Wenkheim. In der ehemaligen Synagoge war beim Konzertabend des Duos „The Leonhard-Cohen-Projects“ kein Platz mehr frei. Jürgen Gutmann und Manuel Dempfle (beide Gitarre und Gesang) zelebrierten die Musik und Lyrik von Leonhard Cohen geradezu. Sie spielten die Songs in einer ganz auf Gitarrenmusik und Gesang reduzierten und doch authentischen Version, ohne Show, ohne technische Manipulationen und ohne Leonard Cohen zu imitieren.
Werner Bartholme vom gastgebenden Verein „die schul“ blickte in der Einleitung nostalgisch-wehmütig auf seine Jugendzeit in den 1960-/70er Jahren zurück und berichtete von vielen Erinnerungen an die Songs von Leonhard Cohen. Das meist reifere Publikum stimmte durch Gesten und Beifall zu.
Er wies darauf hin, dass Leonhard Cohen aus einer zutiefst im jüdischen Glauben beheimatete Familie stammte und sich zeitlebens in verschiedenen Phasen und Ausprägungen damit auseinandergesetzt hat.
Jürgen Gutmann, waschechter Schwabe, lernte ursprünglich Geige, wechselte aber mit 18 Jahren zur Gitarre über. Schon bald entdeckte er das Singen und die damaligen Liedermacher für sich – und damit auch Leonard Cohen.
Manuel Dempfle, geboren am Bodensee, in einer musikalischen Familie aufgewachsen, war von Anfang an in die Gitarre verliebet, ebenso in die Musik seiner Jugendzeit. Dies musste dann zwangsläufig in einem Projekt wie dem Leonard-Cohen-Duo münden
Die beiden Musiker erzählten zu jedem Song, der oft aus einem Gedicht entstand, gekonnt kleine Episoden und Anekdoten aus dem Leben von Leonhard Cohen. Die virtuos vorgetragenen Songs waren bestes Entertainment, wie die Zuhörer in der Pause und am Ende des Konzerts deutlich zum Ausdruck brachten. Songs wie „Suzanne“, „Famos Blue Raincoat“, „Bird On The Wire“, „So Long, Marianne“ und andere waren absolut glaubwürdig und überzeugend echt und doch ganz anders. Der Vortragsabend wurde mit einigen Liedern von Freunden und Zeitgenossen wie Simon and Garfunkel oder Bob Dylan eindrucksvoll abgerundet. Rauschender Beifall und Zugaben blieben nicht aus. Wer noch kein Cohen Fan war, musste an diesem Abend einer werden.
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