Ortschaftsrat Nassig

Bisher gibt es keinen Aspiranten auf den „Chefposten“

Volker Mohr steht nicht mehr für das Amt des Ortsvorstehers zur Verfügung. Drei Mitglieder des aktuellen Gremiums stellen sich im Juli erneut zur Wahl

Von 
Kai Grottenthaler
Lesedauer: 

Nassig. In Nassig werden noch weitere Kandidaten für die Wahl zum Ortschaftsrat gesucht. Sicher ist aber schon jetzt, dass die größte Wertheimer Ortschaft ab 23. Juli nicht nur einen neuen Ortschaftsrat, sondern auch einen neuen Ortsvorsteher haben wird.

Dies verkündete der aktuelle Amtsinhaber Volker Mohr in der öffentlichen Sitzung am Dienstag im Rathaus. Im Mittelpunkt standen die im Juni anstehenden Kommunalwahlen. In seinen einleitenden Worten gab Mohr den etwas mehr als zwanzig erschienen Bürgern bekannt, dass mit Bernhard Weber, Tilman Kempf und Felix Berberich lediglich drei Mitglieder aus dem aktuellen Ortschaftsrat wieder kandidieren werden. „Wir haben noch Bedarf“, machte Mohr klar.

Im Ortschaftsrat notiert

Eine Informationsveranstaltung zur Nahwärme mit Vertretern der Stadtwerke findet am 24. April um 19 Uhr statt. Der Ort steht noch nicht fest. „Es sieht gut aus“, sagte Mohr. Es gebe aber noch Potenzial in der Miltenberger Straße.

In nächster Zeit sollen einige Flickteerungen vorgenommen werden. Es werde aber „nicht alles“ möglich sein.

Die Sanierung der Friedhofsmauer am Wolpertsweg soll bald starten. Zudem sei die nächste Reihe der Rasengräber inzwischen nutzbar. Mohr danke den den Bewohnern von Steingasse und „Im Tal“ für die Spende von drei Transportwägen am Friedhof.

Zudem gebe es eine Initiative einer Privatperson, einige Mülleimer auf der Gemarkung anzubringen und sich um deren Leerung zu kümmern.

Die Einwohnerzahl Nassig betrug Ende Februar 1321. kg

Mit Frederik Fertig ließ sich am Dienstagabend ein vierter Bewerber auf die Liste setzen. Eine weitere interessierte Person sei laut Mohr an diesem Abend nicht anwesend gewesen. Damit wäre die Mindestanzahl an Kandidaten erreicht. Das Gremium umfasst regulär fünf Mitglieder.

Mehr zum Thema

Sachsenhausen

Neue Kandidaten und Abschied von Mitgliedern

Veröffentlicht
Von
kg
Mehr erfahren
Für Gemeinderatswahl und Kreistagswahl

Freie Bürger Wertheim nominieren Kandidaten

Veröffentlicht
Von
fbw
Mehr erfahren

Als Ortsvorsteher fungiert aktuell Volker Mohr. Aufgrund seiner Eigenschaft als Kommunalbeamter der Stadt Wertheim kann er persönlich nicht in den Ortschaftsrat gewählt werden. Ortsvorsteher müssen aber auch nicht zwangsläufig in das Gremium gewählt werden. Sie werden auf Vorschlag des Ortschaftsrates vom Gemeinderat gewählt. In der Regel ist das derjenige Rat, der bei den Kommunalwahlen die meisten Stimmen erhalten hatte.

In Nassig dagegen wurde aufgrund der oben beschriebenen Tatsache in den letzten Legislaturen davon abgewichen. Nun aber wird Mohr sein Amt aufgrund beruflicher Veränderungen in der neuen Wahlperiode nicht mehr ausüben. Unter den aktuell feststehenden Bewerbern für den Ortschaftsrat gebe es allerdings keinen Aspiranten auf den Chefposten. „Aus heutiger Sicht“ gebe es noch keine Vorstellung für die Neubesetzung des Ortsvorstehers, so Mohr.

Sehr ausführlich erläuterte der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses der Stadt Wertheim, Helmut Wießner, die Formalia zum „Superwahltag“ am 9. Juni. Mit Blick auf die bisherige Kandidatenanzahl in Nassig appellierte Wießner an die gut 20 Zuhörer: „Machen Sie sich auf den Weg und kandidieren Sie dafür!“

Laut Volker Mohr soll es eine gemeinsame Liste „Unabhängige Bürger Nassig“ mit bestenfalls zehn Kandidaten geben. Wenn es bei den aktuell nur fünf Kandidaten bliebe, bestehe die Gefahr, dass im Falle des Ausscheidens eines Rates, beispielsweise wegen eines Umzugs, ein Bürger mit einem „schwachen“ Mandat nachrücken werde – sprich: Jemand, der handschriftlich von Wählern auf dem Stimmzettel ergänzt worden ist. Das ist nämlich stets möglich, wenn nur eine Liste vorliegt. Daher appellierte auch Mohr: „In einer so starken Gemeinde wie Nassig erwarten wir auch eine Verantwortung von den Bürgern.“ Nassig stünde es gut an, wenn es eine Liste mit mehr als fünf Kandidaten gäbe. „Den Anspruch haben wir schon“, sagte Mohr.

Listen müssen bis 28. März stehen

Mit der Straßensanierung, dem Baugebiet und der Windenergie komme ein „Paket an Arbeit“, aber auch viel Einfluss auf den neuen Ortschaftrat und den Ortsvorsteher zu. Dafür brauche es ein starkes Team.

Viel Zeit für die Kandidatensuche bleibt nicht mehr. Bis 28. März müssen die Listen eingereicht sein. Die Aufstellungsversammlung soll daher in der nächsten Woche stattfinden. Vielleicht finden sich hier ja noch weitere Bewerber. Damit die Nassiger am 9. Juni dann auch wirklich eine Wahl haben.

Autor

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke