Wertheim. Abschied von einem engagierten Mitbürger: Helmut Arnold ist am Freitag im Alter von 75 Jahren gestorben. Er war unter anderem Vorsitzender der Alfred Prassek Stiftung, die ein Museum in Kreuzwertheim betreibt.
Arnold wurde am 26. Mai 1948 in Würzburg geboren. Er wuchs in seinem Elternhaus direkt am Wertheimer Marktplatz auf. In diesem wohnte er auch mit seiner Familie. Nach dem Abschluss der Realschule und der Höheren Handelsschule wurde er Bankkaufmann bei der Wertheimer Sparkasse. Später war er zeitweise für die Frankfurter Volksbank, die Badische Bank und die Baden-Württembergische Bank tätig.
Er studierte berufsbegleitend zudem Betriebswirtschaft. 1978 eröffnete er die Wertheimer Filiale der Dresdner Bank, die er bis zu seiner Pensionierung 2010 leitete.
Wichtig war Arnold stets, sich für seine Heimatstadt einzusetzen. Daraus erwuchs ein beeindruckendes ehrenamtliches Engagement. Im Gespräch mit unserer Zeitung zu seinem 75. Geburtstag hatte er erklärt: „Was ich alles gemacht habe, reicht eigentlich für drei Leben.“
Helmut Arnold war 1979/80 einer der Gründer der Wirtschaftsjunioren Main-Tauber. Danach blieb er zwei Jahre lang deren Vorsitzender. Darüber hinaus gehörte der Wertheimer 16 Jahre lang dem Geld- und Kreditausschuss der Deutschen Industrie- und Handelskammer an, zunächst in Bonn, dann in Berlin. Außerdem fungierte er 42 Jahre lang als Vorsitzender des Fördervereins des Beruflichen Schulzentrums Wertheim.
Arnold sorgte auch dafür, dass seine Bank Veranstaltungsort für diverse Ausstellungen war. Zudem war sie 25 Jahre lang Ort der „Wertheimer Abende“ in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule. Darüber hinaus organisierte Arnold zusammen mit Jörg Paczkowski Museums- und Schlösschen-Konzerte.
Der Verstorbene setzte sich auch für die Gestaltung seiner Heimat ein. So war er unter anderem Vorsitzender des Arbeitskreises „Bürger für Wertheims Zukunft“.
Als Vorstandsvorsitzender der Alfred Prassek Stiftung lag ihm nicht nur deren gleichnamiges Museum in Kreuzwertheim am Herzen. Denn diese setzt sich zudem auch für vielfältige kulturelle Zwecke vor Ort ein.
Die Stadt Wertheim zeichnete Helmut Arnold mit der Stadtmedaille in Silber aus. Diese erhielt er vor allem für sein Hauptengagement, das im Sport lag. Zu diesem ehrenamtlichen Einsatz kam er über das Fechten beim TV Wertheim. Dieses Hobby teilte er auch mit seiner Frau.
Den TV Wertheim leitete der nun Verstorbene 17 Jahre lang. Seit der Amtsübergabe an Axel Wältz war Arnold Ehrenvorsitzender des Vereins. Er war außerdem Träger der Ehrennadel des Deutschen Turnerbunds und des Badischen Turnerbunds.
Seit seinem Ruhestand engagierte Helmut Arnold sich für die „Ritter des Heiligen Grabs zu Jerusalem“. Für sie fungierte er acht Jahre lang als Schatzmeister der südwestdeutschen Ordensprovinz (Baden-Württemberg). Zuvor hatte ihm Kardinal Marx im Dom zu Fulda zum Ritter geschlagen.
Wichtig war Arnold bei allem Engagement, dass er Zeit für seine Familie hat. Mit seiner Frau war er 52 Jahren verheiratet. Das Paar hat einen Sohn und eine Tochter sowie drei Enkeltöchter.
Gisela Hyn, Leiterin der Prassek Scheune Kreuzwertheim betonte, in den 14 Jahren guter Zusammenarbeit bezüglich des Erhalts und des Ausbaus des Museums habe sie Helmut Arnold immer als aufgeschlossenen, der Zukunft zugewandten Kurator der Stiftung erleben dürfen. „Die Planung und Ausstattung der kulturellen Einrichtung fand von seiner Seite aus große Unterstützung.“ Als Leiterin des Museums habe sie ihn stets als wertschätzenden Ansprechpartner erlebt.
Die Beerdigung von Helmut Arnold findet am Donnerstag, 26. Oktober, um 14 Uhr auf dem Bergfriedhof in Wertheim statt. bdg
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