Urphar. Beim Festkommers zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehrabteilung Urphar/Lindelbach gab es am Sonntagabend im Festzelt viele Glückwünsche. Zudem wurden drei Feuermänner für ihren langjährigen aktiven Dienst geehrt.
Nach der Eröffnung durch den stellvertretenden Abteilungskommandanten Tim Schüßler, der den gesundheitlich angeschlagenen Kommandanten Markus Korteneck vertrat, gratulierte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez auch im Namen der beiden Ortsvorsteher Detlev Dosch (Urphar) und Egon Schäfer (Lindelbach). Der 150. Geburtstag sei ein sehr bedeutsames Ereignis, betonte er. Um diese Zeitspanne bewusst zu machen, blickte der OB zurück auf das Jahr 1873. Damals starb Napoleon III., Kaiser Wilhelm I, war an der Macht und Otto von Bismarck Reichskanzler.
Seine Frage, warum eine Feuerwehr so lange besteht, beantwortete Herrera Torrez gleich selbst: Weil sie Lebensretter in allen möglichen Lagen ist, bei der Hochwasserbekämpfung aktiv ist und als lokale Akteur im Ort an vielen Aktivitäten beteiligt ist. Lob hatte er für die gute Jugendarbeit und dafür, dass die Wehr die Zeichen der Zeit erkannt habe und sich mit der Lindelbacher Abteilung zusammengeschlossen habe. Um weiter in die Zukunft der Wehr zu investieren, werden sie im nächsten Jahr ein neues Fahrzeug erhalten.
Bereits 1826 sei eine Feuerwehrspritze gemeinsam von den Ortschaften Bettingen, Urphar und Lindelbach angeschafft worden, erklärte Tim Schüßler bei seinem kurzen Blick in die die Historie. 1873 sei dann die Feuerwehr Urphar gegründet worden. Doch es habe viele Jahre gedauert, bis sie ein eigenes Fahrzeug erhielt. Das momentan genutzte Tragkraftspritzenfahrzeug wurde 1991 angeschafft. 1996 gründete man mit Lindelbach die Jugendfeuerwehr, die eine wichtige Säule der Abteilung bilde.
Der stellvertretende Kommandant freute sich, dass man immer noch genügend Leute habe, die alles stehen und liegen lassen, um anderen zu helfen: „Wir sind stolz, dass wir es schaffen, weiter eine Feuerwehr zu haben.“
Stadtbrandmeister Torsten Schmidt kündigte an, dass man noch diesen Monat das Projekt „Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser“ für die Abteilung auf den Weg bringen werde. Dieses Fahrzeug sei ein Quantensprung und werde die Motivation der Mannschaft sicher noch einmal steigern.
Die Grüße des Landrats und des Main-Tauber-Kreises überbrachte Kreisbrandmeister Andres Geyer. Er betonte, dass die meistern Einsätze einer Feuerwehr gar nicht mehr mit ihrer eigentlichen Aufgabe, der Bekämpfung von Feuer, zu tun haben, sondern zum Großteil technische Hilfeleistungen und Umweltschutz beinhalteten. Dafür benötige man eine immer bessere Ausbildung. Die Bereitschaft der Aktiven dafür sei hoch einzuschätzen.
Dann ehrten Stadt- und Kreisbrandmeister drei langjährige Einsatzmitglieder. Michael Flegler erhielt das Ehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Einsatzdienst. Seit 40 Jahren sind Uwe Flegler und Rolf Hörner-Geiger Teil der aktiven Mannschaft. Sie freuten sich über das Ehrenabzeichen in Gold.
Umrahmt wurde der Festkommers von Gesangseinlagen der Gesangsabteilung des SSV Mainperle Urphar-Lindelbach, die von der gleichen Person wie die Feuerwehr gegründet wurde und die ersten 30 Jahre ihres Bestehens Teil der Feuerwehr war, erklärte Leiter Martin Gillig. Außerdem hatte die Showtanzgruppe „Crazy Moves“ extra einen Tanz einstudiert, mit dem sie das Publikum erfreute.
Mit einem Festgottesdienst am Morgen und Aktivitäten am Nachmittag war für die Gäste am Sonntag noch viel geboten. Die Kinder übten sich bei kleinen Spielen an der Kübelspritze und freuten sich über eine Abkühlung durch den Sprinkler. Zudem konnten sich die Mädchen und Jungen auf der Hüpfburg austoben. Großen Andrang gab es auch bei den Fahrten mit dem Feuerwehrboot der Abteilung Wertheim Stadt und mit dem Bootes des THW Wertheim.
Am Montag standen zum Festausklang ein Kesselfleischessen und gute Unterhaltung durch die Impfinger Musikanten auf dem Programm.
Insgesamt freuten sich die Verantwortlichen der Wehr, dass dieses Mal nichts die mehrtägige Veranstaltung trübte. Denn als beim 140. Geburtstag vor zehn Jahren stand vor Festbeginn das Zelt unter Wasser. Und als dann gefeiert wurde, mussten die geladenen Wehren zu Unwettereinsätzen abrücken.
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