Verkehr

Wartberg: Auf Berliner Ring künftig nur noch 40 km/h erlaubt

Verantwortliche nennen Straßenschäden als Grund für die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit. Diese Forderung des Stadtteilbeirats Wartberg ist schon seit Jahrzehnten Thema - und ging aber ursprünglich noch weiter.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Auf dem Berliner Ring auf dem Wertheimer Wartberg gilt zukünftig eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern. Damit erfüllt sich ein jahrzehntelanger Wunsch von Stadtteilbeirat und Anliegern nach weniger Geschwindigkeit und damit Verkehrslärm. © Birger-Daniel Grein

Wartberg. In der Ortsdurchfahrt des Wertheimer Stadtteils Wartberg, dem Berliner Ring, wird künftig eine Höchstgeschwindigkeit von 40 statt 50 Stundenkilometern (km/h) gelten. Für den Stadtteilbeirat und die Anlieger erfüllt sich so der Wunsch nach einer Geschwindigkeitsreduzierung und damit weniger Verkehrslärm.

Auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung teilte Pressestelle für das Referat Öffentliche Ordnung Folgendes mit: „Der Straßenbaulastträger hat die Geschwindigkeitsreduzierung wegen Straßenschäden beantragt.“

Wie Stadtbeiratsvorsitzender Olaf Nadler erklärte, ist die Straße Eigentum der Kommune. „Die Geschwindigkeitsreduzierung wird mit Aufstellung der Verkehrszeichen/Schilder gültig“, heißt es weiter in der Mitteilung der Verwaltung. Der Bauhof werde die Schilder aufstellen, wenn es die Witterungsverhältnisse zulassen. Derzeit sei zum Beispiel aufgrund von Bodenfrost kein Setzen der Rohrpfosten möglich. Angepasst werde auch die entsprechende Markierung auf der Straße und die Geschwindigkeitsanzeigetafel auf die neue Höchstgeschwindigkeit umprogrammiert.

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Vom Stadtteilbeirat Wartberg wurde schon lange eine Reduzierung auf 30 km/h gefordert. Von der Stadt heißt es dazu: „Die Geschwindigkeitsreduzierung auf 40 km/h ist ausreichend. Im Berliner Ring liegt keine besondere Unfall- oder Gefahrenlage vor.“ Ebenso sei aus Gründen des Lärmschutzes keine weitergehende Geschwindigkeitsreduzierung erforderlich, da die Lärmwerte nicht überschritten werden.

Nadler berichtete, die Forderung nach einer Geschwindigkeitsreduzierung im Berliner Ring gebe es schon fast 30 Jahre. Seine Amtsvorgängerin Renate Gassert habe 19 Jahre in dieser Sache nichts erreichen können und auch die Appelle in seinen sechs Jahren als Vorsitzender hätten bis vor kurzem nichts bewirkt. Am 19. Dezember 2024 sei er dann aber mit einem Schreiben über die verkehrsrechtliche Anordnung für den Berliner Ring informiert worden.

Nadler: „Jahrelang hieß es, das Regierungspräsidium Stuttgart stimmt einer Geschwindigkeitsreduzierung nicht zu.“ Begründet wurde dies damit, dass die Straße, die zur Verbindung nach Bestenheid gehört, einer Gemeindeverbindungsstraße gleichzusetzen und damit keine Reduzierung möglich sei. Zudem gebe es an der Straße weder eine Schule, Senioreneinrichtung oder einen Kindergarten, die eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit rechtfertigen würde.

Anwohner wünschen sich weniger Verkehrslärm

Der Stadtteilbeiratsvorsitzende freute sich, dass der Wunsch nach langsamerem Fahren in der Straße nun doch in Erfüllung gehe. „Das Argument der Anlieger ist der Verkehrslärm.“ Der Verkehr auch von Lkw nehme zu und damit auch die Lärmbelastung. Eine 40er-Zone habe er schon lange ins Gespräch gebracht, da dort die Verkehrsführung nicht auf „rechts vor links“ geändert werden müsse. Die 40 km/h sollen so lange gelten, bis die Straße komplett saniert wird, verwies Nadler auf die getroffene Regelung. Damit sei aber in absehbarer Zeit wohl nicht zu rechnen. Man habe jetzt im Haushalt noch weniger Geld und die Sanierung anderer Straßen im Bereich der Großen Kreisstadt sei wichtiger als jene des Berliner Rings.

„Wir sind sehr zufrieden. Für uns ist es ein Erfolg“, freute sich der Stadtteilbeiratsvorsitzende über die Entscheidung der Verkehrsbehörde. Man sei froh, dass nun wenigstens diese Reduzierung erfolgt. „Wir haben die Zusage von der Stadt, dass die gefahrene Geschwindigkeit auch gemessen wird. Sonst wäre die neue Begrenzung Makulatur.“ Mit den 40 km/h sei man zufrieden. Eine Forderung nach einer weiteren Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit in diesem Bereich habe man nicht. Die bestehende Verkehrsführung habe sich bei den Bürgern eingeprägt. Mit einer neuen „Rechts-vor-links-Regelung gebe es nur wieder Schwierigkeiten.

Hoffnung setzt man im Stadtteilbeirat auf die Aktualisierung und Erweiterung der Lärmaktionsplanung. „Wir hoffen, dass unser Gebiet mit in die Planung fallen wird.“ Schon lange fordere man eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf der L 508 zwischen Wertheim und Vockenrot auf ebenso 50 km/h im Bereich Wartberg und Reinhardshof. Aktuell gilt dort noch 70 km/h als Höchstgeschwindigkeit. Auch hier ist der Lärmschutz das Argument, sodass man sich durch die Planung eine Änderung erhofft.

Freier Autor

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