Ortschaftsrat tagte

Bettinger stimmen gegen nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung

Gremium sprach sich für Installation von LED-Leuchtmitteln aus

Von 
Jens-Eberhard Jahn
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Bettingen. Die Straßenbeleuchtung war das Hauptthema der Sitzung des Bettinger Ortschaftsrats am Mittwochabend im Bürgersaal.

In den Wertheimer Ortsteilen Dörlesberg, Höhefeld, Nassig und Waldenhausen werden seit vier Wochen zwischen 0.30 und 4.30 Uhr die Straßenlaternen ausgeschaltet. Für dieses Experiment gebe es auch in Bettingen überwiegend Zustimmung, hieß es im Vorfeld der Ortschaftsratssitzung. Die vierwöchige Abschaltung habe der Wertheimer Stadtkasse immerhin bereits etwa 1300 Euro eingebracht.

Die stellvertretende Bettinger Ortsvorsteherin Ines Ulsamer-Beck erklärte, dass es ihr weniger ums Geld gehe: „Wir möchten Energie sparen und die Umwelt schützen. Das probieren wir aus.“ Auch in einem Dorf sei Lichtverschmutzung ein Thema, habe eine naturkundliche Ortsbegehung gezeigt.

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Hell erleuchtet sind nachts in der Umgebung von Bettingen vor allem das „Wertheim Village“, der Autohof und die Autobahn. Die Autobahnnähe schürt in Bettigen aber eher andere Sorgen. „Aus Autos heraus werden hier im Ort Fotos gemacht, werden Grundstücke ausgespäht. Ich bin ganz klar der Meinung: Licht angeschaltet lassen“, erklärte Ortschaftsrat Benjamin Henne. Unter Applaus der knapp 20 Anwesenden fügte Ortschaftsrat Stefan Weiss hinzu: „Die Abschaltung ist gerade wegen der Autobahnnähe keine gute Idee für Bettingen. Um Energie zu sparen, sollten wir besser Vorreiter bei LED-Straßenbeleuchtung sein.“

In der öffentlichen Diskussion äußerte ein Bürger Bedenken, dass aus einer Probeabschaltung ein Dauerzustand werden könne. Andere sahen Probleme für Feuerwehr und Rettungsdienste, wenn Hausnummern nicht mehr erkennbar seien. Eine Bettingerin wies darauf hin, dass Jugendliche oft auch erst nach 0.30 Uhr noch unterwegs seien und dann nicht den Weg nach Hause fänden.

Die Möglichkeit von Kompromisslösungen verneinte Ulsamer-Beck ganz klar: „Momentan ist es technisch nicht möglich, etwa jede zweite Laterne oder einzelne Straßenzüge abzuschalten.“ Am Ende stimmte der Ortschaftsrat einstimmig gegen eine Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung in Bettingen.

Selbst Ulsamer-Beck war dagegen: „Der Ortsteil soll vielmehr ein Signal zur Einführung von LED-Straßenlampen in ganz Wertheim zünden“, war die Botschaft aus Bettingen an den Wertheimer Gemeinderat.

Für das Gewerbegebiet westlich der Autobahn wünscht sich der Ortschaftsrat die Ansiedlung kleinerer und mittlerer Firmen. Der Bebauungsplan soll entsprechend geändert werden. Weiter wurde über die halbseitige Sperrung der Landesstraße 617 im Bereich Autobahnbrücke vom 21. bis 28. April informiert.

Die Wertheimer Innenstadt ist zwar zurzeit von Bettingen aus schwer erreichbar. Dennoch warb der Ortschaftsrat nachdrücklich für die Beteiligung an der Bürgerumfrage über die Zukunft der historischen Altstadt an Main und Tauber.

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