Kreuzwertheim. Nach dem Pressegespräch mit den Eltern und Verantwortlichen der Kita Turnplatzstraße baten die Fränkischen Nachrichten Bürgermeister Klaus Thoma um eine Stellungnahme. Thoma lud daraufhin Elternvertreter, Kitaleiterin Simone Fröber und Pfarrerin Stephanie Wegner als Vertreterin des Trägers zu einem Gespräch ein.
„Unser gemeinsames Ziel ist eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung und eine gute Arbeitsatmosphäre für die Mitarbeiter“, stellte Thoma zu Beginn fest. Die Kindergartenbedarfsplanung, die jedes Jahr aufgrund der Geburtenzahlen fortgeschrieben werde, sei die Grundlage für Entscheidungen hinsichtlich der Entwicklung der Kindertageseinrichtungen, sagte der Bürgermeister. bildet.
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Eine baulichen Erweiterung werde von der Fachaufsicht am Landratsamt nur genehmigt und finanziell gefördert, wenn ein langfristiger Bedarf bestehe. Doch aktuell deuteten die Prognosen für die Zeit bis 2033 auf eine leicht zurückgehende Zahl an Kindern unter sechs Jahren hin. Thoma verwies aber auch darauf, dass Bedarfsplanungen immer Prognosen seien. Die Realität könnte abweichen, zum Beispiel, wenn mehr Kinder als geplant später eingeschult würden oder mehr Eltern als geschätzt die Betreuung der Krippe nutzen würden. Doch Pfarrerin Stephanie Wegner unterstrich: „Es geht nicht darum die Kita für noch mehr Kinder zu erweitern, sondern dass für die vorhandenen Kinder ausreichend Raum vorhanden ist.“ Kitaleiterin Simone Fröber ergänzte: „Essen im Gruppenraum ist heute pädagogisch nicht mehr zeitgemäß, da die Kinder freie Essenszeiten haben“. Das Essen solle in Ruhe möglich sein.
Hinsichtlich des neuen Nutzungskonzepts mit den Essensnischen blickte der Bürgermeister auf die bisherige Entwicklung zurück. So habe man beim Büro Rüger und Tröger eine Stellungnahme zum Brandschutz eingeholt. Dieses habe im März 2021 empfohlen, hiermit einen Fachplaner für Brandschutz zu beauftragen. Dieser habe im April mitgeteilt, dass keine Änderung des Konzepts nötig sei. Das daraufhin involvierte Landratsamt Main-Spessart-Kreis habe Mitte Juni der Auffassung des Fachplaners widersprochen und ein komplett neues Brandschutzkonzept verlangt. Da Gemeinde und Fachplaner eine andere Auffassung vertraten, hatten sie die technische Bauabteilung des Landratsamts um nochmalige Prüfung gebeten. „Bis dato gibt es keine abschließende Stellungnahme vom Landratsamt“, so Thoma.
In dem Gespräch kam man überein, dass das Konzept der Essensnischen nicht weiterverfolgt werden solle. Diese seien teuer und „suboptimal“, doch man wünsche sich eine optimale Lösung, so Wegner. Erneut betonte Thoma, dass eine Erweiterung von der Fachaufsicht beim Landratsamt nur genehmigt würde, wenn diese einen Bedarf dafür sehe. „Wir müssen versuchen, dass sich die Mitarbeiter der Fachaufsicht die Situation bald vor Ort anschauen“, riet Thoma.
Man habe immer alles schnell an die uständigen Stellen weitergeben, betonte der Bürgermeister. Die Eltern beschlossen schließlich, sich mit einem eigenen Schreiben an die Fachaufsicht zu wenden, ebenso der Träger. Auch die Gemeinde wolle nachhaken. Damit wolle man die Dringlichkeit verdeutlichen und möglichst schnell einen Vor-Ort-Termin erwirken.
Hinsichtlich der Parksituation konnte Thoma keine rechtlich tragbare Lösung in Aussicht stellen. Der Bauausschuss werde jedoch nochmals darüber beraten, ob Plätze auf dem Parkplatz gegenüber der Feuerwache für die Fachkräfte der Kita während ihrer Arbeitszeit reserviert werden können.
Thoma sagte weiterhin zu, dass man dem Gemeinderat empfehlen werde, im Haushalt 2022 Mittel für die Planung einer Erweiterung der Einrichtung einzustellen.
Zum weiteren Verlauf will man zukünftig enger in Kontakt bleiben. Thoma sagte zu, auch über Verzögerungen selbstständig zu informieren. bdg
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