Hotel- und Restaurantführer „Guide Michelin“ - 15. Stern in Folge für das Restaurant „Laurentius“ / Händler des Glücks / Auszeichnungen gingen auch nach Rot am See und Tauberzell

Sterne-Küche am Weikersheimer Marktplatz

„Wir sehen uns als Händler des Glücks und wollen, dass die Gäste bei uns schöne Genuss-Momente erleben“, freut sich Patron Jürgen Koch über den 15. Michelin-Stern für sein Restaurant „Laurentius“. Weitere Auszeichnungen gingen in die Region.

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Sascha Bickel
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Freuen sich gemeinsam über den 15. Stern in Folge: Jürgen Koch, sein Sous-Chef Thomy Schäfer und Kochs Frau Sabine vor dem „Laurentius“ in Weikersheim. © Sascha Bickel

Weikersheim/Wertheim/Hardheim. „Wir kochen schlicht und ergreifend, kraftvoll und ohne Schnörkel“, sagt Patron Jürgen Koch. Der Gourmetführer „Guide Michelin Deutschland“ vergibt zum 15. Mal in Folge einen Stern für das Weikersheimer Restaurant „Laurentius“ – mit dieser Begründung: „Statt Schnörkel und Chichi bieten die Gerichte Finesse, Harmonie und jede Menge Geschmack.“

Im neuen „Guide Michelin“ sind insgesamt 327 Sterne-Restaurants in Deutschland zu finden. Von einem Rekordjahr berichten die Verantwortlichen, denn die Küchenchefinnen und -chefs erkochten so viele Michelin-Sterne wie nie zuvor – und das trotz Corona-Zwangspausen und vielen Sorgen.

„Rundum sorglos“-Paket

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Sascha Bickel
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Zum Restaurant „Laurentius“ in Weikersheim schreibt der Gourmetführer: „Das Haus der Familie Koch ist gewissermaßen ein ,Rundum sorglos’-Paket, denn man kann hier am Marktplatz sehr schön wohnen, richtig gut essen und wird überaus zuvorkommend betreut. Die Gourmetvariante des gastronomischen Doppelkonzepts ist das ,Laurentius’. Patron Jürgen Koch und seine Frau Sabine haben sich in dem aparten Natursteintonnengewölbe mit dem modern-eleganten Ambiente regionale Küche auf die Fahnen geschrieben. Man verarbeitet hochwertige saisonale Produkte.“ Als Tipp heißt es zudem: „Nehmen Sie sich gute Zutaten für daheim mit, die gibt’s im ,Hohenloher Märktle’ der Familie Koch.“

Anonyme Tester

Um Restaurants zu bewerten, gehen die internationalen Michelin-Inspektoren anonym in die Restaurants. Das Essen steht dabei im Mittelpunkt.

„Harmonie ist ein gutes Schlagwort. Wir achten außerdem auf die Qualität der Produkte, die Originalität, das handwerkliche Geschick sowie die Beständigkeit der Gerichte“, sagt der Direktor des „Guide Michelin“ für Deutschland, Ralf Flinkenflügel. Deshalb würden die Tester die Restaurants auch mehrfach besuchen, „um festzustellen, ob das Niveau auch über einen gewissen Zeitraum gehalten wird und über die gesamte Karte hinweg gut ist.“

Die ersten Michelin-Sterne in Deutschland wurden 1966 verliehen. Jürgen Koch erhielt seinen ersten Stern 2008 und seitdem jedes Jahr aufs Neue.

„Teamsport“

Er freut sich zusammen mit seiner Frau Sabine und seinem Sous-Chef (Stellvertreter des Küchenchefs) Thomy Schäfer riesig über die erneute Auszeichnung und bezieht dabei das gesamte Küchenteam mit ein, denn: „Kochen ist Teamsport – und wir haben ein tolles Team!“

Jürgen Koch blickt auf unterschiedliche Phasen seiner kulinarischen Künste zurück: Er arbeitete schon mit großer Küchenbrigade und sammelte Erfahrungen im umfangreichen Catering-Geschäft. Momentan zählt er dagegen auf eine kleine, aber feine und eingeschweißte Mannschaft. Die Corona-Krise bezeichnet er als anstrengend und von viel Auf und Ab geprägt, doch man nutzte auch in Weikersheim die Zeit, um in eine neue Küchenausstattung zu investieren.

Die Zeiten ohne das Kochen und die offenen Türen für die Gäste seien lang gewesen, so Jürgen Koch, doch um so mehr freute er sich über die große Dankbarkeit und die Resonanz als die Tore wieder auf gingen.

Platz für Flüchtlinge

Dass jetzt ein Krieg in Osteuropa tobt, bedrückt ihn sehr und er hofft, dass es bald wieder Frieden gibt. Auch die Gastronomie müsse mit den Folgen zurechtkommen. Er selbst, so Koch, wolle auch weiterhin Mut und Zuversicht verbreiten und er stelle sich mit seinem Unternehmen und seiner Familie der gesellschaftlichen Verantwortung, in dem man unter anderem Wohnraum für ukrainische Flüchtlinge im Gästehaus zur Verfügung stelle, aber auch zwei Auszubildende aus Marokko im Team willkommen heiße.

„Feinschmeckerei“

„Wir wollen den Gästen schöne Momente bescheren und sie mit nachhaltigen Produkten sowie bodenständiger Feinschmeckerei begeistern“, kommt Jürgen Koch nochmals auf seinen 15. Stern in Folge zu sprechen und fügt zufrieden an: „Wir machen unsere Arbeit ordentlich und dafür gibt es die Michelin-Auszeichnung!“

Einen „Bib Gourmand“ (Auszeichnung für hervorragende Menüs zu einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis) vom Restaurantführer „Michelin“ erhält übrigens erneut das Bistro im Hotel „Laurentius“. Auch das macht Patron Jürgen Koch stolz: „Wir werden hier schon seit 30 Jahren ausgezeichnet. Das ist toll und vor allem selten.“

Hardheim, Wertheim, Tauberzell

Mit dem „Bib Gourmand Deutschland 2022“ ausgezeichnet wurden zudem in Rot am See das „Landhaus Hohenlohe“ und in Tauberzell das Restaurant „Zum Falken“.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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