Wittighausen. Durch die regen Bautätigkeiten im Gemeindegebiet in den letzten Jahren – vor allem im Neubaugebiet „Am Bären“ auf Gemarkung Unterwittighausen – wurden die Betreuungsplätze in der Kindertagesstätte Wittighausen zunehmend knapper, so dass deren Fassungsvermögen mittlerweile erschöpft ist, obwohl durch die Einrichtung einer sechsten Gruppe – die „Waldkindergartengruppe“– heuer bereits zusätzliche Kapazitäten geschaffen wurden (wir berichteten). Beispielsweise könne der nächste freie Platz in der Krippengruppe erst im März 2023 vergeben werden, teilte Bürgermeister Marcus Wessels in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit.
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Ausführliche Beratung
Nach ausführlicher Beratung, Diskussion und Abwägung war sich das Ratsgremium einig, den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zu vergeben, in der verschiedene Möglichkeiten – Anbau, Neubau oder Auslagerung der Kita – als detaillierte Entscheidungsgrundlage geprüft und kalkuliert werden sollen. Zudem ist beabsichtigt, dass diese Studie auch ein Nachnutzungskonzept für das bestehende Gebäude beinhaltet, sollte eine Auslagerung der Kindergartengruppen in einen Neubau erfolgen. Das bestehende Bauwerk und speziell der Saal im Untergeschoss seien so oder so unter anderem für die Theatergruppe „Wittighäuser Dielegnatzer“ unverzichtbar, bekräftigte Marcus Wessels.
Mit dem entsprechenden Beschluss wurde einhergehend die Auftragsvergabe für die Machbarkeitsstudie zum Bruttopreis in Höhe von 23 300 Euro an Architekt Gerhard Pfundt („Bauwerk 4“) erteilt.
Erhöhter Druck
Darüber hinaus habe das jetzt von der Bundesregierung beschlossene Recht auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen den Druck auf die Gemeinde Wittighausen erhöht, entsprechende Räumlichkeiten am Grundschulstandort in Unterwittighausen anzubauen, ergänzte der Bürgermeister. Hier müssten aber noch die genauen Anforderungen und eventuelle Fördermöglichkeiten abgewartet werden.
Einerseits bestehe die Gefahr, dass die Kindergartenzahlen nach einiger Zeit wieder abebben könnten, gab beispielsweise Ratsherr Harald Ebert zu bedenken, ohne dass auch er dem dringenden Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten des Kindergartens widersprechen wollte. „Wir müssen ein ausreichendes Angebot an Plätzen bereithalten, auch wenn die Wellenbewegungen einer Nachfrage in den nächsten Jahren kaum prognostizierbar sind. Denn falls wir nichts investieren, werden Eltern versuchen, ihre Kinder gegebenenfalls in benachbarten Kommunen unterzubringen“, argumentierten andererseits exemplarisch Herbert Reinhard und Michael Schinnagel. Unter anderem Martin Pruszydlo regte zusätzlich an, die Räumlichkeiten bei einem Ausbau des bestehenden Gebäudes so zu gestalten, dass sie gegebenenfalls flexibel nutzbar seien.
„Vor allem auch mit dem Hintergrund, dass weitere Bauplätze ausgewiesen werden sollen und daher wiederum mit weiterem Bedarf an Kindergartenplätzen zu rechnen ist, gibt es keine Alternative zur Beauftragung, da in irgendeiner Form die Kapazität des Kindergartens erhöht werden muss“, betonte Wessels. „Ich glaube, wir sind auf einem guten, richtigen Weg, dieses Konzept als weitere Diskussionsbasis erstellen zu lassen“, zeigte sich Michael Schinnagel ebenfalls überzeugt.
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