Wertheim. Wie wichtig die Ausstattung aller Schulformen mit digitaler Technik ist, konnte man während der Coronakrise sehen. Um diese zwingend notwendige Ausstattung voranzubringen, wurde bereits im März 2019 der Digitalpakt Schule vom Kultusministerium beschlossen. Im Zuge der Pandemie wurde der Digitalpakt um vier weitere Förderprogramme ergänzt, die durch sehr kurze Fristen gekennzeichnet waren, aber prompt gezahlt wurden, das berichtete Günter Hartig vom Referat Digitalisierung am Montagabend im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Wertheimer Gemeinderats. „Dass wir mal Geld vom Land ohne Aufforderung bekommen, das war auch noch nie da“ meinte er und stellte die aktuellen Zahlen vor.
So wurden in Wertheim mit Hilfe des Sofortausstattungsprogramms für die Schüler 399 Notebooks und Tablets für rund 232 000 Euro angeschafft und zu 100 Prozent vom Land bezahlt. Für die Ausstattung von Lehrkräften wurden 145 Notebooks und Tabletts für 117 000 Euro gekauft und zu 100 Prozent gefördert. Zusätzlich gab es vom Land ein Coronabuget in Höhe von rund 46 000 Euro für das weitere 35 Notebooks und Tabletts für Lehrer angeschafft wurden.
Über den eigentlichen Digitalpakt wurden 317 PCs für Schüler und Teile für die Infrastruktur im Wert von rund 571 000 Euro gekauft. Hier sind insgesamt Ausgaben in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro bis 31. Dezember 2024 vorgesehen, die zu 80 Prozent vom Land übernommen werden.
Eher als eine Art „Anschubfinanzierung“ ist das Administrationsprogramm zu sehen. Hier steuert das Land für Personalkosten und externe Firmen, die zur Umsetzung der Digitalisierung der Schulen nötig sind, rund 114 000 Euro bei. Bisher sind rund 86 000 Euro davon bereits ausgegeben. So wurde unter anderem Sergej Melcher eingestellt, der seit 1. Mai für die Betreuung der Geräte in allen Schulen zuständig ist.
In Summe existieren nun an allen Wertheimer Schulen für Verwaltung, Lehrer und Schüler 1446 Computer (bei 2551 Schülern insgesamt).
Die gerade erfolgte Ausstattung der Schulen erfolgte entsprechend ihrer Wünsche, erklärte Hartig. Die Investitionssummen für die jeweiligen Schulen (siehe Diagramm) seien aufgrund der unterschiedlichen Ausgangssituation verschieden hoch, so Hartig.
Zum Thema Glasfaseranbindung der Schulen stellte er fest, dass viele Schulen inzwischen mit einen Anschluss von 1000 Mbit/s ausgestattet sind. Die Grundschulen verfügen über 250Mbit/s, können aber jederzeit aufrüsten.
Der flächendeckende Ausbau von WLan an den Schulen war vor allem von Lieferschwierigkeiten gekennzeichnet, wie Hartig mitteilte. Teilweise musste die Verwaltung viele Monate auf wichtige Bauteile warten. Die Grundschulen in Reicholzheim und Nassig werden in diesen Tagen mit WLan ausgestattet.
Bisher wurden erst 44 Prozent der Gesamtsumme aus dem Digitalpakt umgesetzt. Bis Ende 2024 sollen weiter Maßnahmen folgen. Dazu zählen unter anderem die Anschaffung von Präsentationstechnik und interaktiven Tafeln. Sorgen bereiten den Ratsmitgliedern vor allem die Folgekosten in Sachen Personal und veralteter Geräte. Eine langfristige und nachhaltige Finanzierung sei hier wünschenswert, damit man in fünf Jahren nicht nur dann veraltete Technik an den Schulen habe.
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