Spendenpaddeln

Nachwuchs des Wertheimer Kanu-Clubs paddelt für kranke Kinder

Von 
Nadine Schmid
Lesedauer: 
Die Kinder des Jugendpaddeltreffs des Wertheimer Kanu-Clubs freuen sich mit Michael Bannwarth (hinten links), Vorsitzender der Aktion der Regenbogen, und ihrem Leiter Birger-Daniel Grein auf das Spendenpaddeln. © Nadine Schmid

Hofgarten. Das Paddeln ist das große Hobby von Lennard, Emmi, Oskar und Finn. Deshalb kommen sie jeden Mittwoch zum Jugendpaddeltreff des Wertheimer Kanu-Clubs im Hofgarten. Und nun hatten die Zehn- bis Zwölfjährigen mit ihrem Leiter, dem zweiten Jugendwart Birger-Daniel Grein, eine tolle Idee: Der eigene Spaß soll mit Hilfe für Kinder verbunden sein, denen es nicht so gut geht. Deshalb veranstalten sie in der laufenden Saison, die am 1. Oktober gestartet ist und bis zum 30. September 2024 läuft, ein Spendenpaddeln zu Gunsten der Aktion Regenbogen Main-Tauber, die krebs- und leukämiekranke Kinder in der Uniklinik Würzburg unterstützt.

Für Grein selbst ist die Hilfe für die Aktion Regenbogen eine Herzensangelegenheit. Entsprechend freut er sich, dafür auch schnell die Herzen der jungen Sportler gewonnen zu haben.

Das Spendenpaddeln funktioniert nach dem Prinzip, das von Benefizläufen bekannt ist: Für jeden Kilometer, den die Jugendlichen während der Saison in ihrem Kanu zurücklegen, spenden Sponsoren Geld. Dies können Spenden für einzelne Kinder sein oder auch für die ganze Gruppe. Dann werde der Durchschnittswert aller 21 beteiligten Kinder und Jugendlichen im Verein angewandt, erläutert Grein.

Mehr zum Thema

Spendenpaddeln

Wertheimer Kanu-Club-Nachwuchs ist für kranke Kinder aktiv

Veröffentlicht
Von
Susanne Marinelli
Mehr erfahren
Fazit

Freude über Ergebnis von Spendenaktion

Veröffentlicht
Von
Birger-Daniel Grein
Mehr erfahren
Wertheimer Messelauf

Neuer Teilnehmerrekord beim Wertheimer Messelauf

Veröffentlicht
Von
Birger-Daniel Grein
Mehr erfahren

Die Kilometerleistung wird elektronisch erfasst, indem die Paddler nach dem Training die zurückgelegte Strecke eingeben. Bei Anfängern seien das im zweistündigen Training etwa vier bis fünf Kilometer, erklärt der Leiter. Fortgeschrittene schaffen schon mal die zehn Kilometer lange Strecke von Eichel nach Urphar. Im Schnitt seien die Jugendlichen in der vergangenen Saison etwa 80 bis 100 Kilometer gepaddelt. Zusammen brachten sie es auf 1400 Kilometer.

Manchmal stehen beim Paddeltreff, den insgesamt sieben Kinder besuchen, auch Spiele wie etwa Kanu-Polo auf dem Programm. Da es dabei keine Strecke einzugeben gibt, werden dafür pauschal vier Kilometer veranschlagt. Im Winter üben die Kinder erst einmal in der Schwimmhalle Sicherheit und Kenterrollen, bis es dann – voraussichtlich ab Februar – wieder auf Main und Tauber geht.

Grein schätzt am Kanu die vielseitige Einsatzmöglichkeit, von Touren über Spiele bis hin zu sportlichen Wettkämpfen. Der Kanu-Club Wertheim sei ein reiner Freizeitclub, in dem es um den Spaß an sportlicher Betätigung gehe. Dabei sei das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen relativ ausgeglichen. Schwimmfähigkeit sei Voraussetzung, allerdings gelte bis 18 Jahre seitens des Verbands ohnehin Schwimmwestenpflicht.

„Ich mag Schwimmen und hatte keine Lust mehr aufs Fußballspielen“, erzählt Oskar, wie er zum Kanufahren gekommen ist. Auch der zwölfjährige Lennard liebt diesen Sport: „Man ist draußen auf dem Wasser. Es ist sehr entspannend, kann aber auch mal anstrengend sein, wenn man schnell fahren will.“ Lennard ist Mitglied im Jugendvorstand, der die Idee des Spendenpaddelns sofort ebenso einstimmig annahm wie die Gesamtheit der Jugendlichen, die dafür ihre Muskelkraft einsetzen sollen. Auch der „erwachsene“ Vorstand um den Vorsitzenden Friedrich Andres fand die Idee gut und ist nun eifrig dabei, um Sponsoren zu werben. Schon etliche Mitglieder machen mit, freut sich Andres. Doch natürlich dürfe jeder Interessierte – auch ohne Vereinszugehörigkeit – mit einem Betrag seiner Wahl mitmachen. „Auch die kleinste Summe ist willkommen.

Michael Bannwarth, Vorsitzender der Aktion Regenbogen, ist begeistert: „Dass Kinder etwas für Kinder machen, das ist eher selten. Und ein Spendenpaddeln hatten wir noch nie.“ Bisher habe es schon Aktionen mit Laufen und Radfahren gegeben, aber noch nie mit Wassersport.

Bannwarth erklärt seinen jungen Zuhörern, was mit dem Geld geschehen soll. Aktuell unterstützt die Aktion Regenbogen besonders ein neues Forschungsprojekt, Dabei wird untersucht, wie man die eigenen Abwehrkräfte im Körper dazu nutzen kann, sich gegen die Krebszellen zu wehren.

Für die kleinen Patienten finanziert der Verein aktuell eine Musiktherapie und eine Ernährungsberatung ebenso mit wie schon traditionell die Mutperlen, die die erkrankten Kinder nach jeder Behandlung für ihre Kette bekommen. „Da wird es einem schon anders, wenn man Kinder mit einer zwei Meter langen Kette sieht. Andersrum sind die Mädchen und Jungen stolz darauf, zu zeigen, was sie schon alles geschafft haben“, so Bannwarth.

Wer das Spendenpaddeln unterstützen möchte, kann sich unter info@grein-media.de beim Organisator Birger-Daniel Grein informieren oder gleich sein Angebot abgeben. Und wer die „Aktion Regenbogen“ darüber hinaus unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen zum traditionellen Kürbisschnitzen am 29. Oktober in der Hofhaltung des Rathauses.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten