Patenschiff

Tender-Besatzung legt sich für gute Sache in Wertheim ins Zeug

Einnahmen und Spenden beim Weihnachtsmarkt gehen an die in der Main-Tauber-Stadt untergebrachte Wohngruppe der Jugendhilfe Creglingen

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bdg
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Über den großen Einsatz der Delegation der Besetzung des Tenders „Main“ beim Wertheimer Weihnachtsmarkt und über die Spende zugunsten der Wohngruppe Wertheim der Jugendhilfe Creglingen freuten sich alle Beteiligten. © Birger-Daniel Grein

Wertheim. Der Weihnachtsmarktstand der Vertreter von Wertheims Patenschiff Tender „Main“ ist eine schöne Tradition. Dieses Mal verkauften acht Frauen und Männer des Marineschiffs norddeutsches Bier, Süßes für Kinder, Likör und Souvenirs rund um den Tender. Außerdem sammelten sie Spenden. So kamen 1000 Euro zusammen, die die Tendersoldaten am Montagvormittag im Rathausinnenhof an die Wohngruppe Wertheim der Jugendhilfe Creglingen übergaben.

Ina Nolte, Fachbereichsleiterin Personal, Bildung und Kultur bei der Stadtverwaltung Wertheim, dankte den Vertretern der Tender-Besatzung für deren Engagement. Es sei auch deren private Zeit, die sie sie aufbringen, um bei Wind und Wetter den Stand für die gute Sache zu betreiben. „Ich hoffe diese Tradition, wird 2024 fortgesetzt.“

Dank sprach Nolte auch den Gastfamilien aus, bei denen die Soldatinnen und Soldaten untergebracht sind. Es sei das erste Mal, dass sie diese besondere Partnerschaft von Tender und Stadt erlebe. „Ich bin richtig gerührt von der Verbindung der Besatzung und der Gastfamilien und Stadt.“ Sie hoffte, diese werde noch viele Jahre aufrechterhalten.

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Frank Lechner, Leiter der Wohngruppe Wertheim der Jugendhilfe Creglingen, zeigte sich vom Einsatz der Männer und Frauen der Mannschaft beeindruckt. Man sei von der Spende positiv überrascht worden. Gerne hätte man auch mit den Jugendlichen den Markt und den Tender-Stand besucht. Die Freude über das Geld sei groß, man werde es sinnvoll einsetzen. Lechner überreichte als kleines Dankeschön Gebäck aus der Backwerkstatt der Wohngruppe sowie Informationsmaterial über deren Arbeit und ihrer Trägerin. Ein Gruppenbild reiche man nach, versprach er. Die Jugendhilfe Creglingen sei mit insgesamt 400 Mitarbeitern in einem weiten Umfeld und vielen Bereichen aktiv. Auch in ihrem Namen dankte er für die Unterstützung.

Momentan leben in der Wertheimer Wohngruppe zehn Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren, darunter ein minderjähriger unbegleiteter Flüchtling. Es habe sich etabliert, die Integration so zu unterstützen, so Lechner. Es seien drei Männer und drei Frauen als Fachkräfte in der Wohngruppe tätig. Hinzu kommen der psychologische Fachdienst und Praktikanten, aktuell eine Studentin der sozialen Arbeit.

Bei der Verwendung der Spende bestimmten die Bewohner mit, betonte Lechner. Dazu gebe es Ideen wie einen Entspannungsraum mit Hängematte, neu gestalteter Wand und musikalischen Angeboten. Auch ein größeres Gruppenfahrrad könnte man brauchen, da das bestehende zu klein ist. Außerdem könne man durch die Förderung erlebnispädagogische Angebote und Ausflüge wie zum Beispiel Klettern ermöglichen.

Ina Nolte dankte Lechner und seinen Kolleginnen und Kollegen für ihre Arbeit. Man merke gerade nach der Coronapandemie viele Probleme bei Jugendlichen. Es sei ein harter Job. Sie lobte alle, die sich für diese Kinder und Jugendlichen einsetzen.

Soenke Kablau, Stabsbootsmann und Antriebsmeister des Tenders „Main“, leitete die Abordnung in Wertheim. Er berichtete, der Schiffskommandant habe aus privaten Gründen nicht mit nach Wertheim kommen können. Man gebe gerne etwas für die Gastfreundschaft zurück, die man in Wertheim erfahre: „Wir kommen immer wieder gerne.“ Diejenige von ihnen, die dieses Mal kein „Gastkind“ vom Tender bekamen, seien enttäuscht, freute er sich über die enge Verbindung.

Kablau erinnerte an die Aktion „60 helfende Hände für die Wertheimer Kindergärten“ der Tender-Besatzung anlässlich des Partnerschaftsjubiläums. Nun wolle man auch die Jugendhilfe unterstützen. Man möchte mit der Spende Kindern, die es nicht leicht haben, helfen, aus dem Alltagstrott herauszukommen. „Jedes Mitglied der Besatzung hatte beim Verkaufen Spaß“, betonte der Redner weiter. Der Stand sei ausverkauft gewesen. Viele der Tender-Vertreter, die dieses Mal dabei waren, besuchten Wertheim schon zum zweiten oder dritten Mal. Andere waren sogar noch häufiger Gast in der Main-Tauber-Stadt.

Am Montag traten die Marinesoldaten wieder die Heimreise an. Mit in den Norden fuhr eine Delegation aus Wertheim. Sie wird als Überraschung der Amtsübergabe von Tender-Kommandant Martin Paul Rose an seinen Nachfolger beiwohnen. Rose hatte sich stark für die Partnerschaft zwischen Tender und Stadt Wertheim eingesetzt. bdg

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