Sonderriet. Auf Erfolge zurückblicken und Weichen für die Zukunft stellen: Dies waren die Aufgaben des Sonderrieter Ortschaftsrats am Dienstag in der Mehrzweckhalle.
Ortsvorsteher Udo Kempf freute sich, Claudia Pohl für 75 Blutspenden die Urkunde des DRK Blutspenderdiensts Baden-Württemberg- Hessen übergeben zu dürfen. Insgesamt hat sie sogar schon 80 Mal ihr Blut gespendet. DRK-Ortsvereinsvorsitzende Katharina Kraft betonte, das sei eine herausragende Leistung. Damit habe Pohl schon vielen Menschen eine Überlebenschance gegeben. Weiter lobte sie, dass Claudia Pohl sich zudem als Helferin bei der Blutspendeaktion in Wertheim engagiert. Die Geehrte erklärte mit Blick auf den Blutspendetermin am 17. April in Wertheim: „Probiert es gerne mal aus!“
Ausgleichsfläche
In der Sitzung des Sonderrieter Ortschaftsrats notiert
Im Umlaufverfahren hat der Sonderrieter Ortschaftsrat dem Verkauf des Bauplatzes Maueräckerstraße 10 zugestimmt. Somit gibt es in der Ortschaft nur noch einen freien Bauplatz (Maueräckerstraße 14).
Gemeldet wurden zur Flickteerung der Grundweg (Löcher) und der Weiherbachweg ab dem Überlaufbecken (große Risse) sowie Feldwege für die Schotterung. Ortsvorsteher Udo Kempf verwies darauf, dass diese Maßnahmen generell kostenintensiv seien. Daher gebe es oft Verzögerungen von zwei Jahren.
Kempf lobte die Vereine, die Rückschnitt- und Grünpflegemaßnahmen in der Ortschaft übernommen haben. Dabei kamen private Geräte zum Einsatz. Anerkennung gab es auch für die Veranstaltung „Rodeln und Jodeln“, die der Obst- und Gartenbauverein kurzfristig organisiert hatte.
Die Vereinsgemeinschaft hat für Veranstaltungen neue Gläser mit Dorfwappen gekauft. Die Finanzierung erfolgte durch eine Spende. Außerdem hat die Vereinsgemeinschaft auf Vorschlag des Obst- und Gartenbauvereins eine Kühltheke für Kuchen angeschafft.
Auf dem Friedhof wurden 16 Urnengräber angelegt.
Das Abschlussgespräch für die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus fand am Mittwoch statt. Das Gebäude muss wegen 200 000 Euro weniger Zuschuss verkleinert werden, so Kempf. Als Interimslösung wird während der zwei bis drei Jahre Bauzeit von der Wehr die Dreschhalle genutzt.
Am Samstag, 9. März, findet ab 9 Uhr die „Aktion saubere Landschaft“ in Sonderriet statt. Kempf bat um viele Helfer.
Ebenso am 9. März veranstaltet die Vereinsgemeinschaft in der Mehrzweckhalle eine Mega-Plattenparty. Der Erlös soll den finanziellen Grundstock für das Jubiläumsjahr bilden. bdg
Im Gewann „Stauden“ in der Nähe der „Vorbüschlalm“ wurde ein Feuchtbiotop geschaffen. Es umfasst zwei Hektar und dient als Ausgleichsfläche für das Neubaugebiet in Mondfeld. Der Umweltschutzbeauftragte der Stadt Wertheim, Christoph Häfner, stellte das Biotop und dessen Bedeutung vor.
Die Anlage befindet sich in einer ehemaligen reinen Fichtenschonung. Durch Käfer und Windbruch gab es in dem Bereich aber schon über zwei Jahre keine Bäume mehr. Im Januar wurden per Bagger sechs natürliche Wasserbecken geschaffen. Gespeist werden diese unter anderem durch eine vorhandene alte Drainage.
