Auszeichnung

Wertheim darf Prädikat für Familienfreundlichkeit weiter führen

Stadt wurde erneut von der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg geprüft. Bisher bestes Ergebnis im Land erzielt.

Von 
Gerd Weimer
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Manfred Becker (rechts) überreicht Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez das Qualitätsprädikat. © Gerd Weimer

Wertheim. Bei der Gemeinderatssitzung am Montag ging es nicht nur um das Krankenhaus und die finanziellen Folgen für die Stadt. Es stand auch ein erfreuliches Thema auf der Tagesordnung. Die Stadt darf auch weiterhin das „Qualitätsprädikat Familienbewusste Kommune Plus“ führen. Manfred Becker, Ehrenvorsitzender und Mitbegründer der federführenden Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg, kam eigens nach Wertheim, um das Ergebnis der erneuten Prüfung vorzustellen und die Urkunde an Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zu überreichen.

Das Verfahren wurde erstmals für 2015 ausgeschrieben. Die Stadt Wertheim hatte sich an dem Prüfverfahren erfolgreich beteiligt. Nach vier Jahren erfolgte die nächste erfolgreiche Prüfung. Nun stand sie ein weiteres Mal an.

Stetige Steigerung

Bei der zweiten Folgeprädikatsprüfung lagen laut Manfred Becker sechs Handlungsfelder zugrunde, „die für den Querschnitt familiärer Lebensqualität wesentlich sind“. Von maximal 355 möglichen Punkten seien 290 Punkte erreicht worden, „mit dem sehr guten Ergebniswert von 81,7 Prozent“. Hervorzuheben sei, dass sich Wertheim ab 2015 mit 74 Prozent, 2020 mit 76 Prozent und 2024 mit 82 Prozent stetig verbessert habe: „Das ist sehr beachtlich. Bis heute hat bei der dritten Prädikatsreihe diesen Ergebniswert keine Kommune in Baden-Württemberg erzielt“, stellte Becker fest. Mit nun über 80 Prozent werde das zweite Folgeprädikat an die Stadt Wertheim mit einer erhöhten Laufzeit von fünf Jahren verliehen.

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Die stärksten Ergebnissteigerungen gegenüber 2020 hätten sich bei den Handlungsfeldern „Kommunale Gesundheitsförderung“ mit einer besonderen Steigerung von 43 Prozent im Handlungsfeld „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ mit 13 Prozent ergeben. Becker vergaß nicht zu erläutern, dass der Prüfkatalog fachlich regelmäßig fortgeschrieben wird, also nicht ständig die gleichen Prüffragen beinhalte.

„Mit diesem Qualitätsprädikat will eine Kommune wissen, in welchen Handlungsfeldern sie schon familienfreundlich ist und in welchen Bereichen eine weitergehende Entwicklung angezeigt ist“, so Becker. Allein die Tatsache, dies genau wissen zu wollen, sei bereits als ein Kompliment an die Stadt Wertheim wertzuschätzen.

Das Prüfsystem beinhalte die ausführliche Prüfung des Antrages sowie zusätzliche Interviews mit verschiedenen Beteiligten. Im Rahmen des Prüfverfahrens standen laut Becker etliche Gesprächspartner zur Verfügung: für die Verwaltung Matthias Fleischer, für die Personalvertretung Susanne Geier, Alex Schuck vom Diakonischen Werk als Leiter des Familienzentrums und Bernd Maack, Vorsitzender des Stadtmarketing.

Handlungsfelder

Über die fachlichen Handlungsfelder hinaus sei auch das Qualitätsmanagement geprüft worden, bestehend aus der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Mit rund 91 Prozent habe die Ergebnisqualität der Stadt ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Die Struktur- und Prozessqualität mit 72 Prozent und 79 Prozent seien als gut zu bezeichnen. Für die Strukturqualität empfehle man eine weitere Entwicklung, zum Beispiel wirke sich die Benennung von Ansprechpartnern in der Verwaltung für bestimmte Themenfelder auch auf eine erhöhte Prozessqualität aus, denn Familienfreundlichkeit sei eine Querschnittsaufgabe. Die Stadt Wertheim verfolge schon seit neun Jahren eine „sach- und fachgerechte Angebotsqualität für Familien“.

Becker dankte dafür im Namen der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg „dem Gemeinderat, Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung einschließlich der ehrenamtlich Engagierten an der Ausgestaltung dieser familienfreundlichen Stadt“.

Redaktion Reporter Wertheim

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