150 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Jubiläumswochenende in Bettingen wurde ein voller Erfolg

Feuwerwehrleute sind nicht nur Fachmänner bei der Brandbekämpfung und Hilfe vor Ort. Dass sie auch zünftig feiern können, bewies die Bettinger Wehr, die an mehreren Tagen ihr 150-jähriges Bestehen zünftig feierte.

Von 
Kerstin Mattern
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Wenn fünf Musiker aus der Schweiz das Zelt zum Kochen bringen, dann ist klar: Die Fäaschtbänkler sind da. © Kerstin Mattern

Bettingen. Ein paar unvergessliche Tage wünschte Kommandant Simon Buhl zur Eröffnung des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Bettingen – und das Jubiläumswochenende wurde tatsächlich ein voller Erfolg. Los ging es am Donnerstag mit einem Festgottesdienst, einem zünftigen Bieranstich und einem bunten Mix verschiedener Bettinger Bands. Als dann die Fäaschtbänkler und die Aalbachtaler aufspielten, bebte das Zelt auf der Mainwiese.

Beim Festgottesdienst im Festzelt sprach Pfarrerin Annegret Ade über das Gleichnis des barmherzigen Samariters. Sie betonte, wie wichtig es sei, anderen zu helfen – im Gegensatz zum „Sankt-Florians-Prinzip“, nach dem man hofft, selbst verschont zu bleiben. Die Feuerwehr hingegen handle nach dem Prinzip der Nächstenliebe und „hilft einfach“. In starker Gemeinschaft dienen die Mitglieder nicht nur Gott, sondern setzen sich auch zum Wohl der Gesellschaft ein – und machen Bettingen zu einem lebendigen Ort.

Alex and Friends“ sorgten für tolle Stimmung. © Kerstin Mattern

Kommandant Simon Buhl dankte in seiner Rede allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. In 150 Jahren Feuerwehrgeschichte habe man zahlreiche technische Entwicklungen durchlaufen – viele davon sind in der Ausstellung in der Mainwiesenhalle zu bestaunen.

Der Schirmherr des Festes, Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, lobte den Mut der Organisatoren: „Es ist ebenso außergewöhnlich, bereits so früh am Tag ein Fass anzustechen, wie es außergewöhnlich ist, ein solch großes Fest auf die Beine zu stellen.“ In Bettingen sei das Feuerwehrfest aber nicht nur eine Veranstaltung der Wehr, sondern ein Fest des ganzen Dorfes: „Der Ort lebt dafür und freut sich auf das Fest.“ Mit dem zweiten Schlag saß der Zapfhahn, und die Böllerschützen aus Altfeld sorgten für den donnernden Auftakt – das Feuerwehrfest war nun offiziell eröffnet.

Am Nachmittag sorgten die „Early Birds“ aus Trennfeld für beste Unterhaltung. Am Abend folgte ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit mehreren Bettinger Gruppen, durch das Moritz Breuninger gelungen führte. Den Auftakt machte der Posaunenchor, der bereits den Gottesdienst musikalisch begleitet hatte. Dieses Mal standen aber Filmmusik – etwa „Skyfall“ – und Feuerwehrlieder auf dem Programm.

Kurzfristig engagiert wurde Volker Mohr, der mit seiner Darbietung das Publikum begeisterte. Danach trat die Gruppe „Alex and Friends“ auf – ein Kollektiv aus sechs regionalen Musikern um Alex Schuck, das eigene Songs mit einer Mischung aus Reggae, Rock, Pop und Groove präsentierte.

Ausgelassene Stimmung herrschte an allen Tagen im Festzelt. © Kerstin Mattern

Kaum waren zwei Akkorde gespielt, war die Tanzfläche voll – das schafft nur „Weekend“. Die Band hatte in den 1980er-Jahren jedes Wochenende Tanzmusik gespielt und stand nun eigens für das Feuerwehrfest wieder auf der Bühne. Die Besucherinnen und Besucher feierten sie frenetisch. „Ich fühl mich wieder wie 20“, schwärmte eine Besucherin.

