Sitzung des Ortschaftsrats

Grünenwört diskutiert über Windräder

Anlagen im Schenkenwald werden die Landschaft prägen. Messanlage bremste den Verkehr

Von 
Birger-Daniel Grein
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Grünenwört. Bei der ersten Ortschaftsratsitzung des neuen Jahres im Mehrzweckgebäude Grünenwört am Freitag nutzten die Bürger die Chance, Anregungen und Anliegen vorzubringen. Ortsvorsteher Thorsten Klein betonte, die zahlreich teilnehmenden Einwohner zeigten, dass die Entwicklung des Dorfs diesem und den Ortschaftsräten wichtig sei.

Seine besten Wünsche für das neue Jahr verband er auch mit der Würdigung des Ortschaftsrats für das ergiebige Miteinander und die gute Zusammenarbeit sowie an die vielen Helfer, die sich um die Sauberkeit und Grünflächen im Dorf kümmern. Lob gab es zudem für Ruth und Rudi Kirchner für den Weihnachtsschmuck am Dorfbrunnen und die Vereinsaktivitäten.

Klein berichtete über Messungen einer Geschwindigkeitsanzeigetafel in der Langen Straße im November. Rund 80 Prozent der Fahrzeuge seien die erlaubten 30 Stundenkilometer oder langsamer gefahren. Das schnellste Fahrzeug war mit Tempo 49 unterwegs. Aus Reihen der Bürgerschaft war zu hören: „Jetzt nicht mehr.“ Die Bürger und Klein waren überzeugt, die Anzeigetafel habe eine bremsende Wirkung gehabt. „Wir werden das Gerät aber wohl nicht behalten dürfen“, bedauerte der Ortsvorsteher.

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Klein informierte über die Projektgruppe Windkraft aus Ortschaftsräten von Mondfeld, Nassig und Grünenwört sowie Vertreter der Gemeinderatsfraktionen. Diese habe sich bisher zweimal getroffen. Für den Schenkenwald seien mehrere Varianten an unterschiedlichen Standorten diskutiert worden, die sich auch in der Gesamtzahl der Windenergieanlagen (WEA) unterscheiden würden. „Fakt ist, wir werden die Windräder, die 260 bis 280 Meter hoch sind, sehen“, sagte er.

Der Ortschaftsrat habe seine Bedenken geäußert und auf die Themen Schattenwurf, Lärm und Naturschutz (Verlust des Waldes verhindern) verwiesen. Am 18. Januar werde ein Vor-Ort-Termin stattfinden, bei dem die Projektgruppe in Ortschaften und Wald unterwegs sei. Dabei soll es um die Visualisierung möglicher Anlagen gehen.

Windräder werden wegen ihrer Größe zu sehen sein

„Am Ende werden die Windräder kommen und wir werden sie alle wegen ihrer Größe sehen“, betonte Klein. Der Ortschaftsrat setze sich weiterhin für so wenig negative Auswirkungen wie möglich durch die Anlagen ein, versprach er. Deutlich wurde in der Ortschaftsratssitzung erneut die starke Kritik der Einwohner an Anlagen im Schenkenwald. Patenstadträtin Brigitte Kohout (SPD) erklärte, bei den drei Varianten, sei eine dabei, die sie zähneknirschend akzeptieren könnte. Sie kritisierte, dass das Land den Kommunen in Sachen Windkraft jeglichen Handlungsspielraum nehme.

In Vorrangflächen im Schenkenwald könnten Windkraftanlagen aufgestellt werden. „Wie viele es werden, wissen wir nicht“, so Brigitte Kohout. Betont wurde auch, dass bei der Standortfestlegung die gesetzlichen Vorgaben zum Beispiel zu Umweltschutz und Abstand zur Wohnbebauung einzuhalten ist.

Bei den Bürgerfragen kam erneut das Dauerthema in Bezug auf nicht entfernten Hundekot auf. Das Problem nehme wieder zu. „So viele Hunde wie jetzt, hatten wir noch nie im Dorf“, beschrieben Einwohner ihren Eindruck. Laut Ortschaftsrat sind aktuell 36 Hunde gemeldet. Klein erklärte, er finde es in Ordnung, wenn jemand einen Hund habe. Viele Besitzer würden auch den Kot ihres Tieres beseitigen. Er appellierte an alle, die dies nicht tun, der Pflicht künftig nachzukommen. Vor allem an den Wegrändern bliebe viel Hundekot liegen. Er rief die Bürger auf, Personen, die den Kot liegen lassen, direkt anzusprechen. Weiter wurde darauf verwiesen, dass auch auswärtige Hundebesitzer mit ihren Tieren ins Dorf kämen. Hundebesitzer die Ausscheidungen liegen lassen, könnte man nur sanktionieren, wenn man weiß, wer die Personen sind.

Eine weitere Bürgerfrage betraf den Sachstand der Baustelle für das Mehrfamilienhaus in der Rainbachstraße. Diese ruht seit langem und das Baugrundstück ist ungepflegt, was sich bereits auf den Nachbarbereich auswirke, so die Bürger. Klein erklärte er habe keine aktuellen Informationen zum Projekt. Die Baugenehmigung liege seit 2021 vor. Nach drei Jahren ohne Bauaufnahme müsste sie erneut beantragt werden.

Positiv aufgenommen wurde das Angebot eines Erste-Hilfe-Kurses. Diesen wird der ehemalige Rettungssanitäter Wolfgang Winiki leiten. Er wird am 29. März vormittags stattfinden und etwa vier bis fünf Stunden dauern. Die bis zu 20 Teilnehmer lernen Hilfsmaßnahmen nach Haus- und Gartenunfällen sowie den Umgang mit dem automatischen Defibrillator. „Wir können den Kurs zu einem kleinen Teilnehmerbeitrag im Bereich bis 20 Euro anbieten“, freute sich Klein. Anmeldungen sind bei den Ortschaftsräten möglich. Bei entsprechendem Interesse ist auch eine zweite Kursgruppe möglich.

Einen neuen Standort wird der Altkleidercontainer im Dorf erhalten. Hier hatte es immer wieder Probleme wegen wilder Müllablagerungen gegeben. Der genaue Standort wird dorfintern bekanntgegeben. Klein verwies darauf, dass alte Kleidung nicht mehr im Hausmüll entsorgt werden darf. Gut erhaltene Altkleidung hat, könne man auch im Wertheimer Rotkreuzladen abgeben.

Kritik äußerte der Ortsvorsteher daran, dass der Rainbach nur sehr grob ausgeputzt wurde. Man habe bei der Stadtverwaltung Bedenken geäußert und um Nachbesserung gebeten. Diese ist seitens der Stadt aber nicht geplant, da die Verwaltung die Maßnahme als absolut ausreichend ansehe. „Das sehen wir anders.“

Man müsse nun schauen, ob die Arbeiten beim nächsten Ausputzen durch dann dickere Wurzeln nicht deutlich aufwendiger wird. Gemeldet wurden auch alle Gräben zum Ausputzen, inklusiv dem Zulauf des Rainbachs. Hier wies die Ortschaft explizit auf die Gefahr der Überflutungen bei Starkregen und Verstopfungen hin.

Freier Autor

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