Ausschuss „Eigenbetrieb Burg“ tagte

Wertheim: Kosten für Burg-Beleuchtung sorgen für Diskussion

Eine einfache Vergabe, die letztlich einstimmig beschlossen wurde, sorgte für viel Diskussion im Ausschuss des „Eigenbetriebs Burg“. Es geht um Kosten in Höhe von fast 600.000 Euro.

Von 
Birger-Daniel Grein
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So könnte die Beleuchtung der Wertheimer Burg künftig aussehen. © made by light lichtplanung

Wertheim. Zwei Aufträge zur Erneuerung der äußeren Beleuchtungsanlage und die Installation einer Sicherheitsbeleuchtung auf dem Wertheimer Wahrzeichen waren zu vergeben.

Notbeleuchtung nicht ausreichend

In der Vorlage heißt es, die Burg werde regelmäßig und vermehrt als Veranstaltungsort genutzt. Die aktuelle Beleuchtungsanlage sei veraltet und habe keine ausreichende Notbeleuchtung. „Die beiden Fluchtwege über das Altanentor und über die kleine Treppe hin zum Haupteingang sind derzeit leider nicht beziehungsweise nur schlecht beleuchtet und werden teils mit akkugepufferten Leuchten behelfsmäßig bei Veranstaltungen beleuchtet“.

Die aktuelle äußere Beleuchtungsanlage der Burg Wertheim mit Fassadenbeleuchtung und provisorischer Sicherheitsbeleuchtung sei mittlerweile veraltet und habe nach Analyse eines Fachplanungsbüros das Ende ihrer Lebenszeit erreicht.

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Der Gemeinderat hatte am 22. Mai 2023 die Erneuerung der äußeren Beleuchtungsanlage und die Sicherheitsbeleuchtung beschlossen. Durch das neue Lichtkonzept sollen das Sicherheitskonzept und die naturschutzrechtlichen Ziele mitberücksichtigt werden und die Burg zudem als touristische Attraktion und Landmarke gestärkt werden. „Ziel ist es, somit eine energieeffizientere und der Burg angemessene Beleuchtungsanlage zu errichten, die den aktuellen Anforderungen an Sicherheit und Lichttechnik entspricht.“

Die zu vergebenden Arbeiten umfassten die nötigen Erd-, Pflaster- und Natursteinarbeiten als Vorbereitung sowie die eigentlichen Elektro- und Beleuchtungsausgaben für insgesamt rund 590.000 Euro.

Jonathan Klüpfel (Bürgerliste) fragte, ob es mit Blick auf die Kosten, die künftig für das Krankenhaus anfallen können, sinnvoll sei, solche Projekte wie die Burgbeleuchtung nicht auf günstigere Art auszuführen oder ganz zu streichen. Dem schloss sich auch Manfred Busch (Freie Bürger) an.

Auf Sicherheitsaspekte verwiesen

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez verwies auf die Sicherheitsaspekte der Beleuchtungsthematik, die die Fachplaner bei der damaligen Sitzung des Gemeinderats vorgestellt hatten. Zudem habe Burgmanager Christian Schlager darauf hingewiesen, dass die Burg ohne die Maßnahme längerfristig nicht mehr als Veranstaltungsort genutzt werden könne.

Das Stadtoberhaupt warnte davor, Maßnahmen, die man schon in die Umsetzung gebracht habe, zu stoppen. Man sollte bei Einsparungen eher auf zukünftige Projekte blicken. Die Erneuerung der Burgbeleuchtung sei aus formalen und inhaltlichen Gründen wichtig. Auch Jochen Müssig (CDU) betonte, er würde die Umsetzung des Konzepts für das Wahrzeichen Burg begrüßen. Brigitte Kohout (SPD) verwies darauf, dass es im Sommer viele Veranstaltungen auf der Burg gebe, teils mit über 1000 Besuchern je Abend. „Stellen Sie sich vor, es passiert etwas.“ Klage jemand wegen eines Unfalls, käme dies die Stadt teurer als die neue Beleuchtung.

Nicht mehr vorschriftsgemäß

Stadtbaumeister Armin Dattler betonte, die Entscheidung weiterhin große Veranstaltungen auf der Burg durchzuführen, sei auch von der Aussicht getragen, dass es eine baldige Änderung bei der Beleuchtung gibt. „Die Leitungen werden auch nicht besser.“ Die aktuelle Ausstattung sei nicht mehr vorschriftsgemäß, man behelfe sich mit Provisorien. Er verwies zudem auf die Einsparungen im Verbrauch und die umweltfreundlichere neue Beleuchtung. Hätte man die Sicherheitsbeleuchtung bei der Realisierung abgekoppelt, hätte man fast nichts gespart.

Klüpfel betonte, keiner bezweifle, dass die ganzen Maßnahmen für die Burgbeleuchtung notwendig und preisgerecht sind. Die Frage sei nur, ob man es sich in der aktuellen Haushaltslage leisten wolle. Letztlich erfolgte die Vergabe einstimmig an die Firmen Uihlein, Königheim (Erd-, Pflaster- und Natursteinarbeiten für rund 134 700 Euro netto) und Paul Müller, Eisingen (Elektro- und Beleuchtungsarbeiten für rund 455 500 Euro).

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