Die Tanzfläche war brechend voll als „Weekend“ Musikd er 80er Jahre spielte. © Kerstin Mattern

Für die jüngere Generation trat im Anschluss das Projekt RG6 auf – drei junge Künstler, die mit ihren eigenen Deutschrap-Stücken „Würzburger Vibes“ auf die Bühne brachten.

Den musikalischen Abschluss bildete an diesem Abend „BOB – Best of Bettingen“, eine Band, die sich eigens für das Jubiläum formiert hatte, gefolgt von der Formation „Die Fische“, drei Männer, die bereits seit ihrer Jugend damals mit Ten Sing Musik machten und nun mit Rock‘n‘Roll und klassischem Rock den ersten Tag des Fest zu einem gelungenen Ende führten.

Die Fäaschtbänkler sorgen für unvergesslichen Abend

Wenn fünf Musiker aus der Schweiz das Zelt zum Kochen bringen, dann ist klar: Die Fäaschtbänkler sind da. Mit ihrem Auftritt beim Feuerwehrfest zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Bettingen sorgten sie für einen unvergesslichen Abend – und mit rund 1900 Besuchern für ein volles Zelt, in dem gefeiert, getanzt und gesungen wurde, was das Zeug hielt.

Schon früh füllten sich die Reihen auf der Mainwiese, und die Band „Kellerkommando“ brachte die Besucher schon mal in Partylaune. Als die Fäaschtbänkler dann die Bühne betraten, war die Stimmung längst auf Betriebstemperatur. Kein Wunder: Das Publikum – von Jung bis Alt – wartete mit sichtlicher Vorfreude auf die fünf sympathischen Musiker, die längst über die Landesgrenzen hinaus Kultstatus erreicht haben. Und sie wurden nicht enttäuscht.

Mit ihrer mitreißenden Mischung aus Blasmusik, Pop, Rock und Dance-Beats ließen die Fäaschtbänkler vom ersten Ton an keinen Zweifel daran, dass sie genau wissen, wie man ein Festzelt in Bewegung versetzt. Mit „All In“ nahmen sie gleich volle Fahrt auf und auch „Partyplanet“, der neue Song „Edelweiß“ und „Can You English Please“ wurden lauthals mitgesungen – aus voller Kehle und mit breitem Grinsen. Zu „Umtahemd“ wurde sogar einige weiße Unterhemden mitgeschwenkt.

Mit Medleys unterschiedlichster Genres bewiesen die Fünf wie vielseitig sie sind. „Krass wie viele verschiedene Instrumente, die spielen!“ zollte ein Gast – selbst Musiker in einer Blaskapelle – den Jungs Respekt. „Sie verbinden alte Blasmusik mit der Moderne und bringen so die jungen Leute mit dieser Musik wieder auf die Bierbank“, erklärte ein Weiterer die Faszination hinter Fäaschtbänkler. So zog die Band nicht nur die regionalen Besucher an, sondern auch Überregionale.

Zwischendurch wechselten sie auch von der Hauptbühne auf eine kleine Plattform mitten im Zelt. Umringt von eingefleischten und nun auch neun Fans luden sie das Event mit ihrem energiegeladenen Stil weiter auf. „Normalerweise mag ich Hard Rock, aber sie sind geil“, erklärte ein Besucher begeistert.

Für viele Besucher war dieser Abend ein echtes Highlight – nicht nur musikalisch, sondern auch als Ausdruck Dorfgemeinschaft, was die Fäaschtbänkler mit einem Dank an den Veranstalter zum Schluss würdigten.

Als nach gut zwei Stunden die letzten Töne verklangen, wollten viele noch gar nicht nach Hause. Musste auch keiner, denn DJ PhilZBeatZ legte noch auf. Es wurde weiter getanzt, gelacht und gefeiert – so, wie man es eben macht, wenn‘s richtig schön ist.

Nachdem am Freitagabend die Fäaschtbänkler das Zelt zum Kochen brachten, waren am Samstag die Aalbachtaler an der Reihe. Zahlreiche Feuerwehren folgten der Einladung der Bettinger Wehr und feierten im Zelt zu den Partyhits oder genossen die kühleren Temperaturen im Biergarten am Mainufer. Bisher ein rundum gelungenes Fest zum 150jährigen Bestehen.

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