Volksfest

Michaelismesse Wertheim: Festkommers zum Auftakt

Mit einem Festkommers in der Main-Tauber-Halle nahm die 200. Michaelismesse ihren Auftakt. Acht Tage lang wird die Jubiläumsmesse mit einem abwechslungsreichen Programm gefeiert.

Von 
Holger Watzka
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Mit Festbier stoßen (Bild oben, von links) Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez , Landrat Christoph Schauder und Thomas Strobl, der stellvertretende Ministerpräsident, auf eine gelungene und friedliche Wertheimer Michaelismesse an. Der Innenminister trug sich auch in das Goldene Buch der Stadt ein. © Holger Watzka

Wertheim. Auf Einladung der Stadt Wertheim nahmen zahlreiche Ehrengäste am Festkommers teil, wobei die Veranstaltung auch allen Bürgerinnen und Bürgern offenstand. Mit einer halben Stunden Verspätung traf der Festredner in der Main-Tauber-Halle ein: Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg.

„Das Programm kann sich wirklich sehen lassen“, freute sich Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. In seiner Begrüßungsrede erwähnte das Stadtoberhaupt, dass die Messe aufgrund der Corona-Pandemie drei Jahre ausfallen musste und das Jubiläum mit einem Jahr Verzögerung nachgefeiert wird. Besonders willkommen hieß der Oberbürgermeister den Ehrengast, Thomas Strobl.

Willkommen waren auch die Ehrenbürger der Stadt Wertheim, die Bürgermeister der Nachbargemeinden, ehrenamtlich tätige Menschen, Unternehmerpersönlichkeiten, die Besatzung des Tender Main und die Bierkönigin Amy Seidt aus Boxberg. Besonders begrüßt wurden die Mitglieder der Schützengesellschaft Wertheim, ohne sie würde es die Michaelismesse gar nicht geben.

Grundstein für gute Laune

Mit Humor blickte Markus Herrera Torrez auf das Gründungsjahr der Messe zurück. Die Verwaltung habe damals den Grundstein für Frohsinn und gute Laune gelegt. Die Wertheimer Messe sah er in bester Gesellschaft mit dem Münchner Oktoberfest und dem Cannstatter Wasen, die beide auch eine sehr lange Geschichte haben. „Die Messe hat gefehlt,“ so der Oberbürgermeister und schwärmte, dass in Wertheim Tradition und Moderne verbunden werden.

„Wie wird die Mess’?“, fragte Festredner Thomas Strobl und das Publikum in der Main-Tauber-Halle antwortete lautstark: „Gut wird die Mess’.“ Der stellvertretende Ministerpräsident gab sich sehr leutselig. „Ich war die ganze Woche in Stuttgart und bin froh, wenn ich am Freitagabend normale Leut’ sehe,“ scherzte er. Thomas Strobl bezeichnete es als große Ehre, zum 200. Jubiläum der Michaelismesse in Wertheim sein zu dürfen.

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„Wertheim ist spitze!“. Strobl meinte damit nicht nur die Lage des begehrten Wirtschaftsstandortes ganz im Norden von Baden-Württemberg, sondern auch einen der besten Polizeiausbildungsstandorte im gesamten Bundesland. Die Michaelismesse, so Strobl, sei ein wahrer Grund zur Freude. Hier könne man Heimat spüren und dieses Fest trage zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Herzlich bedankte sich der stellvertretende Ministerpräsident bei allen, die ein Ehrenamt ausüben. Baden-Württemberg sei Ehrenamtsland Nummer eins, jeder Zweite engagiert sich ehrenamtlich und das sei für den Zusammenhalt im Land besonders wichtig. Mit einem frohen Lachen und dem Blick auf die Maß Bier gerichtet, machte Thomas Strobl zur Erheiterung des Publikums eine Rechnung auf. Er schickte voraus, dass er schwäbisch angehaucht ist. „In München kostet die Maß Bier rund 15 Euro, in Stuttgart 14 Euro und in Wertheim 10,50 Euro. Wenn ihr die zweite Maß hier trinkt, ist die dritte Maß rechnerisch umsonst.“

Großartige Werbung für die Stadt

Thomas Strobl bezeichnete die Wertheimer Michaelismesse als eine großartige Werbung für Wertheim und Baden-Württemberg und wünschte eine fröhliche und friedliche Messe. Oberschützenmeister Roland Treu von der Schützengesellschaft Wertheim 1359 zeigte sich stolz darüber, dass die Wertheimer Schützen zu den 30 ältesten Schützengesellschaften in Deutschland gehören. Das Wirken der Schützen in Wertheim war letztlich der Auslöser für die seit 200 Jahren gefeierte Michaelismesse. Nach einem Rückblick auf die Gründerjahre wünschte der Oberschützenmeister eine friedliche Wertheimer Messe.

© Watzka

Nahezu alle Besucher in der Main-Tauber-Halle erhoben sich von den Bänken und stimmten gemeinsam das Badnerlied an: „Das schönste Land in Deutschlands Gau‘n, das ist mein Badnerland.“ Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez bat anschließend den Ehrengast, sich in das Goldene Buch der Stadt Wertheim einzutragen, was Thoma Strobl gerne tat. Mundgemacht und aus dem Herzen gespielt, leisteten an diesem Festabend die Eiersheimer Musikanten einen erheblichen Beitrag für die gelungene Unterhaltung. Die Musikanten unter Leitung von Eduard Hauck brillierten mit böhmisch-mährischer Blasmusik.

Eingerahmt von signalsicheren Trompeten, frechen Klarinetten, singenden Hörnern, einer knackigen Tuba und dem quirligen Schlagzeug führte Moderatorin Janina Rückert durch das Programm. Die Eiersheimer Musikanten gestalten auch das Finale der Wertheimer Messe am 8. Oktober in den Nachmittagsstunden.

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