Nassig. „Wir brauchen Sie und ihr Engagement“, betonte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez bei der Jubiläumsveranstaltung zum 50. Geburtstag der Bewegungs- und Reha-Sportgemeinschaft Wertheim (BRSG). Deshalb sei er gern der Einladung gefolgt. Aber die Anwesenheit des Stadtoberhaupts hatte noch einen zweiten Grund: Christian Wüst, der den Verein seit 2004 als erster Vorsitzender leitet, erhielt am Freitag die Stadtmedaille in Silber.
Auch sonst gab es zahlreiche Ehrungen, etwa die offizielle Urkunde der Ehrenmitgliedschaft für Bruno Weber und Heinz Staubitz. Letzterer ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied und war bei der Versammlung anwesend. Er konnte an diesem Abend etliches aus der Anfangszeit ab 1973 erzählen, als der Verein noch „Versehrtensportverein Wertheim“ hieß.
Doch zunächst blickte der Vorsitzende Wüst auf die letzten fünf Jahrzehnte zurück – und ebenso in die Zukunft des Vereins. Er betonte, dass im Verein der Sport an erster Stelle stehe. Es gehe um körperliche Fitness, Wohlbefinden und Freude. Aber auch die Geselligkeit dürfe nicht zu kurz kommen. Dass dies nie passiert sei, zeigten die Bilder der parallel laufenden Dia-Show, die neben Sportereignissen nette Runden der vergangenen Jahre zeigte. Schließlich seien Vereine auch dazu da, der Vereinsamung wirkungsvoll zu begegnen.
Ein Ziel: Neue Mitglieder
Der Verein, der auf seinem Höchststand 400 Mitglieder und zehn Übungsleiter hatte, wechselte zwei Mal den Namen. Von 1979 bis 1997 hieß er Behindertensportgemeinschaft. Es habe dabei immer ein Grundsatz gegolten: Der Verein bleibt eigenständig, er schließt sich keinem Sportverein an. Für die Zukunft sei ein Ziel, neue Mitglieder zu gewinnen.
Wüst forderte die Kommune auf, Vereine und Ehrenamt zu unterstützen. Dies unterstrich das neue Ehrenmitglied Heinz Staubitz . Er wies in Anwesenheit des Oberbürgermeisters darauf hin, dass man beim geplanten Bau neuer Hallen und Schwimmbäder immer auch die Bedürfnisse der beeinträchtigten Sportler mit berücksichtigen müsse. Er betonte, dass der Erhalt der Kleinschwimmhalle für den Verein, der früher eine große Schwimmabteilung hatte, von großer Wichtigkeit sei.
Herrera Torrez in seiner Rede die Freude über „viele verdiente Menschen, die noch immer Sport treiben wollen“ zum Ausdruck. Dabei stehe bei der BRSG das Wohlbefinden, nicht Medaillen im Vordergrund. Der Verein helfe, in der Gesellschaft zu verankern, dass Menschen mit Beeinträchtigung dazugehören.
Der Oberbürgermeister lobte den Vorsitzenden des Vereins als „Urgestein des Vereins“, der ihn durch Höhen und Tiefen, beispielsweise die Corona- Zeit, gelenkt habe und auch jetzt, nach 20 Jahren, in seiner Tätigkeit nicht nachlasse. Er erlebe Wüst als humorvollen Menschen, der auf andere zugehe.
Nach diesen einleitenden Worten überreichte er Christian Wüst die Stadtmedaille in Silber.
Dieser Ehrung schloss sich Annelore Palme, die als Vertreterin des Badischen Behindertensportbunds an der Feier teilnahm, an und überreichte dem Vorsitzenden die „Ehrenurkunde für besondere Verdienste mit Gold im Kranz“. Des Weiteren zeichnete sie für ihr langjähriges Engagement Heidrun Bohlig, Gisela Nichelmann und Ute Heneka jeweils mit der „Ehrenurkunde für besondere Verdienste in Gold“ aus.
Sie überreichte dem Verein einen Gutschein über 300 Euro, der zweckgebunden für Aus- und Fortbildung der Übungsleiter dienen soll.
In geselliger Runde klang der Abend für die etwa 50 anwesenden Mitglieder und die Besucher, darunter die Herzsportgruppe aus Miltenberg, aus.
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