Wertheim. „Jedem Kind kann ein Betreuungsplatz angeboten werden. Es gibt keine Warteliste“, sagte Uwe Schlör-Kempf bei der Vorstellung des Kita-Bedarfsplans im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen. Es gebe stabile Zahlen, was die Plätze und den Versorgungsgrad angeht.
Demnach stehen für Kinder von drei bis sechs Jahren sogar rechnerisch mehr Plätze zur Verfügung als laut Geburtenstatistik erforderlich (Versorgungsgrad: 110 Prozent) wären. Im Landesdurchschnitt liege der Wert bei 92 Prozent.
Die Gesamtzahl der Plätze wird 2024/25 auf 1221 leicht zurückgehen. Es soll bei den 66 Gruppen in den 23 Einrichtungen bleiben. Allerdings gebe es noch Bedarf beim Aufbau von Ganztagesplätzen für Kinder über drei Jahre.
Sorge bereite zuweilen die Personalsituation. In Einzelfällen habe man Betreuungszeiten reduzieren und im schlechtesten Fall Gruppen schließen müssen. Zusammen mit den anderen Trägern werde man nach Lösungen suchen.
Die Zahl der null- bis dreijährigen Kinder gehe in Wertheim leicht zurück. Auch bei Kindern von drei bis sechs Jahren sei ein leichter Rückgang festzustellen. Der Bedarf der Eltern nach Ganztagsbetreuung von Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt hat sich laut Schlör-Kempf „erheblich gesteigert“, was zu einer „leichten Überbelegung“ in den Kitas führe. Dank flexibler Reaktionen der Eltern und dem Kita-Personal sei dies aber kein großes Problem.
Was das Anmeldeverhalten der Eltern angeht, gebe es Verbesserungsbedarf. Dieser werde relativ spät signalisiert. Es sei unmöglich, binnen kurzer Frist darauf zu reagieren, so Schlör-Kempf.
OB Markus Herrera Torrez sagte, es sei in der heutigen Zeit „sehr außergewöhnlich“, dass es in Wertheim ein derart gutes Betreuungsangebot gebe.
In anderen Regionen, besonders in Ballungsräumen, könnten die Kapazitäten nicht angeboten werden, „weil der Raum und das Personal fehlt“.
Patrick Schönig (SPD) pflichtete bei: „Wir geben bewusst sehr viel Geld dafür aus.“ Laut Verwaltung kostet ein Platz 10 000 Euro, wobei die Stadt davon 52 Prozent trägt. Axel Wältz (CDU) sagte, es sei wichtig, dass der Landkreis angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen eine Stelle für heilpädagogische Fachberatung geschaffen habe. Die sei aber noch nicht genug.
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