Neubauten

Wertheim: DRK-Campus mit Leben gefüllt

Die DRK-Pflegeeinrichtungen sind in Betrieb, und die Rettungswache wird im September eingeweiht. Im neuen Rotkreuz-Campus auf dem Reinhardshof kehrt Leben ein.

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Gerd Weimer
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Nina Fertig, Pflegebereichsleiterin im DRK-Kreisverband, in einem Zimmer der Tagespflegeeinrichtung auf dem Reinhardshof. © Gerd Weimer

Wertheim. Der neue DRK-Komplex auf dem Reinhardshof hat sich mit Leben gefüllt. Seit Oktober vergangenen Jahres ist das Pflegezentrum in Betrieb, das Plätze für Kurzzeit- und Tagespflege bietet. Bei einem Pressegespräch vor Ort informierte die Spitze des DRK-Kreisverbands Tauberbischofsheim am Dienstag über die neuesten Entwicklungen.

Keine Kostensteigerung bei DRK-Campus

8,5 Millionen Euro kostet der DRK-Campus auf dem Reinhardshof insgesamt. Bis auf „marginale Mehrkosten aufgrund zusätzlicher Anforderungen“, so Präsident Reinhard Frank, habe man den vorgesehenen Kostenrahmen einhalten können.

Für die Tagespflegeeinrichtung gibt es Zuschüsse des Landes in Höhe von 2,3 Millionen Euro und 250 000 Euro vom Landkreis. Die Stadt Wertheim steuerte das Grundstück bei.

Für die Rettungswache gab es vom Land 1,6 Millionen Euro. Kein Zuschuss floss für den Kleiderladen und das Bildungszentrum. Der DRK-Kreisverband steuerte laut Reinhard Frank rund eine Million Euro bei, die aus Eigenmitteln und Darlehen stammen. wei

Wie Kreisverbandspräsident Reinhard Frank und Geschäftsführerin Manuela Grau erläuterten, sind die 30 Kurzpflegeplätze voll besetzt. Die Tagespflege sei „noch nicht ganz ausgelastet“, so Reinhard Frank. Hier gebe es „Luft nach oben“. Genaue Angaben über die Auslastungsquote der 15 Betten gab es nicht.

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Insgesamt sei man mit der Entwicklung der Pflegeeinrichtungen, die von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden, zufrieden. Besonders für die 30 Kurzzeitplätze gebe es weiterhin eine große Nachfrage.

Rettungswache fast fertig

Laut Leiterin Nina Fertig kommt diese Nachfrage vornehmlich aus den umliegenden Krankenhäusern. Es handele sich dabei um Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen worden seien, aber noch nicht alleine zu Hause leben können. Nach einem Klinikaufenthalt oder einer akuten Krisensituation sei die Kurzzeitpflege ein wichtiges Angebot, um die Rückkehr ins häusliche Umfeld zu ermöglichen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrage zwischen drei und vier Wochen.

Wie Reinhard Frank und Manuel Grau weiter berichteten, steht die neue Rettungswache kurz vor der Vollendung. Das Gebäude sei schon Ende Mai fertig geworden. Nun wird noch die Außenanlage hergestellt. Mitte September werde der Einzug über die Bühne gehen. Die Einweihung findet am Freitag, 22. September, statt, gefolgt von einem Tag der offenen Tür am Samstag.

Angeschlossen an die neue Wache sind Schulungsräume für die Breitenausbildung und der neue Rote-Kreuz-Laden. Dieser bestand schon auf dem Reinhardshof, ist aber zwischenzeitlich in den Räumen der früheren Engelsberg-Apotheke untergekommen. Geschäftsführerin Manuel Grau erklärte, die Lage vieler ärmerer Haushalte habe sich angesichts der hohen Inflation infolge des Ukraine-Kriegs verschlechtert. Im Jahresvergleich erhöhte sich die Zahl der Besucher in den zwei DRK-Kleiderländen (Wertheim und Tauberbischofsheim) um acht Prozent. Die Kleiderläden des DRK-Kreisverbands firmierten in früheren Zeiten als Kleiderkammer.

Shopping-Erlebnis

Mittlerweile sind sie strategisch neu ausgerichtet. Zwar versorgen die Läden weiterhin in erster Linie Bedürftige, beispielsweise Leute die plötzlich – etwa wegen eines Brands – in Notlage geraten sind, so Geschäftsführerin Manuela Grau. Laut Sozialleiterin Herta Wolf genießen manche Kunden aber mittlerweile ein regelrechtes Shopping-Erlebnis.

Das Second-Hand-Flair ziehe auch junge Leute an, die sich bewusst gebrauchte Kleidung anschaffen. Um andere nützliche Gebrauchsgüter wie etwa Kinderwagen vermitteln zu können, soll es ein Schwarzes Brett geben.

Wache als Flüchtlingsunterkunft

In den Genuss des Angebots der Kleiderläden kamen auch die Geflüchteten aus der Ukraine. 500 kostenlose Kleiderpakete habe man ausgegeben. Der DRK-Katastrophenschutz und die Ehrenamtlichen seien an Planung und Aufbau von Notunterkünften beteilig gewesen. Mit der Stadt Wertheim stehe man in Kontakt, um über die Nachnutzung der Rettungswache in der Uihleinstraße als Flüchtlingsunterunterkunft nachzudenken.

Redaktion Reporter Wertheim

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