Häfner berichtete, man nehme im Gebiet keine Initialpflanzungen vor und lasse es die Natur selbst begrünen. Das Feuchtbiotop könnte Lebensraum für vielfältige Tierarten sein. Beispielhaft zählte er auf: Gelbbauchunke, Erdkröte, Springfrosch, Zauneidechse an den trockenen Böschungen, diverse Schlangen wie Ringelnatter, Vogelarten wie Schwarzkehlchen, Waldschnepfe, Nachtigall und Sumpfmeise sowie Insekten wie die Erdbiene in den offenen Bodenbereichen.
Weiter bat er um Unterstützer. Man suche einen Gewässerpaten, der das Gebiet im Auge behält, bei Austrocknung von Bereichen Laich dort einsammelt und in feuchte Bereiche bringt. Interessenten können sich dafür beim Ortsvorsteher melden.
Keine Spazierwege
Gefragt wurde, ob auch Spazierwege entlang des Biotops angelegt werden. Dies verneinte Häfner. Man dürfe gerne hingehen, es gebe aber keine extra angelegten Wege. Auf eine weitere Frage erklärte der Umweltschutzbeauftragte, aktive Pflegemaßnahmen wie Rückschnitt seien nicht vorgesehen. „Vielleicht muss man in zehn Jahren verlandete Becken mal freibaggern.“ Dies sei dann aber die einzige Maßnahme.
Kempf berichtete zudem im Gespräch mit unserer Zeitung, das nun angelegte Biotop sei Teil einer 5,5 Hektar großen Gesamtfläche der ehemaligen Fichtenschonung, die die Stadt von den Privateigentümern angekauft hatte. Dort sollen weitere Ausgleichsflächen für Erschließungsmaßnahmen der Großen Kreisstadt entstehen.
Holzlagerplatz
Einstimmig stimmte der Ortschaftsrat den Entwürfen zur Änderung des Flächennutzungs- sowie des Bebauungsplans zur Schaffung eines neuen Holzlagerplatzes zu. „Der Ablauf zur Ausweisung ist wie bei einem Neubaugebiet“, verdeutlichte Kempf den Verfahrensumfang. Bereits 2020 habe man Haushaltsmittel für den Lagerplatz angefordert. Der Holzlagerplatz soll im Gewann „Bruch“ an der Grenze zu Tiefental entstehen. Benachbart liegen eine Koppel sowie Wald. Holzlagerplatz und Ausgleichsfläche sollen nebeneinander entstehen. Es sind 22 je zehn mal 14 Meter große Parzellen vorgesehen. „Die meisten solcher Parzellen in anderen Ortschaften sind kleiner als 140 Quadratmeter“, so Kempf. Er erinnerte daran, dass man ursprünglich einen Platz näher am Ort im Auge hatte. Von diesem nahm man wegen möglicher Lärmbelastung etwa durch Sägen Abstand. Der nun gewählte Platz sei eine geeignete Alternative. Für Gebäude auf dem Platz werde es einheitliche Vorgaben geben.
Informiert wurde auch über das weitere Vorgehen bei der Aufstellung der Kandidaten für die Wahl des Ortschaftsrats im Rahmen der Kommunalwahlen am 9. Juni. Aktuell gibt es auf der Liste sieben Bewerber. Laut Kempf sind das er selbst, Clemens Frenzel, Thorsten Klein, Markus Klein, Agnes Gall, Christoph Schaller und Johannes Kraft. Ein weiterer Kandidat oder eine Kandidatin könnte noch auf die Liste. Gebe es mehr Bewerber, müsse man eine weitere Liste aufstellen.
„Freie Bürger Sonderriet“
Man entschied sich, die Listenbezeichnung „Freie Bürger Sonderriet“ von der Kommunalwahl 2019 beizubehalten. Kempf: „Dann sind keine Unterstützungsunterschriften für die Einreichung nötig.“ Die Aufstellungsversammlung findet am Donnerstag, 14. März, um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle statt. Stimmberechtigt sind dabei Personen, die mindestens drei Monate in der Großen Kreisstadt Wertheim wohnen und ihren Hauptwohnsitz in Sonderriet haben. Kempf verwies darauf, dass bei nur einer Liste das Mehrheitswahlrecht greife. Wähler haben dabei eine Stimme. „Es können dann auch weitere Namen auf dem Wahlzettel ergänzt werden.“
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