Ortschaftsrat tagte öffentlich

Ärger über Baumaßnahmen in Waldenhausen

Regelungen für Kindergartenspielplätze sorgen für Kopfzerbrechen

Von 
Nadine Schmid
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Waldenhausen. Verschiedene Baumaßnahmen sorgen in Waldenhausen für Ärger. Andere, die man gerne hätte, lassen auf sich warten. Darüber wurde bei der öffentlichen Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend im Feuerwehrhaus eifrig diskutiert – auch von vielen Bürgern.

Zunächst ging es um eine Abstützung der Friedhofsmauer. Diese wurde als Provisorium errichtet, als die denkmalgeschützte Mauer nach dem Einsturz der Mauer an der Stiftskirche als nicht mehr sicher befunden wurde. Gerade Ältere könnten kaum über das Gestell steigen, berichteten Bürger. Das Problem beim Finden einer dauerhaften Lösung sei ein Disput zwischen der Stadt und der Kirche über die Zuständigkeit, erläuterte Ortsvorsteher Gerrit Lang. „Das ist ärgerlich, denn der Friedhof ist eines der Aushängeschilder eines jeden Dorfs.“

Bemängelt wurde der Zustand der Zufahrtsbrücke zur Ortschaft. Die Geländer würden rosten und der starke Lkw-Verkehr wegen der Baustellen habe der Brücke nicht gutgetan. Lang betonte, dass er – auch bei andere Baumängeln und bei Sanierungsbedarf – immer wieder bei der Stadt nachhake. Zu all diesen Punkten will man zur Sitzung am 26. April die Stadtverwaltung einladen. Ein Ärgernis sei auch der städtische Radweg, den die Stadtwerke nach der Kabelverlegung in den vorherigen Zustand zurücksetzen sollten. Dies sei aber nicht zufriedenstellend geschehen, wie Lang mit Fotos belegte. Das Gleiche gelte für den Bolzplatz. Hier sei eine andere Firma beauftragt worden.

Ein Bauvorhaben dagegen, das viele gutheißen, scheitert aktuell noch an Zuständigkeiten und gesetzlichen Regeln: Der Förderverein des Schulkindergartens will für den Außenbereich ein Wasserspiel stiften, das auch vom städtischen Kindergarten mitgenutzt werden darf. Dem widerspricht aber die Stadt als Träger. Zudem wäre eine Erweiterung des beengten Spielplatzes hin zum öffentlichen wünschenswert und für das Wasserspiel wegen der vorgeschriebenen Mindestabstände der Spielgeräte nötig. Eine logisch erscheinende Kombination sei rechtlich nicht möglich, hieß es. „Ein Kindergartenspielplatz darf aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht öffentlich sein“, erläuterte Lang und erntete dafür ungläubiges Kopfschütteln bei den Anwesenden.

Seiner Ansicht nach müsse man hier weiter und größer denken: Warum nicht ein integrativer Kindergarten für alle? Auch die Spielplatzerweiterung im öffentlichen Bereich sei reizvoll. Es müsse aber allen klar sein, dass das zunächst eine lange Sperrung des Spielplatzes zur Folge habe. Wenn man das angehe, könne man beispielsweise auch über eine Änderung der Nutzungsänderung hin zu mehr Spielgeräten für Kinder bis zu zwei Jahren denken.

Auch wenn das Thema noch ganz am Anfang ist, sehen die Anwesenden hier Handlungspotenzial. „Wir wären ja dumm, wenn wir einen finanzstarken Träger (gemeint ist hier der Landkreis als Träger des Schulkindergartens) abweisen“, fasst der Ortsvorsteher zusammen.

Ein weiteres großes Thema war der Probelauf der Nachtabschaltung der Straßenlaternen zwischen 0.30 und 4.30 Uhr, an dem Waldenhausen neben drei anderen Ortschaften teilgenommen hatte. Es habe, so berichtet der Ortsvorsteher, während der vierwöchigen Testphase kaum Rückmeldungen gegeben, weder positive noch negative. „Die meisten haben es wohl gar nicht bemerkt.“ Trotzdem kamen in der Versammlung einige Argumente gegen die Maßnahme auf. Wenn man doch mal nachts unterwegs sei, fühle man sich nicht so sicher. Besonders in der anfangs geschilderten aktuellen Baustellen-Situation in der Ortschaft und bei unebenen Wegen bestehe außerdem erhöhte Verletzungsgefahr. Ein anderer Bürger sah Schwierigkeiten, dass die Rettungskräfte bei einem nächtlichen Notruf die richtige Hausnummer finden.

Die Befürworter der Maßnahme betonten, dass neben dem Einsparen von 1300 Euro bereits in der Testphase vor allem der Umweltschutzgedanke im Vordergrund stehen müsse. Gerade zum Wohl der nachtaktiven Tiere müsse man der Lichtverschmutzung etwas entgegensetzen. Man müsse hier längerfristig denken, betonte Marlise Teicke.

Diskutiert wurden auch energiesparende Zwischenlösungen, etwa durch Einbau von Dimmern, Bewegungsmeldern oder Anschaltknöpfen. Hier gebe es viele technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung, erklärte Ralf Herr. Andere regten an, weniger Lampen anzumachen oder die Beleuchtung dort zu löschen, wo keiner wohnt.

In der Sitzung des Ortschaftsrats Waldenhausen notiert

Die einmal ins Auge gefasste Motocross-Strecke zwischen Waldenhausen und Reicholzheim wird nicht weiter geplant. Zunächst müsse der MSC sein Konzept präsentieren, hieß es in der Sitzung des Ortschaftsrats Waldenhausen. Insgesamt, so Ortsvorsteher Gerrit Lang, habe er das Gefühl, es gebe mehr Gegner als Befürworter und durchaus geeignetere Stellen. Es sei noch kein Genehmigungsverfahren eingeleitet. Wenn das erfolgt sei, dauere es noch mindestens drei Jahre bis zur Fertigstellung, so Lang.

Nach dem Fällen zweier Bäume werden die Stadtwerke kostenlos zwei neue auf der Gemarkung pflanzen. Hierfür müssen Standorte gefunden werden, ebenso für die neu angeschafften Infotafeln und Waldliegen. Die Bäume sollen pflegeleicht sein und nicht zu viel Schatten werfen.

Die Ortschaft Waldenhausen wird wieder am Messeumzug teilnehmen und ihren „Bloatz“ anbieten. Im Sophie-Brümmer-Weg wurden die Hausnummern vergeben.

Marlise Teicke, die in den vergangenen Jahren das Adventsfenster organisiert hat, sucht eine Nachfolgerin. Lang forderte Interessierte auf, die schöne Tradition fortzusetzen.

An der Verbindungsstraße zwischen Sachsenhausen und Waldenhausen wurde der mobile „Blitzer“ installiert. Dieser zeichnete bei 3753 gemessenen Fahrzeugen 23 Verstöße auf. nads

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