Dertingen. Der beliebte und geschätzte Pfarrer Bernhard Ziegler wurde von den Kirchengemeinden Dertingen, Kembach, Dietenhan und Höhefeld bei einem Gottesdienst in der Dertinger Wehrkirche und einer Feier in der Mandelberghalle verabschiedet. In einem festlichen Rahmen wurde sein verdienstvolles und eindrucksvolles Wirken gewürdigt.
Pfarrer Bernhard Ziegler gilt als ein großer Freund der Musik. Die Chöre aus seinen Gemeinden, Musikkapellen, Fanfarenzüge und weitere Musikgruppen verabschiedeten sich mit beeindruckenden Vorträgen. Musikalisch eröffnete der Posaunenchor Dertingen den Gottesdienst, dem folgten Beiträge des Chors Vocalis. Wolfgang Stein, Vorsitzender des Kirchengemeinderates, begrüßte in der voll besetzten Kirche zahlreiche Ehrengäste, darunter Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, die Dekanin Wibke Klomp, den Patronatsherrn Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und die Ortsvorsteher aus Dertingen, Kembach, Dietenhan und Höhefeld.
Wechsel nach Hammelburg
Frieden war das Thema der Predigt. „Frieden muss gewagt werden,“ sagte Pfarrer Ziegler. „Schwerter zu Pflugscharen,“ mit einem Zitat aus der Bibel unterstrich er, dass Blut vergießen gegen den Willen Gottes ist. Im Grunde ihres Herzens, so der Pfarrer, würden sich alle Menschen nach Frieden sehnen. „Die Grundlagen hierfür werden früh gelegt, im Kindergarten und in der Schule.“
Pfarrer Bernhard Ziegler wechselt als Militärpfarrer nach Hammelburg und betonte ausdrücklich: „Ich bin und bleibe Pfarrer.“
Über 18 Jahre wirkte er im Wertheimer Osten, und als Anekdote in der Predigt erzählte er die Begegnungen mit Jugendlichen beim Fußball in Kembach auf dem Bolzplatz.
„Heute geht es um dich,“ wandte sich Dekanin Wibke Klomp an Pfarrer Ziegler. Er habe viele Fortbildungen besucht und seinen eigenen Stil gefunden. „Mit 18 darf man das Haus verlassen,“ meinte die Dekanin im Hinblick auf 18 Jahre in Dertingen und Umgebung. „Vermissen werden wir seinen Humor“, so Klomp. Sie würdigte seinen Einsatz als Notfallseelsorger und als Vakanz-Vertretung. Als Abschiedsgeschenke hatte sie einen Stein aus der Wertheimer Stiftskirche mitgebracht, eine Kerze mit der Inschrift „Frieden“ in verschiedenen Sprachen und einen Bildband über den Maler Modersohn.
„Spuren hinterlassen“
„Sie haben Spuren in der Großen Kreisstadt Wertheim hinterlassen,“ stellte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez fest. Die Gefühle an diesem Tag seien eine Mischung aus Wehmut, Traurigkeit, Vorfreude und Dankbarkeit. Schmunzelnd erfuhren die Gläubigen, dass der Oberbürgermeister und der Pfarrer eine gemeinsame Leidenschaft haben: Fußball. Herrera Torrez erinnerte an die hervorragende Zusammenarbeit mit Bernhard Ziegler bei der Erweiterung des Kindergartens in Kembach. „Sie werden sehr vermisst werden,“ meinte der Oberbürgermeister abschließend.
Nach dem Gottesdienst nahmen die Fanfarenzüge aus Dertingen und Höhefeld Aufstellung vor der Kirche. Ein Festzug formierte sich und zog zur Mandelberghalle. Dort gab es ein gemeinsames Mittagessen.
Das Nachmittagsprogramm eröffnete der Gesangverein Kembach mit zwei Liedern. Es folgten Grußworte des Patronatsherrn Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, des Vorsitzenden der Bezirkssynode Ekkehard Hüneburg, des Pfarrerkollegen Christoph Brand, der Ortsvorsteherin Tanja Bolg für die Vereine und Ortschaften, Grußworte von Manuela Müssig, Karina Zeidler und Nicole Segner für die Kindergärten Dertingen, Kembach und Höhefeld. Weiterhin Grußworte der der Gruppen und Kreise aus Dietenhan, Kembach und Dertingen. Erika Deifel sprach für die Ältestenkreise.
Die Feier in der Mandelberghalle wurde musikalisch umrahmt vom Gesangverein Dietenhan, von den Mandelzwergen, mit Liedbeiträgen von Helmuth Heunisch und Herbert Scheurich.
„Danke“ sagte Pfarrer Bernhard Ziegler zum Abschied, und alle Anwesenden stimmten beim gemeinsamen Schlusslied mit ein.
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