Ortschaftsrat tagt

Wiese für Sonderrieter Geburtsbäume steht fest

Erste Pflanzaktion am 25. März. Bürger kritisieren weiterhin Festlegung der Bodenrichtwerte

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bdg
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Sonderriet. In Sonderriet soll eine Streuobstwiese mit Geburtsbäumen entstehen. Dies beschloss der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Montag im Nebenraum der Mehrzweckhalle.

Als Standort wählte man für die Wiese eine Fläche im Bereich „Am Friedhof“. Für Kinder aus der Ortschaft, die ab 2019 zur Welt kamen, erhielten die Eltern einen Gutschein für einen Hochstammbaum. Sie können zwischen verschiedenen Obstsorten wählen. Hochstammbäume haben laut Ortsvorsteher Udo Kempf einen festeren Stand, sind robuster und bringen mehr Ertrag als Halbstammbäume. Die Bäume sollen im Abstand von zehn Metern zueinander angepflanzt werden. Zum Weg hin soll der Abstand zehn Meter, zum Acker und zwischen den Reihen 15 Meter betragen. So kann die Wiese weiterhin maschinell gemäht werden.

Im Ortschaftsrat notiert

In der Ortschaftsratssitzung am Montag in Sonderriet informierte Ortsvorsteher Udo, dass am 16. Dezember eine provisorische Absturzsicherung am Zugang zum Gewölbekeller beim Mehrgenerationenspielplatz angebracht wurde. Dieser soll noch durch einen Schutz aus Metall ersetzt werden. Getauscht werden sollen die Seile an der Nestschaukel am Spielplatz, da die neuen unten nicht passen. Ersetzt wurde die Abdeckung des Sandkastens.

Nach zwei Jahren ist die Beschilderung „Privatgrundstück Parken verboten“ an der Zufahrt zu Spielplatz und Pausenhalle angebracht worden. Viele Sorgen bereitete die Heizung der Mehrzweckhalle. Lob von der Bevölkerung gab es für das Freischneiden des Kirchgrabens und des Weiherbachwegs durch den Bauhof. Dank sprach Kempf für das Freischneiden des Waldrands dem Waldwirtschaftsverein aus. Am kommenden Samstag um 10 Uhr veranstaltet dieser eine Aktion zum Freischneiden von Waldwegen. Dabei sind weitere Helfer willkommen. Etwas verärgert betonte Kempf, der Ortschaftsrat dulde es nicht, wenn öffentliche Wege von Landwirten beackert werden.

Auch in Sonderriet ist der Biber ein Thema. Der für sie ausgelegte Reisig wurde von den Tieren angenommen. Man hofft, dass die Biber die Obstbäume verschonen. Erfreut war Kempf über die neue Trafostation der Stadtwerke Wertheim an der Kläranlage zum Anschluss eines Erdkabels: „Stromausfälle durch marode Masten sollen dann passé sein.

Der Redner verwies beim Blick auf Wald und andere Flächen auf zerfetzte Folien, die einmal zur Abdeckung von zwischengelagerten Holzstämmen dienten. Er forderte die Besitzer auf, kaputten Folien fachgerecht zu entsorgen.

2023 soll es einen Messeumzug in Wertheim geben. Kempf lud die Vereine ein, sich für Sonderriet zu beteiligen. bdg

Die ersten 14 von maximal 36 Geburtsbäumen sollen von den Familien am 25. März gepflanzt werden. Auch Eltern von Kindern, die vor 2019 geboren wurden, können mitzumachen. Sie müssen den Baum aber selbst erwerben.

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Wie Kempf sagte, will man mit der Aktion an die Obstbäume, die man früher ums Ort fand, anknüpfen. Ein Bürger mahnte, dass nicht jeder Fachwissen und Geräte zur baumpflege besitze. Ein anderer Redner lobte die Aktion und meinte, man müsse nicht gleich Bedenken haben.

