine schon sprichwörtliche Kundenorientierung habe immer im Mittelpunkt seines Wirkens gestanden und sei prägender Bestandteil seines Handelns gewesen, lange bevor sie integraler Bestandteil jeder Unternehmensphilosophie geworden sei. Seine Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden der damaligen Volksbank Vorbach-Tauber sei in einer Zeit erfolgt, als es der Bank „nicht wirklich gut ging“. Dennoch sei Jürgen Fricke der festen Überzeugung gewesen, dass es großes Potenzial gab, welches er zu heben gedachte. „Und er hatte auch schon sehr konkrete Vorstellungen, wie er das bewerkstelligen wollte, wie er die Geschichte der Volksbank Vorbach-Tauber zu einer echten Wachstumsstory umschreiben konnte“, so Schneider. Und die folgenden Jahrzehnte gaben ihm Recht.
„Mit der ihm eigenen Kundenorientierung, dem sicheren Gespür für die Erfordernisse der Zeit und die Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen der Region machte sich Jürgen Fricke schnell einen klangvollen Namen und die Volksbank Vorbach-Tauber zu einer kerngesunden Genossenschaftsbank“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. Als exzellenter Netzwerker habe er schon früh den Mut für neue, bahnbrechende Entscheidungen bei der Erschließung zukunftsträchtiger Geschäftsfelder, wie der Nutzung erneuerbarer Energien, gehabt. Als einer der letzten und wahrscheinlich wichtigsten Meilensteine seiner beruflichen Karriere führte er die mittlerweile kerngesunde Volksbank Vorbach-Tauber eG als Partner auf Augenhöhe in die Fusion mit der Volksbank Main-Tauber. „Eine Fusion, die als weiteres Zeichen seiner Weitsicht und seines Pragmatismus eine starke Genossenschaftsbank hervorbrachte, die heute als große Bank in der Region allen Grund hat, optimistisch in die Zukunft zu blicken“, so Schneider.
Wahrer Glücksgriff für die Bank
An die Anfänge der Karriere Frickes als Vorstandsvorsitzender im Jahr 1994 erinnerte der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates Franz Wick. Jürgen Fricke hatte sich seinerzeit gegen 21 Mitbewerber durchgesetzt und den damaligen Aufsichtsrat so überzeugt, dass man einstimmig für seine Einstellung votierte.
„Eine Entscheidung, die sich als wahrer Glücksgriff herausstellen sollte“, wie Wick betonte: „Die lange Zeit Ihrer Führungstätigkeit im Vorstand der Bank, ohne große Änderungen in der Führungsmannschaft, hat der Bank gutgetan. Sie haben die Bank zum Wohle der Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter ständig weiterentwickelt“, so das Resümee des Aufsichtsrates. „Die Arbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat war stets sehr harmonisch, was auch durch Ihre Art des Arbeitens bedingt war. Ich habe Sie in dieser Zeit sehr schätzen gelernt. Anstehende Probleme wurden nicht auf die lange Bank geschoben und ausgesessen, sondern sofort angepackt und einvernehmlich gelöst. Im Mittelpunkt Ihres Denkens und Handelns standen immer die Wünsche und Ziele der Mitglieder und Kunden der Bank und die Verantwortung für die Region und die Mitarbeiter.“
Exzellenter Netzwerker
Norbert Beck, dem stellvertretenden Bürgermeister von Weikersheim, blieb es vorbehalten, den Dank der Kommune für die exzellente und überaus fruchtbare Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten zu übermitteln. „Es war Ihnen stets daran gelegen, zukunftsweisende Projekte zu finanzieren, aber auch der kleine Sparer hat immer hilfreiche Tipps zur Geldanlage erhalten, wobei dies natürlich in letzter Zeit immer schwieriger wurde. Ihr Leitmotiv war stets, dass nur zufriedene Kundinnen und Kunden den Bestand eines Geldinstitutes sichern. Und das bedeutet, nicht nur die nüchternen Zahlen zu sehen, sondern auch die Menschen, die dahinterstehen.“
Neben der menschlichen Seite Jürgen Frickes stünde aber auch der wirtschaftliche Erfolg und die prosperierende Entwicklung der Bank, die dieser in seiner Funktion konsequent vorangetrieben und geprägt habe.
Sehr vieles richtig gemacht
Nachdem Martin Rank im Namen und als Vertreter der Belegschaft seinen Dank übermittelt hatte und konstatierte: „Wenn man aus dem Arbeitsleben ausscheidet und Kunden und Mitarbeiter sagen: Schade, dass er geht, dann hat man vieles richtig gemacht“, gebührten Jürgen Fricke die abschließenden Worte, die er ganz seinem Naturell entsprechend, seinerseits zum Dank nutzte:
„Die mir heute zuteilwerdende Anerkennung für meine Arbeit gehört eigentlich all den ganz besonderen Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Die täglich mehr als ihre Pflicht getan haben und damit meine ich alle unsere Mitarbeiter, die es mir persönlich leicht gemacht haben, so gut dazustehen“.
Der sich anschließende, inoffizielle Teil bot musikalisch umrahmt von der Laudenbacher A-Cappella Gruppe SingTONic’s willkommene Gelegenheit zum Austausch so mancher Anekdote unter den zahlreich erschienenen Gratulanten und Weggefährten des scheidenden Vorstandsmitglieds.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/region-main-tauber_artikel,-main-tauber-einst-das-gesicht-der-volksbank-vorbach-tauber-_arid,1971024.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/weikersheim.html