Tribute-Konzert - „Graceland“ spielte auf der Wertheimer Burg die Erfolgssongs des Duos und begeisterten das Publikum

„Graceland” präsentierten auf der Wertheimer Burg gefühlvolle Balladen nach „Simon&Garfunkel“-Manier

Von 
hpw
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Songs von „Simon & Garfunkel“ waren am Samstag auf der Burg in Wertheim zu erleben: (von links) Andrea Barla (Geige), Hiroko Tamaki (Geige), Thomas Wacker (als Paul Simon), Steffen Liede (Schlagzeug), Thorsten Gary (als Art Garfunkel), Martina Berenz (Bassgitarre), Vadim Razumnyy (Bratsche), Vasily Bystroff (Cello). © Hans-Peter Wagner

Wertheim. Das Konzert „Simon & Garfunkel Tribute meets Classic“ begeisterte am Samstagabend auf der Burg Wertheim mehr als ein Dutzend Freunde gefühlvoller Melodien und Texten mitten aus dem Leben, dargeboten von Könnern ihres Fachs.

Kaum hatten das Duo „Graceland“ mit Thomas Wacker (als Paul Simon) und Thorsten Gary (als Art Garfunkel), das kongeniale Streichquartett mit Andrea Barla (erste Geige), Hiroko Tamaki (zweite Geige), Vadim Razumnyy (Bratsche) und Vasily Bystroff (Cello) sowie die nicht minder fähigen Martina Berenz (Bassgitarre) und Steffen Liede (Schlagzeug) die Bühne betreten und die ersten Stücke von Simon & Garfunkel gespielt, war das Publikum in seinem Element. Leidenschaftliche Balladen, rhythmische, gefühlvolle Nummern, mitreißende Klassiker ließen die Besucher mitsummen, mitwippen und mitklatschen, sofern nicht pures Zuhören der gebotene Inbegriff des Augenblicks war.

Sonja und Volker aus Sonderriet bekundeten vor dem Konzert, sie hörten die Musik von Simon & Gar-funkel gerne. Diese sei nicht zu rockig, die Streicher passten gut zu den Liedern, „wir lassen uns über-raschen, schauen, was der Abend bringt“. Das Konzert wurde ihren Erwartungen gerecht. Susanne und Wolfram aus Thüngersheim sprachen von „super Musik und tolles Ambiente“, sie kannten die Songs bereits aus ihrer Kinderzeit, mögen es, wenn es etwas ruhiger zugeht, „die Schmusemusik ist einfach schön“.

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Die Liedfolge ließ die Zuhörer eintauchen in eine wissentlich ferne und gefühlt doch so nahe Zeit. Die Songs griffen Themen auf, die Menschen berühren, ihr Dasein streifen. „America“ beleuchtete das Unterwegssein zu zweit, „A Heart in New York“ das pulsierende Leben einer Weltstadt, „April come she will“ die erlebte Launenhaftigkeit junger Frauen im Zusammenhang mit Jahreszeiten, „The Boxer“ den sich durchs Leben kämpfenden armen Jungen. Natürlich unterstützte hier ein mehr als hundertstimmiger Chor mit vielfachem „Lei-la-lei“.

Den acht Musikern reichte einfaches Nachspielen nicht. Sie schafften es, den Originalen trefflich ge-recht zu werden und zugleich authentisch zu bleiben, gefühlvoll eine eigene Handschrift zu hinterlegen. Solisten hatten Gelegenheit, ihr spezielles Können zu zeigen. Von der Bühne strömten hohe gesangliche und instrumentale Fertigkeiten, ein feines Gespür für Authentizität und Emotionalität.

All dies sorgte mittelbar für wohlige Stimmung im Publikum und begeisterte Reaktionen. Musiker und Besucher schwelgten gemeinsam in Erinnerungen, hingen guten alten Zeiten nach und der eigenen Jugend.

Die beiden hauptsächlichen Protagonisten begleiteten die Lieder erläuternd, gaben gedankliche Rah-men für die Stücke. Petra und Frank aus Westerngrund meinten, dies sei ihr erstes Konzert seit Corona, sie kennen fast alle Lieder von Simon & Garfunkel, „schöne entspannende Musik“. Kerstin und Thorsten aus Hasloch sind seit der Jugendzeit Fans der Musik von Simon & Garfunkel, sie seien Wiederholungstäter, was solche Konzerte betrifft. Sie fanden „die Streicher passen zur Musik“, das harmoniere toll. Saliah, mit sieben Jahren die vielleicht jüngste Besucherin, gefiel „die Musik gut“. „Homeward Bound“ widmete sich dem Leben als tingelnder Musiker und der Sehnsucht nach dem Zu-hause, „Keep the Customer“ erfreute als „Gute-Laune-Lied“. So wie Vadim Razumnyy mit „Flight of the Bumblebee“ brillierte, so tat dies später das Streichquartett mit einem schönen Stück der etwas anderer Art. Bei „50 ways to leave your lover“ kam der Schlagzeuger voll auf seine Kosten, „Bright eyes“ rückte alle Frauen im Publikum in den Mittelpunkt.

„Scarborough Fair“ hob englisches Volksliedgut heraus, „Sound of Silence“ die Unfähigkeit der Men-schen, miteinander zu sprechen. Die Lieder versetzen die Schwingungen des Lebens in solche von Saiten und Stimmbänder, das Publikum konnte sich in den wunderschönen Songs treiben lassen. Die Musiken lebten gleichermaßen vom auszeichnenden Harmoniegesang und der eindrucksvoll sicheren musikalischen Begleitung. Die Besucher hielt es bald nicht mehr auf den Stühlen. Der Applaus geriet überbordend.

Standing Ovations und hartnäckige Rufe nach Zugabe beschlossen den offiziellen Teil des Abends. Die Zugaben „Cecilia“, „Mrs. Robinson“ und abschließend „Bridge over troubled Water“ erwiesen sich als weitere Höhepunkte mit ihren lyrischen und nachdenklich machenden Texten sowie mit Melodien, die ins Hier und Jetzt übersprangen und lange haften bleiben. hpw

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