Einweihung

Egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung: Kinder haben auf Freudenberger Spielplatz Spaß

Aktion Mensch unterstützte Projekt mit 180 000 Euro aus Förderprogramm. Viele Einwohner trugen ebenso zum Gelingen bei

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Offiziell eingeweiht wurde der neue inklusive Schleusenspielplatz in Freudenberg am Main. Darüber freuten sic hbei der Segnung nicht nur Bürgermeister Roger Henning und Christina Marx von der Aktion-Mensch-Geschäftsleitung sowie Diakon Michael Baumann und Margarete Zängerlein von den Pfarrgemeinden, sondern auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger jeden Alters. © Birger-Daniel Grein

Freudenberg. „Wir haben unser Stück zum Glück“, sagte Bürgermeister Roger Henning am Sonntag bei der offiziellen Eröffnung des inklusiven barrierefreien Spielplatzes am Main nahe der Freudenberger Schleuse. Schon zuvor hatten die Kinder die neuen Spielgeräte in Beschlag genommen. Ermöglicht wurde der Spielplatz durch ein Förderprogramm der Aktion Mensch, gefördert von Rewe sowie Procter & Gamble.

Henning zitierte den ehemalige Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: „Nicht behindert zu sein, ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, dass jedem von uns jederzeit genommen werden kann.“ Dies verdeutliche die Bedeutung der Inklusion, betonte der Bürgermeister. Zudem verwies er darauf, dass man auch in den Ortsteilen in die Spielplätze investierte und weiter investieren werde. Der neue Schleusenspielplatz sei modern und barrierefrei. Letzteres gelte auch für die Wegführung.

Er dankte allen Förderern sowie dem SC Freudenberg und dem örtlichen Rewe-Markt als Projektpartner. Lob hatte er auch für den großen Einsatz der Mitarbeitenden des städtischen Bauhofs. Als er einen Tag dort mitarbeitete, habe er gemerkt, wie anstrengend die Arbeit auf dem Gelände war. Ganz toll sei auch die Mitmachaktion gewesen. Über 100 ehrenamtliche Helfer vom Kleinkind bis zum 86-Jährigen hätten an zwei Tagen insgesamt weit über 1000 Stunden Eigenleistung auf dem Gelände erbracht. „Es macht mich als Bürgermeister stolz, dass wir füreinander da sind und gemeinsam viel erreichen konnten.“ Er dankte der Aktion Mensch für die Förderung in Höhe von rund 180 000 Euro. Hinzu kommen die Unterstützung durch den Investor vom Areal des ehemaligen Rauchwerks I sowie die Arbeit des Bauhofs.

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Christina Marx von der Aktion-Mensch-Geschäftsleitung freute sich, dass der Spielplatz zu einem Ort der Begegnung geworden ist. Heute sei ganz Freudenberg auf den Beinen, beschrieb sie ihren Eindruck angesichts der zahlreichen Kinder und Erwachsenen, die trotz leichtem Regen gekommen waren. Die vielen Gäste zur Eröffnung zeigten eine funktionierende Gemeinschaft. Auch der inklusive Spielplatz sei ein Symbol für die Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sowie von Jung und Alt. Der Vorteil des Bodens mit Fallschutz sei nicht nur, dass er rollstuhlzertifiziert ist. Er sei zudem recycelbar und bei Regen nicht so nass.

„Die Spielgeräte halten für jeden etwas bereit, ob oben oder unten“, erklärte Marx weiter. Beispielhaft verwies sie auf das große Piratenschiff und die Schaukel, die Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam nutzen können. Das Schiff stelle auch eine Verbindung zum alten Spielplatz her.

„Vielen Dank für ihr Engagement“, wandte sie sich Marx an die Freudenberger. Es sei ungewöhnlich, dass die Einwohner so viel Muskelkraft und Energie in ein solches Spielplatzprojekt stecken. Die Rednerin hoffte auf viele Spielplatz-Nutzer. Dank sprach sie auch Henning, dem SC Freudenberg und der DLRG für die Verpflegung beim Eröffnungsfest sowie den Kirchenvertretern für die Segnung des Platzes und dessen Nutzer aus. Diese übernahm der katholische Diakon Michael Baumann zusammen mit Margarete Zängerlein als Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde.

Eine Segnung sei auch ein Zeichen dafür, dass das Gesegnete etwas Besonderes ist, betonten sie: „Letztlich ist alles ein Geschenk des Himmels, auch die Schaffenskraft.“ Dafür wolle man bei der Segnung dankten. Zängerlein las die Geschichte von Jesus und den Kindern vor. Darin sagt er: „Lasst die Kinder zu mir kommen.“ Wer sich Gottes Reich nicht wie ein Kind schenken lasse, werde sicher nicht hineinkommen. Gemeinsam mit den Mädchen und Jungen wurden mehrere Lieder angestimmt. Der Spielplatz solle für alle Menschen ein guter, friedlicher Ort werden, wünschte Baumann.

Gemeinsam mit Marx eröffnete Henning den Spielplatz dann offiziell auf besondere Art. Ausgestattet mit Piratenhut und Augenklappe versorgte er die Kinder vom Piratenschiff aus mit Süßigkeiten aus einer Schatzkiste. Marx unterstütze ihn dabei tatkräftig. Im Laufe des Tages erzählte Zauberer Bennini eine Seefahrergeschichte und verband diese mit Zauberei. Außerdem erfreute er die Kinder mit Luftballonfiguren.

Gefragt waren auch der Rollstuhlparcours und die Spielstraße des Spielmobils des Bundesverbands der Selbsthilfegruppen Körperbehinderter.

Das Piratenschiff ist das Hauptelement des Spielplatzes. Es verfügt unter anderem über Rutsche und Seilbahn. Neu sind auch eine große Schaukelanlage (teils mit behindertengerechten Schaukeln), ein Balanciergerät, ein rollstuhlgerechtes Karussell, ein bodennahes Trampolin und ein Kleinkindspielgerät. Vom bisherigen Spielplatz geblieben sind Wippe, Holzbrücke, Schaukel, Karussell und Sandkasten. Auf dem großen Spielgelände gibt es eine barrierefreie Toilette mit Wickeltisch. Für Erwachsene wurden drei seniorengerechte Freiluftfitnessgeräte aufgestellt. Auch Sitzmöglichkeiten sind vorgesehen. Parkfläche inklusiv Behindertenparkplätze gibt er abseits der Straße direkt am Gelände.

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