Bei einem Rundgang

„Unser Dorf hat Zukunft“: Rauenberg möchte punkten

Ortschaftsrat und Vertreter von Vereinen und Organisationen stellten der Jury ihre Ortschaft vor

Von 
bdg
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Am Mittwoch waren die Rauenberger mit der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ unterwegs, um zu zeigen, was ihre Ortschaft und die Menschen dort ausmacht. © Birger-Daniel Grein

Rauenberg. Mit einem schönen Dorf und viel bürgerschaftlichem Engagement möchte Rauenberg beim Bezirksentscheid im Regionspräsidium (RP) Stuttgart des 28. Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ punkten. Es ist eines von sieben teilnehmenden Dörfern und das einzige aus dem Main-Tauber-Kreis.

Am Mittwochvormittag stellten Ortschaftsrat und Vertreter von Vereinen und Organisation ihr Dorf bei einem Rundgang der Jury vor. Diese besteht aus Vertreten verschiedener RP-Bereiche sowie Verbände – unter anderem zu den Themen Kultur, Landschaft, Landwirtschaft und Denkmalschutz.

Juryvorsitzender ist Marc Kalmbach vom RP. Er berichtete im Gespräch mit unserer Zeitung, die Punktevergabe für die einzelnen Bewertungskategorien diskutiere man innerhalb der Jury auf Basis des Vorschlags des jeweiligen Fachmitglieds.

Großer ehrenamtlicher Einsatz

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Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning hob in seiner Begrüßung den großen ehrenamtlichen Einsatz der Rauenberger Bevölkerung hervor. Zur Landschaft berichtete er, 57 Prozent der Gemarkung seien Wald, 30 Prozent Landwirtschaft. „Wir dürfen dort leben, wo andere Urlaub machen.“ Er betonte weiter, dass Rauenberg seit 2015 gewachsen sei, von 601 auf nunmehr 616 Einwohner. Weiter wies er auf die Bedeutung von Fördermitteln hin, ohne die man Projekte nicht realisieren kann. Beispielhaft ging er auf die abschnittsweise Sanierung des Rathauses Rauenberg und der barrierefreien öffentlichen Toilette als ersten Schritt ein.

Ortsvorsteherin Margarete Schmidt erklärte, Rauenberg stehe dafür, Tradition, Innovation und Gemeinschaft aller Generationen und Nationalitäten zu leben.

Die Ortschaftsräte Holger Weis und Torsten Ullrich gingen in einer kurzen Präsentation auf die wichtigsten Punkte des Orts in den Bewertungskategorien des Wettbewerbs ein.

Im Bereich „Entwicklungskonzepte“ berichteten sie aus dem Bürgerforum am 13. Juli und den daraus entstandenen Arbeitskreisen. Beim Punkt „soziale und kulturelle Aktivitäten“ ging man auf die vielen Veranstaltungen im Jahr ein, sowie die Zusammenarbeit von Vereinen und Aktiven – auch über Ortsgrenzen hinweg.

Zur „Siedlungsentwicklung“ berichteten sie, es gebe aktuell nahezu keinen Leerstand in Rauenberg. Das Neubaugebiet sei komplett verkauft und auch nahezu komplett bebaut. Der Flächennutzungsplan Freudenberg ermögliche die Schaffung weiterer Wohnbauflächen sowie eines Mischgebiets mit Kleingewerbe.

Auch beim Thema „Dorf im Grünen“ zeigte man viele Pluspunkte in Rauenberg auf, so wurde der Raubach durchs Dorf mit seinem Bewuchs als „grüne Lunge“ genannt, die Krautgärten, die Streuobstwiesen, Wald und Biotope in den alten Steinbrüchen.

Auch auf die Erzeugung regenerativer Energien wurde hingewiesen, durch neun Windenergieanlagen und den neuen Freiflächen-PV-Park.

Los ging es beim Dürrhof

Der Rundgang begann beim Dürrhof. Inhaber Volker Steuer berichtete aus dessen Geschichte, ging aber auch auf die Herausforderungen des Erhalts und der Landwirtschaft ein. Er verwies auf die Chance regenerativer Energie als weiterer Einnahmequelle sowie den Tourismus. Auf dem Hof gibt es im umgebauten Stall drei Ferienwohnungen. Vorbei an den Streuobstwiesen ging es zum Pferdegestüt Guggenberg, das der Familie Güldner gehört, Enkel des einstigen Traktorenproduzenten.

Hauptsächlich geführt wurde die Jury von Weis. Er berichtete auf dem Spielplatz, dieser habe die größte Fläche der Spielplätze im Stadtgebiet. Er wurde 2023 neu gestaltet mit 50 000 Euro kommunaler Mittel und weiteren 10 000 Euro Spenden aus den Vereinen. Etwas besonderes sei auch der große Bolzplatz daneben.

Beim Kindergarten verwies Weis auch auf die über 1000 Stunden Eigenleistungen, die für dessen Umfeldgestaltung aufgebracht wurden, sowie die barrierefreien Zugangsmöglichkeiten. Zwischenstopp legte man auch am Waagehäuschen ein, das der Heimat- und Kulturverein wieder hergerichtet hatte.

Beim Sportheim berichtete der Vorsitzende des FC Rauenberg, Thorsten Hildenbrand, über die Eigenleistung bei Bau und Sanierungen sowie über die vielfältigen Sportangebote für alle Altersklassen. Angehen möchte man noch die Sanierung von Umkleiden und Duschen.

Wichtig war den Rauenberger auch der Besuch der Raubachhalle, die als Veranstaltungsort und Trainingsstätte zentral ist. Auch hier wurde auf viel Eigenleistung verwiesen. Die Halle habe die größte Spielfläche in der Gesamtstadt, betonte Weis. Weiter ging es zur Eichwald-Grundschule als verlässliche Grundschule mit Betreuung bis 14 Uhr für alle Kinder der Ortsteile.

Engagierte Floriansjünger

Im Feuerwehrhaus berichtete Kommandant Helmut Helmker über die Arbeit der Aktiven und der Jugendfeuerwehr. Zudem bringe sich die Feuerwehr bei Veranstaltungen im Dorf ein. Henning sagte, das Gerätehaus sei ein Paradebeispiel dafür, was im Dorf noch verbessert werden muss. Hierzu arbeite man mit den Feuerwehraktiven eng zusammen, um Lösungen zu finden.

Weitere Stationen des Rundgangs waren der Heimathof mit seinem Hofladen vor allem für Lebensmittel und Eventräumen sowie der vor einigen Jahren neu gestaltete Pfarrer-Reinhold-Baumann-Platz und die Kirche. Der Rundgang endete wieder am Rathaus.

Von der Jury war beim Rundgang Lob für das gute Miteinander in der dörflichen Gemeinschaft zu hören. Wie das Dorf letztendlich beim Wettbewerb abschneidet, erfahren die Rauenberger später. bdg

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