Wertheim. Das Streetfoodfestival am Main lockte viele Genussfreunde nach Wertheim. Das Motto „Fest und flüssig“ des Streetfoodfestivals auf dem Mainparkplatz am Wochenende hatte nicht zu viel versprochen. Entsprechend zufrieden zeigten sich Veranstalter Markus Schubertrügner aus Marktheidenfeld und die vielen Gäste.
Das letzte Steetfoodfestival in Wertheim hatte es 2019 gegeben. Wie der Veranstalter im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten erklärte, werde das Motto zukünftig zum Markennamen für seine Festivals. In Wertheim feierte der Titel Premiere. „Fest“ steht dabei zum einen für die feste Nahrung, die in vielfältiger Form von rund 20 Foodtrucks angeboten wurden. Die Vielfalt reichte von Burger und „Pulled Pork“ über Mexikanisches und Griechisches bis hin zu Pastavarianten, frischen Käsespätzle, Maultaschen und Süßem. Auch Vegetarier und Veganer kamen voll auf ihre Kosten.
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„Fest“ steht aber auch für den Festivalcharakter. So sorgten Sänger und Gitarrist Andy Eyrich aus Triefenstein, die Band „Five“ aus Marktheidenfeld und die Band „Paper for Jimmy“ aus Lohr für Stimmung. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg. Zudem gab es auch einige Infostände von Unternehmen.
„Flüssiges“ gab es in Form klassischer Getränkeauswahl, aber auch einer Cocktailbar aus Ulm. Außerdem bot ein Getränkestartup aus der Region seine gesunde Limo an.
Bereits vor der Öffnung am Samstag hätten Gäste auf Einlass gewartet, so der Veranstalter. Im Laufe der beiden Tage fanden sich alle Generationen am Main ein. „Das Festival bringt sie alle zusammen und ermöglicht ihnen handgemachte, neue Essens- und Getränkeerlebnisse“, so Schubertrügner. Bei der Auswahl der Foodtrucks sei ihm Qualität sehr wichtig. Alle Betreiber hätten lange Erfahrung in ihrem Bereich. Zufrieden war der Veranstalter auch mit dem neuen Standort am Main, nachdem man zuvor in der Innenstadt war. „Hier haben wir eine wahnsinnig tolle Atmosphäre.“ Schön sei der Ausblick auf Main und Burg. Praktisch war der Platz auch wegen der nötigen 3G Zugangskontrolle.
Einig waren sich alle Standbetreiber, sie seien froh wieder arbeiten zu können. Wie Schubertrügner berichtete, hätten die meisten Foodtruckbetreiber in Wertheim ihr erstes Festival seit Beginn der Pandemie. Er bedauert, dass viele durch Corona als kleine Einzelunternehmer in ihrer Existenz bedroht sind oder schon aufgegeben haben. „Jeder hat jetzt die Hoffnung, dass es nun wieder losgehen kann.“
Über die schwierige Zeit in der Pandemie sprach auch Erhan Isikli aus Niederdorfelden, der mit seinem Foodtruck „Bergziege“ frischgeschabte Käsespätzle nach Allgäuer Rezept anbot. 2004 startete der begeisterte Hobbykoch und einstiger Drucktechnik seine Leidenschaft. Die Idee mit den Spätzle kam über seien Frau, die aus dem Allgäu stammt. In Wertheim war er mit seinem Angebot das erste Mal. „Gerade bei den Damen sind die Spätzle beliebt.“ Die letzte Veranstaltung, die er mit dem Truck besucht habe, sei vor zwei Jahren gewesen. Durch die Pandemie sei er nur mit Hilfe eines Nebenjobs gekommen. Umso mehr freute er sich über die Kunden aus der Main-Tauber-Stadt. Etwas besser erging es Joerg Stechbart aus Prutting mit seinen „Pulled-Variationen“. Er hatte zumindest in den Sommern 2020 und 2021 verschiedene Standorte. Es seien aber bei weitem nicht soviele gewesen, wie vor der Pandemie. Wichtig seien ihm echte Handarbeit und Fleisch aus der Region. Dies führe zu höheren Verkaufspreisen, obwohl man knapp kalkuliere. Als weitere Belastung kämen aktuell die hohen Spritpreise dazu. Auch der Wareneinkauf sorge für mehr Kosten. Dennoch schaue er zuversichtlich in die Zukunft. Rein vegan war das Angebot von Ringo Rode vom „Veggie Werk“ aus Koblenz. Die Nachfrage nach veganen Produkte sei da. Um durch die Pandemie zu kommen, entschloss man sich, ein festes Restaurant als weiteres Standbein zu eröffnen. Bereits mehrfach beim Streetfoodfestival in Wertheim dabei, war der „Hipster-Food-Truck“ aus Zirndorf bei Fürth. Sein Inhaber Martin Königbauer hatte Lob für den Veranstalter und freute sich über das rege Interesse der Kunden. Die große Gästezahl von vor der Pandemie habe man noch nicht erreicht, sagte er am Samstagabend. Wertheim sei für ihn der Start für die Saison.
Burg- und Innenstadtmanager Christian Schlager hatte gleich mehrere Gerichte probiert. Es sei schön, nach langer Durststrecke vergleichsweise unbeschwert solch ein Festivals zu genießen, erklärte er. Andere Gäste bestätigten dies. Schlager schwärmte vom Flair auf dem Platz am Main. Sein Wunsch sei, 2023 Ostermarkt in der Altstadt und Streetfoodfestival am Main zu verbinden. Er freute sich auch über die vielen Besucher. „Es fühlt sich hier wie ein Stück Normalität an, das Wetter ist optimal.“ Auf dem Gelände sei es bei den zahlreichen Besuchern möglich, Abstände einzuhalten. „Es sind alle wichtigen Streetfoodstandards vertreten, auch dies macht die Veranstaltung zu einer gelungenen Sache.“
Auch bei Speisen gab es Premieren. So bot beispielsweise Schubertrügner in seinem eigenen Foodtruck „hotvollee“ die von ihm neu entwickelten Potatopops, eine Art Kartoffelpuffer in Krokettenform, an. bgd
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