Wertheim-Eichel. Schon von weitem sieht man den orangefarbenen Kran mit dem riesigen Ausleger an der Schleuse in Eichel stehen. Laute Hammerschläge sind zu hören. Teilweise bis zu 20 Mitarbeiter des Bauhofs des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Aschaffenburg (WSA) sind seit Samstag ununterbrochen dabei, den Schaden zu beheben, den das Gütermotorschiff „Kraszna“ am Samstagmorgen verursacht hatte.
Das Schiff war aus Richtung Urphar kommend in die Schleuse eingefahren und drückte etwa gegen 8 Uhr morgens gegen das Schleusentor, das dadurch völlig deformiert wurde. Inzwischen hat die Wasserschutzpolizei die Ermittlungen zum Unfall aufgenommen. Eine Ursache ist noch nicht bekannt.
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Ersatztor nicht dicht
Das kaputte Schleusentor samt Gang war bereits nach wenigen Stunden ausgebaut. Es konnte vor Ort nicht repariert werden. Am Montag wurde ein Ersatztor eingebaut. „Das war allerdings nicht dicht und musste deshalb wieder entfernt werden“, erklärte Stephan Momper, stellvertretender Amtsleiter WSA Main und Fachbereichsleiter Wasserstraßen, am Dienstag im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.
Zur Länge der Bauarbeiten konnten sowohl Momper als auch der vor Ort im Einsatz befindliche Sebastian Neuberger, Abteilungsleiter des Bauhofs und zuständig für Stahlschiffsbau, nichts Konkretes sagen. „Wir versuchen natürlich, dass die Reparaturarbeiten am Mittwochmittag beendet sein werden und die Schleuse dann für den Schiffsverkehr wieder freigegeben werden kann“, so Neuberger. Neben der Dichtigkeit des Ersatztors spielt laut Momper vor allem die sehr empfindliche Steuerung des Schleusentors eine Rolle. Erst wenn diese neu eingestellt ist, kann der Betrieb wieder aufgenommen werden. Auch Momper rechnet damit, dass dies durchaus am Mittwochmorgen der Fall sein könne.
Inzwischen liegen weit über 30 Lastkähne und Passagierschiffe auf verschiedene Liegestellen verteilt auf dem Main fest. Wie Momper mitteilte, passieren bis zu 15 Schiffe am Tag die Schleuse in Eichel.
In einigen Monaten muss die Schleuse noch einmal gesperrt werden, wenn entweder das alte Schleusentor repariert oder ein neues angefertigt und bereit für den Einsatz ist.
Muss tatsächlich das komplette Schleusentor mit beiden Flügeln und dem Steg gegen ein neues ausgetauscht werden, liegen die Kosten laut Momper dafür durchaus im knappen Millionen-Euro-Bereich.
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