Wertheim. Seit mehreren Jahren kooperieren die SRH Fernhochschule mit Verwaltungssitz in Riedlingen und die Stadt Wertheim. An drei besonderen Studientagen zur Strategieentwicklung und deren kommunikativen Umsetzungsbegleitung erarbeiteten 27 Studierende aus ganz Deutschland nun in der Main-Tauber-Stadt kreative Lösungen für den Tourismusstandort. Die Studientage gehörten zu den Modulen Strategisches Management und Nachhaltigkeitskommunikation.
Die Veranstaltung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Tourismus Region Wertheim. Vonseiten der Hochschule wurde sie von Professor Dr. Kirsten Hermann und Professor Dr. Angela Bittner-Fesseler betreut.
Am ersten Tag bekamen die Fernstudierenden einen Einblick in den Wirtschafts- und Tourismusstandort Wertheim. Im Anschluss wurden sie von den Stadtführern Ulrich Herz und Edith Hörtreiter durch die Altstadt geführt.
Studentin Anne Cebe aus Bonn zeigte sich beeindruckt, wie viele kleine historische Details an den Häusern zu finden sind. Student Max Nätscher aus Lohr fand es schön, dass die Altstadt in Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde und man so noch sehen konnte, wie es früher aussah. Student Julian Bernauer aus Hamburg hob hervor, dass die Stadt trotz zahlreicher Überflutungen gut erhalten ist und viele Menschen im Hochwassergebiet wohnen.
Nach einem Theorieblock begann die Arbeit in Gruppen, deren Ergebnisse am dritten Tag präsentiert wurden. Von diesen werde die Tourismusstadt Wertheim kurz-, mittel- und langfristig profitieren, zeigte sich Christiane Förster, Geschäftsführerin der Tourismus Region Wertheim, überzeugt. Sie beschrieb das Miteinander an den drei Studientagen als hochprofessionelle, kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
„Ich bin total begeistert von diesen kreativen, motivierten jungen Leuten, die in kürzester Zeit solch tolle Ergebnisse ablieferten“, war sie voll des Lobes.
In einer der Prüfungsaufgaben ging es um Strategien für die Verbindung von Wertheimer Altstadt und Burg. Die Studierenden betonten die Bedeutung einer verlässlichen Verbindung. Eine Idee, die Förster besonders gefiel, war die Gestaltung des Aufgangs zur Burg als Erlebnisweg. So wurden zum Beispiel QR-Codes ins Spiel gebracht, die zu geschichtlichen Informationen führen. Weitere Vorschläge waren Quizstationen für Kinder, mehr Sitzbänke auf dem Weg und zum Beispiel Hängematten im Bereich des Hirschtors mit Blick ins Tal.
Die Alternativaufgabe beschäftigte sich mit einer Strategie für die Einbindung und Aufwertung der Flussbereiche. Hier schlugen die Studierenden unter anderem Main- und Tauberterrassen zum entspannten Genießen und Verweilen vor. Lobend hob Förster auch die Idee hervor, einen schwimmenden Kiosk nahe der alten Eisenbahnbrücke zu schaffen mit Blick vom Grünen auf Stadt und Burg.
Die Studierenden beschäftigten sich auch mit Kommunikationsstrategien für die Tourismusregion. „Sie stellten fest: Wir machen schon einiges gut“, sagte Förster. Nach Meinung der Studierenden ist es wichtig, dauerhaft und noch zielgruppengerechter zu werben. Eine Idee war, den Wertheimer Optimisten als Wegführer durch die Stadt zu nutzen.
Förster erklärte weiter, in der nächsten Aufsichtsratssitzung werde man bereits die Umsetzung erster Ideen der Studierenden besprechen. Sie könne sich vorstellen, 2024 zum Beispiel den Erlebnisweg zur Burg umzusetzen.
Auch künftig wolle die Tourismus Region Wertheim weiter mit der SRH-Fernhochschule zusammenarbeiten, betonte die Geschäftsführerin. Das Potenzial der Kooperation müsse man nutzen. Bereits seit 2017 besteht mit der Stadt Wertheim die Kooperation in Form einer Stiftungsprofessur, die sich auf den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen konzentriert. bdg
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