Vockenrot. Informationen und Dank prägten die Sitzung des Stadtteilbeirat Vockenrot am Donnerstag in der dortigen Mehrzweckhalle. Einleitend informierten Hubert Burger (Referat Liegenschaften bei der Stadt Wertheim) und Frank Gebhardt (Abteilungsleiter Technische Dienste der Stadtwerke Wertheim) über die vertragliche Absicherung der Versorgungs- und Abwasserleitungen.
Gebhardt berichte, es gebe auch in Vockenrot einige alte öffentliche Versorgungsleitungen, die durch Privatgrundstücke verlaufen. Diese werden gebraucht. Diese Versorgungsleitungen möchte man nun grundbuchrechtlich absichern. Burger ergänzte, die Einbringung sei früher zwar von den Eignern genehmigt worden. Dies habe man aber nicht schriftlich festgehalten.
Betroffen seien Strom- und Wasserleitungen der Stadtwerke und in einigen Fällen auch Leitungen des Wasserzweckverbands und der Abwasserbeseitigung Wertheim (ABW). Es gehe darum, rechtliche Klarheit durch die Absicherung zu erhalten, auch wenn das Grundstück verkauft oder vererbt wird, so Burger weiter. Die Stadt Wertheim habe entsprechende Verträge erarbeitet. Diese gehen den betroffenen Grundstückseignern zusammen mit einem Lageplan der Leitungen zu. Die Grundstückseigentümer sollen die Verträge genau prüfen. Für Fragen stünden Burger und Gebhardt zur Verfügung. Die Unterschriften auf dem Vertrag müssen vom Notar beurkundet werden.
Entschädigung
Die Grundstückseigner bekommen für die Absicherung der Leitungen eine Entschädigung. Diese liegt laut den Referenten bei 2,50 Euro je laufendem Meter Trasse und zusätzlich 30 Euro je Schacht. Auf Nachfrage vom Stadtteilbeiratsvorsitzender Siegbert Flicker erklärte Burger, von Leitungen der Stadtwerke seien rund 70 Grundstücksbesitzer betroffen. Von den anderen Typen wenige Eigner.
Etwas enttäuscht zeigte sich der Stadtteilbeirat von den Hausanforderungen, die tatsächlich im Haushalt aufgenommen wurden. Flicker berichtete, Mittel für Sanierungsmaßnahmen in der Mehrzweckhalle des Stadtteils seien erst für 2026 eingestellt. Es handelt sich unter anderem um die Dacherneuerung, für die 75 000 Euro vorgesehen sind und Maßnahmen am Bodenbelag eines Raums (15 000 Euro). Zum Antrag auf ein Schwerlastregal für den Nebenraum, sowie den Sperrpfosten an der Auffahrtrampe habe die Stadt mitgeteilt, diese haben keine Priorität. Beim Schwerlastregal möchte der Beirat eine Lösung außerhalb des Haushalts anstreben.
Beantragt wurde zudem unter anderem die Planung und Schaffung einer weiteren Bushaltestelle gegenüber der Zufahrt zum Neuhof am der Landesstraße. Hierfür sind im Haushalt insgesamt 60 000 Euro vorgesehen. Die Umsetzung soll bis 2025 erfolgen. Eine kostengünstige Lösung fand man für die beiden Netze der Fußballtore am Bolzplatz. Statt neue könne man hier auch ausgesonderte gebrauchte Netze von Vereinen kaufen, so Flicker. Bereits installiert seien die Hundekotbeutelspender und Mülleimer am Sportplatz und am Weg unterhalb der Friedhofshalle. Im laufenden Jahr stehen zudem 20 000 Euro Planungsmittel für die Erweiterung des Neubaugebiets „Kurze Arten“ im Haushalt.
Vor-Ort-Termin
Flicker berichtete von einem Vor-Ort-Termin zu den Vockenröter Maßnahmen im Haushalt. An diesem nahm er, Stadtteilbeirätin Mona Schleßman und Vertreter der Stadtverwaltung teil. Man habe die Mehrzweckhalle mit Nebenräumen sowie das Haus der Vereine besichtigt. Zum Ergebnis sagte er, das Hallendach, das 2026 im Haushalt stehe, sei gar nicht so schlecht wie gedacht. Problematisch sei die Heizungsanlage im Haus der Vereine und der Mehrzweckhalle, hier habe es seit Anfang der Heizperiode im November immer wieder Probleme geben. Reparaturversuche brachten keinen störungsfreien Verlauf. Es habe etwa alle eineinhalb Wochen Ausfälle gegeben. „Spätestens bis zur nächsten Heizperiode muss eine neue Heizung her.“ Zur Erweiterung des Neubaugebiets „Kurze Arten“ um einen dritten Abschnitt berichtete er aus einer Videokonferenz von ihm mit Jonas Rastelbauer (Referat Stadtplanung) und Hubert Burger (Referat Liegenschaften).
Man habe vereinbart, dass nach Vorliegen der konkreten Pläne bei der Stadtverwaltung ein Vor-Ort-Termin mit dem gesamten Stadtteilbeirat stattfinden soll. Es könnten circa 16 neue Bauplätze entstehen. Ein Baubeginn im Gebiet könnte 2025 möglich sein. Zuvor müsse man sich aber in einigen Punkten einigen. Besonders hob Flicker hier die Anbindung an die L 508 hervor, auf die der Beirat schon lange drängt.
Der Vorsitzende des Stadtteilbeirats Siegbert Flicker bat die Bevölkerung um Meldungen von Schäden für die Flickteerung und Feldwegeunterhaltung bis 12. März. Wenn möglich sollte Flurstücknummer, Gewannbezeichung beziehungsweise Straßenname und Hausnummer bei der Schadstelle genannt werden.
Flicker sprach in der Sitzung auch zahlreiche persönliche Dankesworte für engagierte Bürger aus. Gedankt wurde Elke Kirchhoff (Pflege der Blumen und Bepflanzung der Außenanlage an der Mehrzweckhalle), Stefan Väth (monatliche Prüfung des öffentlichen Defibrillators, AED), Markus Fischer (Winterdienst an und um die Mehrzweckhalle) und Gerhard Albrecht (immer ansprechbar und noch immer Einsatz in und um die kommunalen Gebäude in Stadtteil).
Gesucht wird ein Ehrenamtlicher, der sich um den Friedhof kümmert, zum Beispiel auf Sauberkeit achten, eventuell Hecke schneiden oder Rasen mähen und sich um die Aussegnungshalle kümmern. Arbeitsgeräte stellt die Stadt. Eine Honorierung der Tätigkeit über die Stadt ist laut Flicker möglich. Mittelfristig sucht der Stadtteil zudem jemanden der die Prüfung des Defibrillators übernimmt. bdg
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