Wertheim/Main-Tauber-Kreis. „Ich bedauere es sehr, dass es nun auch nicht zu einer Fachklinik in Wertheim kommen wird und der Insolvenzverwalter die Liquidation der Rotkreuzklinik einleitet. Dies ist eine traurige Nachricht für Wertheim als traditionsreichen Krankenhausstandort“, nimmt Landrat Christoph Schauder Stellung zum Aus der Klinik. Er habe immer darauf hingewiesen, dass die Entscheidung über die Zukunft der Rotkreuzklinik ausschließlich im Insolvenzverfahren fällt, an dem der Landkreis im Gegensatz zur Stadt Wertheim nicht beteiligt sei.
„Der Insolvenzverwalter hatte im April erklärt, dass die Rekommunalisierung des früheren städtischen Krankenhauses keine Erfolgsaussichten hat – weshalb, das können ausschließlich die damaligen Verhandlungspartner erklären“, erklärt Schauder. Dies habe dazu geführt, dass die Fachklinik die einzig verbliebene Option gewesen sei, um den Krankenhausstandort zu erhalten. „Rätselraten ist daher nicht notwendig“, spielt der Landrat auf die Aussagen von OB Markus Herrera Torrez an.
Nun müsse man „nach vorne schauen und den Blick darauf richten, wie zumindest die ambulante Notfallversorgung sowie der Rettungsdienst für den Raum Wertheim für die Zukunft aufgestellt werden können“.
Die ambulante Notfallversorgung sei insbesondere Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung mit ihren Notfallpraxen. „Ich appelliere dringend an die Kassenärztliche Vereinigung, die Notfallpraxis in Wertheim beizubehalten, auch nach der Schließung des Krankenhauses“,so Schauder.
Da die Notaufnahme und die stationäre Notfallversorgung in der bisherigen Rotkreuzklinik Wertheim bereits seit dem 3. Juni nicht mehr zur Verfügung stehe, habe der Bereichsausschuss für den Rettungsdienst im Main-Tauber-Kreis die rettungsdienstlichen Strukturen insbesondere in der nördlichen Landkreishälfte an diese neue Situation angepasst.
Lösung für Notfallversorgung
„Die gefundene Lösung ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen dem Landratsamt und dem für die Belange des Rettungsdienstes im Landkreis zuständigen Bereichsausschusses“, bekräftigt Schauder, der weitgehend Aussagen aus einer Mitteilung von Anfang Juni wiederholt: Konkret würden die Vorhaltestunden eines zweiten Rettungswagens an der Wache Wertheim erweitert. Parallel werde die Abdeckung des nördlichen Landkreises durch eine dynamische Gebietsabsicherungsstrategie verstärkt. Um die Anfahrtswege kurz zu halten, würden Rettungsmittel aus dem mittleren Main-Tauber-Kreis in Richtung Wertheim gezogen, wenn sämtliche Wertheimer Rettungswagen im Einsatz sein sollten.
„Ich hatte mir gewünscht, dass es zur Lösung einer Fachklinik mit daran angegliederter, stationärer Notfallversorgung kommt“, so Schauder.
„Obwohl der Main-Tauber-Kreis keinen Sicherstellungsauftrag hat, haben wir die Bemühungen um ein solches Angebot mit ganzer Kraft unterstützt“, versichert Schauder. Davon abgesehen seien das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim als Zentralversorger der Region und als zentrale Notaufnahme für Notfälle aller Art wie auch das Krankenhaus Tauberbischofsheim als Notaufnahme für internistische, chirurgische und psychiatrische Notfälle aufnahmefähig und könnten die zusätzlichen Patienten versorgen. Hinzu kämen die Krankenhäuser in den benachbarten Landkreisen. wei
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