Ortschaftsratssitzung

Zwei Revierförster kümmern sich um Wald der Sonderrieter

Neue Ansprechpartner des Forstamts stellten sich vor. Streuobstwiese mit „Geburtsbäumen“ soll entstehen

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bdg
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Martin Rösler und Lars Kaller (rechts) sind als Revierförster für den Privatwald in Sonderriet zuständig. © Grein

Sonderriet. Die Themen Wald und Biodiversität standen im Mittelpunkt der öffentlichen Sitzung des Sonderrieter Ortschaftsrats am Mittwochabend in der Mehrzweckhalle.

Die Privatwaldbesitzer in der Ortschaft haben seit kurzem zwei neue Ansprechpartner im Forstamt. Nach dem der bislang zuständige Revierförster in Ruhestand gegangen ist, wurden die Aufgaben neu verteilt, erklärte Ortsvorsteher Udo Kempf. Für den Bereich zwischen der Grenze zu Wessental und der Landesstraße 508 ist nun Revierförster Lars Kaller zuständig. Für das Areal auf der anderen Seite der Landesstraße zeichnet Martin Rösler verantwortlich. Beide stellten sich in der Ortschaftsratssitzung vor.

Im Ortschaftsrat notiert

In seinem Rückblick in der Sitzung des Sonderrieter Ortschaftsrats würdigte Ortsvorsteher Udo Kempf dem Bäcker Martin Flicker für die jahrzehntelange Versorgung des Dorfs mit guten Backwaren. Zur Schließung des Geschäfts habe man ein Geschenk überreicht.

Der Gemeindeverbindungsweg nach Dörlesberg wurde geschottert, der Weg zur „Vorbüschlalm“ verbessert. Auf die Sperrung der Zufahrt zum Mehrgenerationenplatz weist nun ein Verbotsschild hin. Die Esche am Friedhoffällt die Ortschaft in Eigenregie. Ein Rasenmäher wurde von der Gemeinde durch einen neuen ersetzt.

Der Obst- und Gartenbauverein hat am Sportplatz Kürbisse angepflanzt. Am Wochenende treffen sich dort viele Sonderrieter aller Generationen zum Gießen und zu Gesprächen.

Die „Vorbüschlalm“ soll seltener vermietet werden. Man möchte sie im Sommer an den Wochenenden Jugendlichen zur Verfügung stellen. Die Vermietung erfolgt nur an Sonderrieter. Es sollen keine kommerziellen Veranstaltungen mehr erlaubt werden. bdg

Kaller ist seit 20 Jahren Revierleiter in Freudenberg. Rösler fungiert seit 15 Jahren als Revierleiter. Er ist neben dem Teil von Sonderriet unter anderem für die Gebiete Dörlesberg, Sachsenhausen, Mülldeponie und Reicholzheim zuständig. „Ich bin mehr Privatwaldförster und mache dies gerne“, sagte er. Beide freuten sich auf die Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern.

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Kaller erklärte, Eigentümer von Waldflächen auf beiden Seiten der Landesstraße, hätten nun zwei Ansprechpartner. Man habe aber eine Grenze festlegen müssen, verwies er auf die Verteilung der Arbeitsbelastung der Revierförster des Forstamts. „Im Großen und Ganzen läuft das Waldgeschäft wie gewohnt weiter.“ Beide waren sich einig, dass sie aufgrund ihres großen Zuständigkeitsgebiets nicht immer sofort auf Zuruf zu einem einzelnen Waldbesitzer kommen könnten. Bei Bedarf solle Kontakt mit ihnen aufgenommen werden. Man koordiniere die Termine dann entsprechend.

Zudem appellierten die Revierförster, die Vorgaben bei forstwirtschaftlichen Verfahren einzuhalten. Kaller wies auf die sehr schnelle Veränderung im Holzmarkt hin. Informationen zu Abnahme und Preisen seien nach wenigen Wochen schon nicht mehr aktuell. Einig waren sich die Beiden, dass sich die Waldbesitzer vorab informieren sollen, welcher Einschlag Sinn mache. Dazu berate man gerne.

Sonderriets Patenstadtrat Johann Vogeltanz verwies auf das generelle Problem mit Holzdiebstählen. Er bat darum, die Augen offen zu halten und gebietsfremde Fahrzeuge in Wald und Holzlagerbereichen zu notieren. Kaller betonte, die Bedeutung von Brennholz werde zunehmen und damit auch die mögliche Gefahr von Diebstählen. Heute sei es zumeist so, dass die Vermessung des Holzes erst im Werk erfolgt. Bis dahin müsse der Waldbesitzer das Risiko für Diebstähle tragen.

Rössler bat darum, den neuen Revierförstern einige Monate Zeit zu geben, damit sie die Gewann-Namen lernen. Udo Kempf brachte erneut die Idee ins Spiel, Gewann-Schilder zur Orientierung aufzustellen. Diese seien auch gute Informationen für Spaziergänger.

Ein wichtiges Thema für das Gremium ist die Biodiversität in der Gemeinde. So gab es mehrere Gemeinschaftsaktionen zur Schaffung von Blühstreifen. In nicht öffentlicher Sitzung hatte das Gremium nun über Biodiversität auf verpachteten kommunalen Grundstücken diskutiert. Es wurde beschlossen, dass entsprechende Auflagen in die Pachtverträge aufgenommen werden. Außerdem soll es gleiche Pachtverträge für alle Flächen geben.

Im Gewann „Am Friedhof“ beim Sportplatz soll zudem eine Streuobstwiese mit „Geburtsbäumen“ als Dorfabschluss entstehen. Vorgesehen ist, dass Familien im Dorf zur Geburt eines Kindes einen Baum erhalten und dort pflanzen.

Beim Blick auf den angestrebten Bau von Windkraftanlagen im Bereich Heegwald betonten Ortschaftsrat und Einwohner erneut ihre kritische Haltung zu dem Vorhaben. Die Patenstadträte erklärten, nach aktueller Rechtslage seien dort ohne Zustimmung des Gemeinderats keine Anlagen möglich. Dies könnte sich durch neue Vorgaben und Land und Bund und einer Anpassung des Regionalplans ändern. Gemeinderat Axel Wältz betonte: „Es ist wichtig, dass sich der Gemeinderat in der Thematik mit dem Ortschaftsrat abstimmt und dessen Votum achtet.“

Bürger erklärten, sie hoffen, dass die versprochene Bürgerbeteiligung im Verfahren auch umgesetzt werde. bdg

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