Mondfeld. Die letzten Vorbereitungen für das große Fastnachtswochenende in Mondfeld laufen auf Hochtouren. Einer der Höhepunkte wird dabei der große Faschingsumzug am Sonntag sein. Aufstellung der Teilnehmer ist um 13 Uhr an der Maintalhalle. Um 14 Uhr startet dann der etwa zweistündige Umzug auf der Ortsdurchfahrt ab der Kreuzung zur Vier-Morgen-Straße durchs Dorf. Nach dem Zug wird in der Halle zur passenden Musik weiter gefeiert. Der Eintritt ist jeweils frei.
Die Mondfelder Fastnachter sind schon voller Vorfreude auf dem Umzug. Die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich auf 25 Zugnummern (inklusiv Kehrmaschine) sowie etwa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen. Diese sind in sieben Fußgruppen sowie mit sieben großen Wagen und Autos sowie neun kleineren Ziehwagen unterwegs.
Für Livemusik beim Zug sorgen die Musikkapelle Steinbach sowie die Guggemusik „Möfelder Ortsdüdl“. Vier bereits aufgebaute Verpflegungsstände sorgen dafür, dass niemand hungrig oder durstig bleiben muss.
Neuer Organisator“
„Es ist viel Umzugserfahrung am Start“, verwies Marcel Neuberger auf die vielen erfahrenen Wagenbauer und Teilnehmer. Er ist erstmals federführend für die Umzugsorganisation verantwortlich und wird dabei vom restlichen Vorstand der Faschingsgesellschaft Mondfeld (FGM) unterstützt.
Neuberger berichtete, er sei schon lange beim Mondfelder Fasching dabei. Bisher war er beim Umzug aber nur als Mitwirkender aktiv. Es sei spannend, nun in der Organisation aktiv zu sein.
Im Vorfeld trafen sich die Vertreter der am Umzug beteiligten Gruppen zu den traditionellen Montagssitzungen. „Die Stimmung dabei war top“, so der Organisator. Alle seien glücklich, dass es wieder losgeht.
Damit solch ein Umzug stattfinden kann, ist großer ehrenamtlicher Einsatz nötig. „Aufbau, Helfer für die Stände und in der Halle, Zugsicherheit und Sicherheitsleute für die großen Wagen“, zählte Neuberger einige Bereiche auf, in denen die Helferinnen und Helfer gefordert sind. „Wenn man sieht, dass Faschingsumzüge in großen Städten wegen der Kosten abgesagt werden, ist es schön, dass er in Mondfeld stattfindet“, betonte der Fastnachter.
„Mir fange widder klaa o“
Nicht nur an den Wochenenden ist in den vergangenen Monaten an den Umzugswagen gewerkelt worden. So trafen sich etwa die Mitglieder des Elferrats am Donnerstagnachmittag an der Rathausscheune, um an ihrem neuen, kleinen aber feinen, Elferratswagen weiterzubauen. Er steht unter dem Motto „Mir fange widder klaa o“. Statt des großen Narrenschiffs gibt es diesmal ein kleineres Narrenboot in Form eines Handziehwagens.
Zu den „Bau-Aktiven“ gehört auch Harald Fuchs. Wie er erklärte, konnte das große Narrenschiff aus Platzgründen dieses Jahr nicht gebaut werden. Denn die dazu vor Corona genutzte Scheune „hat jetzt einen neuen Besitzer und steht voll.“ Einen anderen Platz für den großen Wagen habe man noch nicht gefunden.
Da man beim Umzug nicht einfach nur zu Fuß unterwegs sein wollten, habe man sich für die kleinere Lösung entschieden, ergänzte Elferrat Erwin Roth. Für 2024 hofft man wieder, den großen Wagen angehen zu können.
Aber auch in dessen „kleinen Bruder“ steckten die Männer viel Aufwand. „Dem Schiff sind wir treu geblieben, dass Narrenschiff ist diesmal nur kleiner“, so Fuchs.
Boot ausgeliehen
Froh sind die Männer, von denen bei den vier Einsätzen jeweils vier bis fünf dabei waren, dass der Sportfischerverein Mondfeld ihnen für den Wagen ein Boot ausleiht. Dieses steht auf einer großen Platte aus dem Fundus. Das Ganze bewegt sich auf vier Rollen, die eine Wertheimer Firma kostenlos ausgeliehen hat. „Der ganze Wagen ist eine Eigenkonstruktion“, sind seiner Erbauer stolz. Die Musikanlage auf dem Wagen habe bei der FGM schon Kultstatus. Sie ist 30 Jahre alt. Betrieben wird sie mit einer Autobatterie.
Einig waren sie sich, es sei nicht schwer gewesen, nach drei Jahren Baupause wieder zu starten. Denn man sei ein eingespieltes Team. Gernot Hildebrand stellte fest: „Es macht viel Spaß, wieder etwas gemeinsam zu machen.“
Alle betonen, es sei „bombastisch“ dass der Umzug wieder stattfinde. Er habe einfach gefehlt. Roth weiter: „Es war die Höchststrafe, wenn man in einem Faschingsdorf wohnt und nichts machen kann.“ Fuchs ergänzte, es passe alles.
Nun hoffen die Verantwortlichen, dass am Sonntag beim Umzug auch noch das Wetter mitspielen wird. Harald Fuchs: „Wir freuen uns auf viele Zuschauer und gute Stimmung.“
Wenn man die Begeisterung spürt, die bereits vor den närrischen Tagen bei den Mondfeldern herrscht, wird dies sicherlich der Fall sein.
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