Wertheim. Im Mai dieses Jahres hatte der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen die Stadtverwaltung damit beauftragt, ein Konzept für die Ehrenamtskarte zu erarbeiten. Eine Expertengruppe mit Vertretern verschiedener Organisationen und Vereine hat in den vergangenen Monaten ein Modell entwickelt, das Uwe Schlör-Kempf und Dagmar Häfner vom Referat Bildung und Familie am Montag dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen vorstellten.
Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez erinnerte daran, dass sich Wertheim als „Stadt des Ehrenamts“ begreife. „Unzähligen Engagierte“ gestalteten das Leben „besser und lebenswerter“. Das verdiene Wertschätzung, auch materiell. Uwe Schlör-Kempf verwies auf die rund 300 Vereine und Organisationen, die in Wertheim existieren.
Die Expertengruppe, so Schlör-Kempf, habe in zwei Workshops die Details für die neue Ehrenamtskarte „einvernehmlich“ erarbeitet. Die Diskussionen seien „kontrovers aber inhaltlich fair“ verlaufen. Das Umsetzungsmodell sollte „praktikabel und ohne viel Aufwand“ für die Stadtverwaltung und die Antragssteller funktionieren, beschrieb er die Anforderungen.
Die Ehrenamtskarte sieht vor, dass „freiwillige und ohne Bezahlung oder Gewinnabsicht für das Gemeinwohl ausgeübte Tätigkeit“ mit einer digitalen „WertheimCard“ im Wert von 50 Euro belohnt wird. Die Zahlkarte kann derzeit bei 40 verschiedenen Geschäften und Gaststätten eingelöst werden.
Um sie zu bekommen, müssen sich die Ehrenamtlichen mindestens 200 Stunden pro Jahr engagiert haben. Für Schülerinnen und Schüler reichen 100 Stunden aus, wie auch bei projektbezogener Tätigkeit. Um den Aufwand für alle Beteiligten gering zu halten, sollen die Vereine und Organisation die Antragsstellung für ihre Mitglieder übernehmen. Dies geschieht online über ein Eingabeformular am Ende des Jahres, erstmals 2024, wie Dagmar Häfner erklärte. Die Ausgabe der Karten erfolgt einmalig im Januar mit einem Begleitschreiben des Oberbürgermeisters. Mit der Einführung der Ehrenamtskarte entfällt die zentrale Veranstaltung „Miteinander – Füreinander“. Zur Finanzierung der Karte ist im Haushalt 2024 ein Betrag von 25 000 Euro vorgesehen
Für Mitglieder von Blaulichtorganisationen (THW, Feuerwehr, DLRG, DRK) gibt es statt der Ehrenamtskarte ein 10er-Ticket für das Wertheimer Freibad. Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat einstimmig, den Vorschlägen zuzustimmen.
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