Orgelandacht - Ariane Metz spielte an der großen Rensch-Orgel in der Stiftskirche / Musikalisches Thema war erneut „Carillon“ / Nächste Orgelandacht findet am 10. Juli statt

Orgelandacht mit Ariane Metz in der Wertheimer Stiftskirche

Von 
Rainer Lange
Lesedauer: 
Ariane Metz spielte bei der Orgelandacht am Samstag an der großen Rensch-Orgel der Wertheimer Stiftskirche sieben hochkarätige Orgelwerke. © Rainer Lange

Wertheim. Die Orgelandacht am Samstag in der Stiftskirche wurde diesmal von der Liturgin Verena Mätzke und Ariane Metz an der Orgel gestaltet. Das übergreifende musikalische Thema war wieder „Carillon“, in der wörtlichen Bedeutung „Turmglockenspiel“. Dieses rufe in der Einheit von Glocke und Orgel „zwischen Himmel und Erde“ zum Lob Gottes, , so Mätzke.

Ariane Metz hatte die Andacht mit dem ruhigen Orgelchoral „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Johann Sebastian Bach eingeleitet und mit einem der wenigen, aber sehr bekannten Orgelwerke Mozarts, der „Fantasie für eine Flötenuhr“ in f-moll, fortgesetzt. Ursprünglich als Trauermusik für eine Flötenuhr in einem Wachsfigurenkabinett zu Ehren eines berühmten österreichischen Feldherrn geschrieben, gehörte dieses musikalische Werk schon kurz nach den ersten Vorführungen im Jahr 1791 zu den eindrucksvollsten und hoch gerühmtesten Kompositionen dieser Art.

Immer informiert sein

Die wichtigsten News des Tages

FN Mittags Newsletter - Jetzt anmelden!

Mehr erfahren

Nach der ruhigen Choralbearbeitung „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ aus Bachs „Orgelbüchlein“ spielte Ariane Metz das lebhafte Manualiter-Capriccio F-Dur des venezianischen Cellisten und Bach-Zeitgenossen Antonio Caldara, der ein umfangreiches Werk hinterließ, das bislang jedoch nur wenig erforscht ist.

Die Triosonate G-Dur von Johann Sebastian Bach gehört sicherlich zu den hochkarätigsten Werken des großen Meisters. Den italienischen Sonatenstil der sechs Bachschen Triosonaten mit unglaublich ideenreich aufeinanderfolgenden musikalischen Einfällen rühmte bereits Albert Schweitzer als „beste nur denkbare Orgelschule“.

Ariane Metz spielte das „Vivace“ im besten Wortsinn sehr schnell und atemberaubend virtuos.

Als zeitgenössischen Beitrag zum Thema „Carillon“ und an die großen Tokkaten von Widor und Lemmens erinnernd, erklang anschließend die „Carillon-Fanfare“ in D-Dur des wallisischen Organisten und Komponisten Robert Jones.

Das immer wieder markant verarbeitete Quartmotiv und der majestätische Aufbau der zum Schluss geradezu gewaltigen Akkorde bestimmten die festliche Komposition, die trotz aller Kontraste zum zuvor Gehörten einen großen musikalischen Bogen vor allem zur Mozartschen Fantasie schlug.

Nach Schlussgebet und Segen gab es mit dem „Blaze Away March“ von Abe Holzmann einen heiteren Abschluss im Stil einer Jahrmarktsorgel für den beschwingten Nachhauseweg. Lang anhaltender Applaus für die besinnlich-festliche Programmzusammenstellung der Andacht und die grandiose Leistung der Virtuosin beschloss die Andacht.

Mehr zum Thema

Konzert und Andacht

Würzburger Organistin Ariane Metz konzertiert in der Wertsheimer Stiftskirche

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Creglinger Konzerte

So unterhaltsam kann Klassik sein

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Sommerkonzert

Wertheimer Musikschüler brillierten

Veröffentlicht
Von
hpw
Mehr erfahren

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten