Ortschaftsrat tagte

Nahwärmenetz für Höhefeld wird geprüft

Voraussetzung für Umsetzung sind viele Abnehmer im Ort. Hallenmiete für Feiern und Feste wird wohl teurer

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Abschied von der langjährigen Schriftführerin Bettina Winkler, rechts Höhefelds Ortsvorsteher Christian Stemmler © Hans-Peter Wagner

Höhefeld. Zur öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Höhefeld am Donnerstagabend im Bürgerhaus waren fast 30 Bürgerinnen und Bürger gekommen. Aus der Palette der Themen ragten zeitlich die Energiesparmaßnahmen in den öffentlichen Gebäuden in Höhefeld heraus.

Höhefelds Ortsvorsteher Christian Stemmler freute sich zu Beginn über den guten Besuch der Sitzung. Er verabschiedete eingangs die langjährige Schriftführerin Bettina Winkler, die sich nach knapp 17 Jahren im Dienste der Ortschaft in ihrem Tun zurückgezogen hat. Der Ortsvorsteher zollte höchsten Respekt und Anerkennung, sagte, es sei eine großartige Zusammenarbeit gewesen, und wünschte für die Zukunft alles Gute. Die neue Schriftführerin ist Janina Heid.

Energieeinsparmaßnahmen

Der Ortsvorsteher erklärte, auch die Stadt Wertheim müsse und wolle sich der Aufgabe stellen, viel Energie zu sparen und einem drohenden Gasmangel im Winter vorzubeugen. Dabei gehe es nicht mehr allein um die Senkung des Verbrauchs, es gehe auch darum, die finanzielle Belastung im Haushalt zu begrenzen. Alleine für die Mehrbelastung an Energiekosten habe die Stadt im Haushalt 800 000 Euro bereitgestellt.

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Natalia Kiefel (Stadtverwaltung Wertheim, Eigenbetrieb Gebäudemanagement) erläuterte ausführlich zu den Energiesparmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden in Höhefeld. Sie ließ wissen, 15 Prozent Einsparung seien von der EU angedacht, Baden-Württemberg sage, „wir schaffen fünf mehr“. Die Lage sei derzeit stabil, so Kiefel, könne aber jederzeit kippen. Durch verbindliche Vorgaben der Bundesregierung gehe es um jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht werde. Die Prüfaufträge der Stadtverwaltung zur Energieeinsparung seien in der letzten Gemeinderatsitzung öffentlich vorgestellt worden.

Der Oberbürgermeister der Stadt Wertheim habe geäußert, es gehe alles mit Augenmaß. Vorausschauendes Handeln führe zum Einsparen von Energie, sagte Kiefel.

Bei dem spannenden Thema werde geschaut, welche Maßnahmen möglich seien, vieles sei in der Prüfung.

Die Fachfrau ging auf die verbindlichen Vorgaben der Bundesregierung für Energiesparmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden ebenso ein wie auf die Prüfaufträge der Stadtverwaltung zur Energieeinsparung, vorausschauendes Handeln zum Einsparen von Energie, die Raum- und Hallennutzung durch die Vereine, auf kommunale Sporthallen und Sportstätten, auf Maßnahmen bei der Straßen- und Fas-sadenbeleuchtung. Wichtig sei eine Bewusstseinsschärfung für die gegenwärtige Lage.

In einem Pilotprojekt hat sich Höhefeld bereit erklärt, zu schauen, welche Probleme auftreten, Dörles-berg und Waldenhausen sind auch dabei. Kiefel meinte in der anschließenden Debatte, die Stadtverwaltung habe sich dagegen entschieden, Mitarbeiter ins Homeoffice zu verschieben.

Halle wird montags nicht genutzt

Der Ortsvorsteher äußerte, man habe sich mit den Hallennutzern hingesetzt und dabei erreicht, dass dank der Unterstützung der Vereine der Montag komplett freigeschaufelt sei. Stemmler bedankte sich bei Kiefel und fügte an, es müsse jedem bewusst sein, dass über eine Preiserhöhung für die Vermietung bei Feiern und Festen nachgedacht werde.

Änderungen am Windpark

Der Ortsvorsteher informierte am Windpark Höhefeld werde sich einige Zeit nichts ändern. Aktuell befänden sich die drei Parteien immer noch in Verhandlungen. Die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Strom aus erneuerbaren Energien zu verdoppeln. Das „Wind-an-Land-Gesetz“ solle den Ausbau der Windenergie in Deutschland deutlich schneller voranbringen.

Um zugleich den Naturschutz zu wahren, so Stemmler, sei das Bundesnaturschutzgesetz aktualisiert worden. Da laut dem „Windenergie-an-Land-Gesetz“ Kommunen mindestens 1,8 Prozent ihrer Fläche als Windvorrangfläche auszuweisen hätten, könne davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Jahren weitere Windvorrangflächen für Windkraft ausgewiesen würden.

Zum Sachstandsbericht zum Thema Nahwärme zeigte der Ortsvorsteher ein mit reichlich Beifall ge-lobtes, in seiner Familie entstandenes Video über die Vorteile eines regenerativen Nahwärmenetzes. Die Voraussetzungen für ein regeneratives Nahwärmenetz in Höhefeld seien viele Abnehmer, was niedrigere Kosten bedeute.

Die Stadtwerke erarbeiteten gerade eine Machbarkeitsstudie. Die Ergebnisse dieser Studie würden im ersten Quartal 2023 im Rahmen einer öffentlichen Sitzung vorgestellt. Hier werde sich dann entscheiden, ob Nahwärme nach Höhefeld komme. Eine eventuelle Realisierung sei 2024 geplant. Die Zuhörer kommentierten fleißig.

Wohnbausiedlung

Der Ortsvorsteher gab einen Sachstandsbericht zur alternativen Flächenprüfung hinsichtlich einer Wohnbausiedlung in Höhefeld. Die Prüfung habe vier Flächen umfasst, die Fläche A „Zwischen zwei Wegen“, die Fläche B „Steinich“, die Fläche C „Gewann Marquardsgärten“ und die Fläche D „Im Grund“. Stemmler meinte, die Fläche C sei denkbar ungeeignet, die Fläche D wegen des Themas „Kanalisierung Abwasser“ nicht komplett abgeschrieben. Der Eigentümer der Fläche A sei derzeit nicht bereit, seine Fläche zu veräußern. Bei der Fläche B mit fünf Eigentümern könnten sich drei Eigentümer vorstellen, ihre Fläche zu veräußern, bei einem bestehe aktuell keine Bereitschaft dazu, das Gespräch mit einem der Eigentümer stehe noch aus.

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