Reformationsgottesdienst

Carsten Klomp nun offiziell Bezirkskantor des Kirchenbezirks Wertheim

Von 
Birger-Daniel Grein
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Carsten Klomp (rechts) ist der neue Bezirkskantor des Evangelischen Kirchenbezirks Wertheim. In sein Amt eingeführt wurde er vom stellvertretenden Dekan Oliver Habiger und Bernhard Ziegler, Vertrauenspfarrer für Kirchenmusik. © Birger Daniel Grein

Wertheim. Kirchenmusikdirektor Professor Carsten Klomp hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Unterstützer der musikalischen Kulturlandschaft der Main-Tauber-Stadt und darüber hinaus entwickelt. Seit einem Monat fungiert er als Bezirkskantor des Kirchenbezirks Wertheim. Am Donnerstag wurde er im Rahmen des festlichen Reformationsgottesdienstes offiziell ins Amt eingeführt. Deutlich wurde dabei Klomps Wirken und seine große Liebe zur Musik.

Entsprechend musikalisch gestaltet war der Gottesdienst mit Beteiligung des Bezirksbläser-, Stifts- und Jugendchors. Es erklangen auch mehrere Lieblingslieder von Carsten Klomp. So sang der Chor das Lied „Come down, o love devine“, das der Wertheimer Stephan Pöllmann ins Deutsche übersetzt hatte.

Am Gottesdienst nahmen neben Gemeindemitgliedern auch viele Vertreter aus Kultur und Politik teil. Die Einführung des neuen Bezirkskantors übernahm der stellvertretende Dekan Oliver Habiger. Er erklärte, er habe die Aufgabe übernommen, da Dekanin Wibke Klomp als Ehefrau des Eingeführten im besten Sinne befangen sei.

Klomp habe sich in Wertheim schon viel in der Kirchenmusik und darüber hinaus eingebracht, betonte Habiger. Der Bezirkskirchenrat habe seine Bereitschaft, das Amt zu übernehmen, voller Freude aufgenommen. Neu sei für Klomp eigentlich seit Anfang Oktober nur der Titel als Bezirkskantor, verwies der Redner auf dessen zuvor schon großes Wirken.

Er zählte einige Stationen des 1965 in Hagen (Westfalen) Geborenen auf. Bereits als Teenager habe Klomp die Ausbildung zum nebenberuflichen C-Musiker absolviert, später Musik in Detmold und zugleich Lehramt unter anderem für Germanistik studiert. 1995 sei er ins Badische gekommen, als Landeskantor für Süd Baden. Er habe das Haus der Kirchenmusik der Badischen Landeskirche mit aufgebaut. Zudem publiziere er viel in Sachen Kirchenmusik. Seit 2012 war er Professor für Orgel an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.

Man habe mit Klomp einen wirklichen Könner als Bezirkskantor gewinnen können, freute sich Habiger. Klomp sei zudem mit einem Stellenanteil von 35 Prozent Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kommission (ARK) in Baden. Als Bezirkskantor sei ein großer Schwerpunkt seiner Aufgaben sein Wirken als Kantor der Stiftskirche. Er arbeite aber auch kirchenmusikalisch im gesamten Kirchenbezirk.

Habiger verlas die Ernennungsurkunde und Klomp erklärte die Amtsannahme. Außerdem hatte der stellvertretende Dekan für den neuen Bezirkskantor ein Baden-Quiz mitgebracht. Schließlich wirke Klomp schon 29 Jahre dort. Fragen zum „Badnerlied“ konnte er sicher beantworten. Auf die Frage zu seinem Lieblingslied aus dem evangelischen Gesangbuch nannte Klomp „Christus ist König.“ Diese erklang auch im Laufe des Gottesdienstes. Besonders freue er sich auf die vielfältige Arbeit als Kirchenmusiker und den Klang der Orgel nach deren Überarbeitung 2025. In seiner Freizeit lese er gerne, um zu entspannen, berichtete er im kleinen Interview ebenso.

Pfarrer Bernhard Ziegler, Vertrauenspfarrer für Kirchenmusik, ging auf die Bedeutung der Kirchenmusik für den Glauben sowie die Ökumene ein. In dieser machten die Konfessionen längst gemeinsame Sache. Keine Stimme sei der Kirchenmusik zu jung oder zu alt, verdeutlichte er deren generationenverbindende Wirkung. Klomp wünschte er Erfahrung mit dem Wunderbaren, und allen Menschen der Region, dass sie wunderbare Erlebnisse mit Klomps Kirchenmusik haben werden.

Segnung

Die Segnung von Carsten Klomp für seine neuen Aufgaben nahmen Habiger und Ziegler zusammen mit Susanne Burger (Bezirkskirchenrat), Bernd Dorbath (Förderkreis Stiftskirche) und Simone Habiger (Obfrau der Posaunenarbeit) vor.

In der Predigt sprach Dekanin Wibke Klomp von der Bedeutung des Reformationstags als gemeinsame Festigung, aber auch, um zu fragen, wo die evangelische Kirche stehe sowie wo und diese sich für die Zukunft verändern müsse.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es zahlreiche Glückwünsche – auch in Form von vier Grußworten. Martina Wenzel, stellvertretende Oberbürgermeisterin, überbrachte ihre besten Wünsche sowie die der Kommune und des Oberbürgermeisters. Die Stadt kenne Klomp, und er kenne Wertheim. Sie lobte ihn für sein bisheriges Engagement.

Stefan Blido, Leiter der Musikschule und Vorsitzender des Kulturkreises Wertheim, betonte: „Wir wollen unseren Freund Carsten als neuen Bezirkskantor willkommen heißen.“ Er sei ein Mensch mit Herz, Humor und Verstand. Auch Blido lobte Klomps vielfältiges Engagement für das Wertheimer Kulturleben. Es sei ein riesiges Glück, dass Klomp das Amt übernahm. Der Redner betonte die positive Kraft der Musik, die Klomp auf besondere Weise vermitteln könne.

Wolfram Spott begrüßte Klomp als Vertreter der Chöre im Amt. Als deren Interimsdirigent habe man ihn bereits kennengelernt. Man freue sich, gemeinsam mit ihm zu singen, und hoffe, schöne Aufführungen miteinander zu erleben.

Erwin Röhrig, Vorsitzender des Kirchengemeinderats, betonte mit Blick auf das Amt des Bezirkskantors, besondere Arbeitsplätze erforderten besondere Menschen. „Einen solchen fanden wir in Carsten Klomp“. Zudem hob er lobend hervor, dass dieser an der Orgel ausbilde und so den Organistennachwuchs sicherstelle. Lob gab es auch für die Chorarbeit, die Gründung des neuen Kammerchors sowie Klomps Konzertwirken.

Carsten Klomp dankte allen, die die Einführung mitgestalteten. Heute gingen zwei lange Träume in Erfüllung, bekannte er: Für ihn, da er nun zu Fuß zu Arbeit gehen kann, und für seine Frau, da sie schon immer mal sein Chef sein wollte.

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