Wertheim. Mit einem besucherstarken Tag und dem krönenden Abschlussfeuerwerk ging die Jubiläumsmesse „200 Jahre Michaelismesse“ Wertheim am Sonntag zu Ende.
Die erste Resonanz der Verantwortlichen fällt sehr positiv aus. Volker Mohr, Leiter Fachbereich drei der Stadtverwaltung Wertheim, unterstrich: „Wie war die Mess? Schön war die Mess.“ Sein Resümee sei rundum positiv. Das Wetter habe der Messe komplett in die Karten gespielt. „Als es am Dienstag um 16 Uhr anfing zu regnen, war die Messe schon gelesen.“ Er erinnerte unter anderem an den gelungenen Festkommers am Freitag vor dem Messestart und den Messeumzug mit Rekordteilnehmerzahl und riesiger Publikumsmasse am ersten Samstag „Es war ein super Startschuss für die Messe.“
700 Teilnehmer am Seniorennachmittag mit Bata Illic
Der erste Sonntag sei ein Selbstläufer gewesen. Da Montag Brückentag war, verzichtete man auf den Ruhetag. Der Montag war für die Messe ein guter Tag, ebenso der Feiertag am Dienstag. Der Mittwoch sei eher der ruhigere Messetag. Er freute sich über die fast 700 Teilnehmer am Seniorennachmittag an diesem in der Halle. Der Donnerstag mit dem großen Kinderumzug und dem Tag der Betriebe am Abend habe das Wochenende eingeläutet. Es sei ein langes Wochenende mit vielen Besuchern gewesen.
Zum Kinderumzug ergänzte er, für Schulen, die dazu nicht in die Stadt gelaufen seien, habe man Bustransfers eingerichtet. Im Vorfeld habe man lange darauf hingewiesen, dass die Eltern zum Abholen der Kinder nicht mit dem Auto in direkte Messenähe fahren können. Mohr freute sich auch über den sehr erfolgreichen Messelauf.
Festwirt Küffner: "Nach längerer Pause gut zurückgekommen"
Festwirt Hans-Peter Küffner erklärte, man sei nach der längeren Pause gut mit der Messe zurückgekommen. Man habe auch für den Mittag Musiker für die Main-Tauber-Halle engagiert, die Frequentierung mit Gästen sei da aber gering gewesen. Die Abende seien zufriedenstellend gewesen. Diese könne man weiter ausbauen.
Mohr zeigte sich dankbar, dass der Vertrag mit dem Festwirt noch für zwei Messen laufen wird. „Wir sind froh, dass wir ihn haben.“ Küffner sei trotz seiner aktuellen gesundheitlichen Einschränkungen voll dabei. Küffner resümierte für sich, die Messe in Wertheim sei gut gelaufen. „Egal wo, die Feste werden angenommen, trotz der nötigen Steigerung bei den Verkaufspreisen.“ Wichtig sei, das Preis-Leistungs-Verhältnis müsse stimmen. Hinsichtlich der Preise für Speisen und Getränke verwies er auf steigende Einkaufspreise und darauf, dass alle weitere Kosten wie Strom, Musik, Gema, Security und mehr auf diese umgelegt werden müssen, da man keinen Eintritt verlange. Man setzte bei den Preisen auf eine Mischkalkulation. Eine große Herausforderung sei die Gewinnung von Personal, stellte er weiterhin fest.
Händlersuche für die Wertheimer Michaelismesse gestaltete sich schwierig
Marktmeister Patrick Grän zog ebenso ein positives Resümee. Er ging aber auch auf Kritikpunkte ein. An ihn sei mündlich immer mal wieder von Gästen herangetragen worden, die Messe sei zu klein. „Wir sind etwas kleiner als letztes Mal, aber nicht viel“, betonte er. Man habe im Vergnügungspark ein Fahrgeschäft weniger. Dessen Betreiber musste kurzfristig absagen, da er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Nach der Pandemie sei es auch schwieriger geworden Händler für die Messe zu gewinnen. Viele der Stammhändler hätten während der Pandemie aus Alters- oder wirtschaftlichen Gründen aufgehört. Man habe viel darangesetzt, neue zu gewinnen, was teilweise gelang. Bis zum Schluss habe es eine große Dynamik bei der Gewinnung der Marktstände gegeben. Man habe bis zuletzt Ab- und Zusagen gehabt. „Wir legen großen Wert auf die Qualität bei Waren und Auftreten der Händler.“
Ziel sei es, ein schönes Angebot zusammenzustellen, das die Besucher zufrieden stellt. Man habe den Anspruch das Standangebot weiter auszubauen und hoffe die generelle Marktsituation gibt dies her.
Wetter und Neustart nach der Pause hätten dieses Jahr sehr gut reingespielt, fasste er zu den Besucherzahlen zusammen. Es habe viele tolle Veranstaltungen im Rahmen der Woche gegeben, ebenso gutes Publikum. „Wir konnten uns gut präsentieren.“ Man sei von Anfang an überzeugt gewesen, der Restart nach Corona werde positiv. Dies hat sich auch erfüllt.
Die Rückmeldung der Fahrgeschäftsbetreiber und Händler zu Besucherzahlen und Präsentation der Messe sei positiv gewesen. Im Verhältnis zur Besucherzahl hätten sich manche mehr Umsätze erhofft. Dies sei auch Produktabhängig gewesen.
Es habe nur kleinere Vorfälle gegeben
Zur Sicherheitslage der Messe sagte Mohr, es habe nur kleinere Vorfälle gegeben. Beispielhaft nannte er Schubsereien durch Alkoholeinfluss. „Es war aber nichts in nennenswertem Rahmen.“ DRK und DLRG als Sanitätsdienst hätten kleinere Verletzungen versorgt. Außerdem habe es einen Schwächeanfall bei einem Besucher gegeben, zu dem auch der Rettungsdienst gerufen wurde.
Alle waren sich einig, der friedliche Verlauf der Messe war sehr erfreulich.“ Küffner und Mohr sahen hier auch die präventive Wirkung durch Präsens der Securitydienste in der Halle und auf dem Festplatz. „Das friedliche Altstadtfest zog sich in die Messe weiter“, stellte Mohr fest.
Timo Zöllner, Generalunternehmer des Vergnügungsparks, berichtete, ein Großteil der Fahrgeschäfte sei sehr zufrieden. Etwas weniger angenommen worden sei die Berg- und Talbahn sowie die Geisterbahn. „Die Fahrgäste waren sehr friedlich“, freute er sich. Insgesamt ziehe man auf jeden Fall ein positives Resümee. Im Vorfeld der Messe habe er Angst gehabt, die lange Pause könnte der Veranstaltung schaden. „Beim Vergnügungspark war dies nicht der Fall“, stellte er am Sonntagabend fest.
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