Matinee des Gesangvereins „Liederkranz“

Anspruchsvolle, vielseitige Liedauswahl

„no name product“, „Rückenwind“ und die Kleine Besetzung des Männergesangvereins „Eintracht“ Gerichtstetten begeisterten

Von 
Adrian Brosch
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Die Kleine Besetzung des Männergesangvereins „Eintracht“ Gerichtstetten beglückte ihr Publikum mit einer stimmungsvollen Kostprobe ihres Könnens, die nahezu alle Genre umfasste. © Adrian Brosch

Hardheim. Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an: Unter diesem Motto fand am Sonntag die Matinee des Gesangvereins „Liederkranz“ Hardheim 1859 statt.

Der hauseigene Chor „no name product“ wurde von der Gruppe „Rückenwind“ und der Kleinen Besetzung des Männergesangvereins „Eintracht“ Gerichtstetten flankiert. Zum hohen Unterhaltungswert und Gehalt trugen die anspruchsvolle, vielseitige Liedauswahl und das gemütliche Ambiente in der Erftalhalle bei.

Nachdem die Gastgeber unter der Leitung ihres Dirigenten Joachim Kirchgessner mit dem schwungvollen Spiritual „Everybody Sing Freedom“ brilliert hatten, begrüßte Vorsitzende Andrea Neuser die Zuhörer – die Erftalhalle war bis auf den letzten Platz belegt, was sie als große Verbundenheit zur Hardheimer Chortradition und dem Gesang in froher Runde bewertete.

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„Mit der Matinee möchten wir das kulturelle Leben in Hardheim bunter gestalten“, bekräftigte sie und dankte allen Mitwirkenden. Als Moderator zog Joachim Kirchgessner alle Register: Mit Feingefühl und Humor stellte er die einzelnen Liedbeiträge vor, ohne das Publikum zu langweilen – ganz im Gegenteil war seine frische und fröhliche Präsenz eine klare Bereicherung des Vormittags. Und er sollte Recht behalten: „Nichts kann Emotionen so sehr freisetzen wie Musik und Gesang!“, hielt Kirchgessner fest.

Musikalisch war der junge Chor „no name product“ breit aufgestellt – als eigenständiger Chor und von schwungvollem „Rückenwind“ unter Chorleiter Harald Löffler beflügelt: Elvis Presleys Klassiker „Can’t Help Falling In Love With You“, das gefühlvolle Werk „Good Night Sweetheart“ und der bekannte Filmtitel „You Raise Me Up“ sorgten ebenso für friedliche und mitreißende Sonntagmorgen-Stimmung wie die Stücke, die mit dem „Rückenwind“ dargeboten wurden.

Die beiden Chöre in kongenialer Zusammenarbeit überzeugten mit „Nur in der Stille...“ als andächtige Variation des unbestreitbar auch zur Tageszeit passenden Lieds „Morning Has Broken“ ebenso wie mit Elton Johns Erkennungsmelodie „Can You Feel The Love Tonight“. Reicher Beifall war beiden Chören sicher – und natürlich begeisterte Zuhörer, die sich über gepflegte Musik freuten. Ein besonderes Ausrufezeichen setzte der stimmgewaltige Solist Peter Kaiser, dessen sonore Stimme über dem ohnehin kräftigen Klangkörper der Chöre thronte. Dem stand die Kleine Besetzung des Männergesangvereins „Eintracht“ Gerichtstetten in nichts nach: Die „Karschdäider“ beglückten ihr Publikum mit einer stimmungsvollen Kostprobe ihres Könnens, die nahezu alle Genre umfasste. Chorleiter Dieter Kaiser hatte leichtes Spiel mit dem Ensemble, das sich als bestens aufeinander eingestimmt erwies: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem weltbekannten „Dschungelbuch“ sorgte spontan für gute Laune zu früher Stunde, während „Guantanamera“ mit beachtlichem mehrstimmigem Gesang dargeboten wurde – eine sehr stilsichere Präsenz.

Als echtes Paradestück des Chors gilt „Wellerman“: Zwischen Shanty, Pop und Folk anzusiedeln, ging das Lied auch in Hardheim ins Blut und unter die Haut – hier wurde mitgeklatscht, was das Zeug hielt. Aber genau darum geht es bei Musik und Geselligkeit: Man freut sich, macht mit und nimmt emotional etwas für sich mit.

Das konnte man zweifelsohne auch beim abschließenden Stück, mit dem die Matinee nach einer guten Stunde auf die Spitze getrieben wurde: „There’s One More Song“ verstand sich als weitere „Koproduktion“ von „no name product“ und Rückenwind.

Danach musste freilich niemand nach Hause gehen: Abgerundet wurde das Konzert von einem Weißwurstfrühstück in froher Runde.

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