Weiter beschlossen die Ortschaftsräte die Aufstellung von fünf Hundekotbeutelspendern mit Mülleimern. Einen entsprechenden Antrag hatten drei Hundehalterinnen am 24. Januar gestellt. Sie sagten dabei zu, die entsprechenden Mülleimer zu leeren. Wie Kempf sagte, stehen im Haushalt nur 500 Euro für Hundetoiletten bereit. Im Wertheimer Bauhof gebe es jedoch alte Mülleimer, die man verwenden könnte. Diese will man mit einem Deckel als Regen- und Frostschutz versehen. Aufgestellt werden sollen die Hundetoiletten am Hundheimer Weg, Tiefentaler Weg, Wertheimer Weg, Sportplatz und Kirchgraben. Angesprochen wurde die Sorge, dass die Mülleimer zur illegalen Entsorgung von Hausmüll missbraucht werden könnten. Weiter beschwerte sich ein Anwohner im Bereich der Mehrzweckhalle über Kot von fremden Katzen in seinem Garten.

Der Ortsvorsteher ging dann auf den Sachstand im Neubaugebiet „Hofäcker“ ein. Die Grundstücke drei und fünf werden von den Käufern zurückgegeben. Damit gibt es im Gebiet noch vier freie Bauplätze.

Einstimmig entschied der Ortschaftsrat, dass die Bauminsel am Grundstück Hofäckerstraße 7 im Neubaugebiet auf die Gegenseite an das Grundstück Hofäckerstraße 10 verlegt wird. Die Anlieger seien mit der bisherigen Lage nicht glücklich. Die neue Insel wird so eingerichtet, dass die Zufahrt zum geplanten Carport des Anliegers möglich ist.

Kempf berichtete von Gesprächen mit dem Referat Stadtplanung der Stadt Wertheim Gespräche über die Erschließung eines weiteren Neubaugebiets. Die Umsetzung werde aber erst in vier bis fünf Jahren möglich sein. Sonderrieter, die Interesse an Bauplätzen haben, sollen sich bei der Ortsverwaltung melden.

Aufgenommen wurden in der Sitzung Meldungen für Flickteerung und Feldwegeunterhaltung. Auf der Liste stehen unter anderem der Weg hinter dem Kindergarten, der Grundweg, der Weg hinter dem Friedhof und gegenüber der Mehrzweckhalle, der Steinwiesenweg bis zur Wiese, die Schotterung des unteren Bereichs des Kirchgrabenwegs und weitere Wege wie etwa der Löhnleinsweg.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ berichtete Kempf über die Vorbereitung für die 800-Jahr-Feier Sonderriets 2025. Man habe im Ort dazu Ideen gesammelt. Die Ergebnisse werde man bald vorstellen. Außerdem sei die Gründung eines Festausschusses geplant.

Auf dem Friedhof gibt es noch sieben freie normale Urnengräber. Bei den nächsten Haushaltsmittelanforderungen soll eine Erweiterung dieses Grabfelds beantragt werden. Weiter informierte der Ortsvorsteher, dass das Rasenurnengrabfeld von hinten begonnen werde.

Erneut kam es in der Bürgerfragestunde zur Diskussion wegen der Bodenrichtwerte in Sonderriet und deren Auswirkung auf die Grundsteuer. Kempf berichtete daraufhin von einem Besprechungstermin an dem er, Klaus Kempf für die Beschwerdeführer, Vertreter des Gutachterausschusses sowie Patenstadtrat Johann Vogeltanz teilnahmen.

Das Ergebnis nannte der Ortsvorsteher nicht zufriedenstellend. Es bleibe beim kritisierten Bodenwert von 139 Euro pro Quadratmeter. Er verwies darauf, dass es in Sonderriet für die Bewertung einige ungünstige Parameter gegeben habe, so der Verkauf der Grundstücke im 2021 erschlossen Neubaugebiet mit entsprechenden Werten. Diese habe zu der Festlegung geführt.

In der Bürgerdiskussion wurde erneut betont, der Gutachterausschuss hätte seinen rechtlichen Spielraum ausnutzen können. Man könne alte Neubaugebiete nur mit alten vergleichen und nicht mit neuen. Weiter wurde auf die deutlich steigende Grundsteuer verwiesen, die mit der Höherbewertung einhergehe. bdg

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