Waldenhausen. Stefan und Susanne Fröber aus Waldenhausen planen zwischen Waldenhausen und Sachsenhausen den Neubau einer Pferdepension mit Aktivstall für 40 Pferde, Bewegungshalle, Longierzirkel, Bergehalle und im zweiten Bauabschnitt eine Betriebsleiterwohnung. Ihre Pläne stellten sie in einer gemeinsamen Ortschaftsratsitzung der beiden Dörfer in der Mehrzweckhalle Waldenhausen am Mittwoch vor.
Der Hof soll auf Feldflächen zwischen den Dörfern im Bereich des „Langen Gewann“ entstehen. Er hätte eine Entfernung zum jeweils ersten Haus der beiden Dörfer von je 846 Meter Luftlinie, so Waldenhausens Ortsvorsteher Gerrit Lang. Susanne Fröber ist 27 Jahre alt und studierte Agrarwissenschaftlerin, ihr Mann Stefan Fröber ist 34 Jahre alt und hat einen Masterabschluss in Agar Business. Aktuell ist er Kreisgeschäftsführer des Bauernverbands Main-Tauber-Kreis.
Die beiden übernahmen die Landwirtschaft von Stefan Fröbers Eltern in Waldenhausen und wollen diesen durch das Pferdeprojekt wieder im Vollerwerb führen. Planer des Projekts ist das Fachbüro Objektplan Agrar aus Untertürkheim. Deren Mitarbeiterinnen stellten das Projekt auch vor.
Die Mastrindhaltung an der Hofstelle in Waldenhausen des Hofs sei nicht mehr zeitgemäß und wurde aufgegeben, erklärte Planerin Nadine Lang. Ein Umbau war aufgrund der Nähe zur Tauber nicht möglich. Die Betreiber hätten daher Perspektiven gesucht, um insbesondere die Dauergrünfläche des Betriebs wieder verwerten zu können und den Betrieb wieder im Haupterwerb führen zu können. „Susanne Fröber verfügt über langjährige Erfahrung in der Pferdehaltung und hat hohes Potential für ein Haltungssystem dieser Art in der Region festgestellt“, berichtete Nadine Lang.
Artgerechtes Stallkonzept
Geplant ist ein besonders tierfreundliches und artgerechtes Bewegungsstallkonzept für 40 Pensionspferde (zwei Herden mit je 20 Tieren) und die dazugehörigen Nebeneinrichtungen im ersten Bauabschnitt sowie einer Betriebsleiterwohnung mit Büro und weiteren Betriebsräumen im zweiten Bauabschnitt. Die Verlegung der Versorgungsleitungen für Strom und Wasser sowie Telekommunikation soll von Sachsenhausen kommen. Eine bestehende Abwasserleitung führt am geplanten Standort vorbei. Die Erschließungskosten muss der Bauherr tragen. Eine ausreichende Anzahl an Pkw und Fahrradstellplätzen wird vorgesehen.
Die Bauten sollen sich möglichst gut ins Landschaftsbild einfügen, wurde betont. Es sei eine Holzverkleidung und eine rot-braune Dacheindeckung geplant. Ziel ist es, das gesamte anfallende Dachflächenwasser aufzufangen und zum Beispiel für die Bewässerung des Bewegungsplatzes zu nutzen. Auch eine PV-Anlage ist vorgesehen. Ausgleichsmaßnahmen für das Projekt würden umgesetzt. Dies soll vor allem unmittelbar an der geplanten Aussiedlung erfolgen. Insbesondere plant man Begrünungsmaßnahmen und die Umwandlung von Ackerland zu Grünland.
Der Regionalverband Heilbronn-Franken steht dem Vorhaben, laut Aussage der Planer, ebenfalls positiv gegenüber. In der Zusammenfassung wurde betont, das Projekt stelle eine Zukunftsperspektive für den Betrieb der Familie Fröber dar. Die Bewirtschaftung des Dauergrünlands ist durch die Pferdehaltung wieder interessant. Bei der Planung achte man auf tierfreudliche und vor allem nachhaltige Gestaltung unter dem Motto: „Umwelt, Pferd und Mensch.“
Thomas Dankowski, Referatsleiter Bauordnungsrecht der Stadt Wertheim erklärte, der Bauantrag der Familie sei eingegangen. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens werden auch Fachbehörden vor allem des Landratsamt Main-Tauber gehört. „Unser Ziel ist es die Bürger frühzeitig zu informieren“, sagte er zur Veranstaltung am Mittwoch. Diese wurde intensiv genutzt, um Fragen zu klären (siehe weiteren Bericht).
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