Gemeinderat

Jahresrechnung 2023 schloss mit negativem Saldo

Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer reichten nicht aus, um die Ausgaben zu decken. Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2023 bei knapp 1050 Euro

Von 
Peter D. Wagner
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Wittighausen. Einstimmig hat der Gemeinderat Wittighausen in seiner jüngsten Sitzung den Jahresabschluss 2023 bewilligt. Zugleich erteilte das Gremium – soweit noch nicht geschehen – die nachträgliche Genehmigung zu den über- oder außerplanmäßigen Ausgaben.

„Trotz des Ukrainekrieges und der aktuellen Rezession entwickelte sich die wirtschaftliche Lage der Gemeinde Wittighausen im vergangenen Jahr weitgehend stabil“, berichtete Kämmerer Timo Arnold bei der Präsentation der Schlussrechnung 2023. Allerdings ergab sich nach drei positiven Jahresabschlüssen im neuen Haushaltsrecht in 2023 zum ersten Mal bei der Ergebnisrechnung mit rund 21 500 Euro ein negativer Saldo.

Die Gemeinde verbuchte Steuermehreinnahmen von 138 500 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Größtes Plus war die Gewerbesteuer mit einem Anstieg um fast 201 500 Euro auf 476 500 Euro. Weitere Mehreinnahmen wurden bei der Landeszuwendung für die Kindertagesstätte erzielt. Diese erhöhten sich um circa 21 500 Euro auf 469 500 Euro. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer ging hingegen um sechs Prozent zurück und führte zu Mindereinnahmen von 62 000 Euro.

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Gerd Weimer
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Beim Gebührenhaushalt Wasserversorgung stiegen die Einnahmen aus dem Frischwasserverkauf um 68 000 Euro auf über 256 000 Euro. Im Bereich Abwasserwirtschaft sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 17 500 Euro auf etwa 199 000 Euro.

Auf der Ausgabenseite erhöhte sich der Aufwand für den Unterhalt des unbeweglichen Vermögens um 84 000 Euro auf 224 500 Euro. Bedeutsame Mehrausgaben erfolgten unter anderen im Bereich Abwasserbeseitigung durch kurzfristig erforderliche Sanierungsarbeiten an Straßenschächten von 66 000 Euro sowie durch diverse Asphaltierungs- und Sanierungsarbeiten von rund 106 000 Euro.

Der Aufwand hinsichtlich der Kindertagesstätte betrug insgesamt knapp 835 000 Euro. Unter Berücksichtigung der Landeszuweisungen verblieben im Rechnungsjahr über 365 000 Euro, welche die Gemeinde aus eigenen Finanzmitteln für die Kindertagesstätte aufbringen musste. Damit lag der Nettoaufwand um circa 32 000 Euro höher als 2022.

Im Wesentlichen stand das Jahr 2023 im Zeichen der Sanierung der Ortsdurchfahrt L 511 (Wittigostraße) in Unterwittighausen. Neben der Neuanlage eines Gehwegs und Neuasphaltierung der Straßendecke wurde in diesem Bereich die Wasserleitung ausgetauscht. In 2023 fielen für diese Maßnahme Kosten von annähernd 458 500 Euro an. Endgültig abgeschlossen sind die Maßnahmen erst 2024. Die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen sanken gegenüber 2022 um rund 150 000 Euro. Dies entsprach einer Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 1065 Euro.

„Da die Gewerbesteuerentwicklung immer rund zwei bis drei Jahre der aktuellen Wirtschaftsentwicklung hinterherhinkt, werden in den kommenden Jahren die Gewerbesteuereinnahmen voraussichtlich sinken“, prognostizierte Arnold.

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