Ortschaftsrat Mondfeld

Aktion für Sanierung der L 2310

Bürger machen sich mit ihren Unterschriften für notwendige Straßenbauarbeiten bis Grünenwört stark

Von 
Birger-Daniel Grein
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Mit einer Unterschriftenaktion wollen die Mondfelder Bürger der Dringlichkeit einer Sanierung des desolaten Teilstücks der L 2310 zwischen Mondfeld und Grünenwört Nachdruck verleihen. © Birger-Daniel Grein

Mondfeld. Mit einer großangelegten Unterschriftenaktion wollen die Mondfelder die Dringlichkeit von Sanierung und Ausbau des Teilstücks der L 2310 Mondfeld-Grünenwört verdeutlichen. Bei der Ortsdurchfahrt hatte man mit einer solchen Aktion zur Umsetzung der Sanierung beigetragen.

Dies erhofft man sich nun auch für das Teilstück zwischen den Dörfern. Die entsprechenden Unterschriftenlisten stellte Ortsvorsteher Eberhard Roth in der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch im Sitzungssaal des Mondfelder Rathaus vor.

Brief an Winfried Hermann

Im Ortschaftsrat notiert

Elfriede Pelser ist seit 20 Jahren „Ortsdienerin“ aktiv. Für diese langjährige Tätigkeit wurde ihr jetzt gedankt.

„Es gibt keine möglichen Flächen auf Mondfelder gemarkung, die sich für die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen eignen“, dies meldete auf Anfrage der Stadt Ortsvorsteher Eberhard Roth an die Verwaltung.

Einig waren sich die Ortschaftsräte, dass es aktuell keinen Bedarf für die Dorf-App in Mondfeld gibt. Diese wird aktuell in vielen Ortschaften der Kreisstadt getestet.

Deutlich wurde in der Sitzung auch die Ablehnung der angedachten Windkraftanlagen im Schenkenwald. Ortsvorsteher Eberhard Roth erklärte, dass er es ablehne, den guten Mischwald im geplanten Gebiet dafür anzugreifen. Der Wald sei das höchste Gut, das man habe. Patenstadträtin Brigitte Kohout erklärte, dass sie sich gegen das Ansinnen wehre, gesunden Wald im Schenkenwald für Windenergie zu roden.

Am Stichtag, 30. April, wohnten 894 Menschen in Mondfeld, den Tiefststand zählte man am 31. August mit 879 Einwohnern. In den 1990er Jahren wohnten hier 950 Einwohner.

Rückläufig werden laut aktueller Prognosen auch die Belegungszahlen des Kindergartens Mondfelds sein. Zum Ende des Kindergartenjahres 2021/22 wurden 38 Kinder betreut, Im August 2023 werden es 35 Kinder sein. Zum Ende des Kindergartenjahres 2023/24 sinkt die Anzahl auf 31 und 2024/25 auf 29 Kinder. Nicht berücksichtigt sind Zu- und Wegzüge.

Außerdem will Roth in einem Brief an den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann die Wichtigkeit der Sanierung aufzeigen und alle Argumente dafür anführen. Mit ihrer Unterschrift auf der Liste erklären die Unterzeichner, dass sie die Dringlichkeit der Sanierung und die im Brief genannten Argumente unterstützen.

Listen liegen im Rathaus

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Die Unterschriftenliste liegt ab sofort im Rathaus aus. Außerdem will man im Rahmen der Straßen- und Haussammlung für die Kriegsgräberfürsorge auch Unterschriften sammeln.

Ebenso zur Unterschrift eingeladen sind die Einwohner von Freudenberg, Boxtal, Rauenberg und Grünenwört, die den Straßenabschnitt auch häufig nutzen. Die Unterschriftenaktion soll bis Anfang 2023 abgeschlossen sein.

Roth erklärte, dass dieses Teilstück der Landesstraße wieder nicht im Fünfjahresplan des Landes aufgenommen wurde – trotz Befahrung durch Experten. Der Zustand des Stücks sei desolat. „Mindestens fünf Jahre passiert in Sachen Sanierung nun gar nichts.“ Der Zustand werde auch mit Flickteerungen nicht besser.

Der Ortsvorsteher erinnerte auch daran, dass der Zustand der L 2310 in diesem Bereich eines der Hauptthemen der Bürgerversammlung war (wir berichteten). Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez habe während der Sitzung zugesagt, sich massiv für die Sanierung einzusetzen. Das Stadtoberhaupt will sich ebenfalls mit einem Brief und allen in der Versammlung genannten Argumenten direkt an den Verkehrsminister wenden.

Eines der bedeutenden Argumente für Roth ist es, dass manche Busfahrer sich weigern, die Strecke zu befahren, weil sie Sicherheitsbedenken haben.

Hilfe aus dem Kreistag

Patenstadtrat Axel Wältz erklärte, er habe die Thematik auch im Kreistag angesprochen und eine Unterstützungszusage bekommen. Der Landkreis habe den Vorteil des direkten Kontakts in die Straßenbauverwaltung des Landes. Zudem wollen Landrat Christoph Schauder und Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning das Schreiben von Herrera Torrez mitunterzeichnen.

Anforderungen an Haushalt 2023

Bekannt gegeben wurden in der Sitzung auch die nicht öffentlich beschlossenen Haushaltsmittelanforderungen Mondfelds für 2023. Der Haushalt wird im Dezember vom Gemeinderat beschlossen.

„Unsere Infrastruktur im Dorf ist insgesamt nicht schlecht“, resümierte Roth. Man sei wie immer sehr bescheiden bei den Anforderungen gewesen und habe hauptsächlich Mittel für den Erhalt der Infrastruktur angefordert.

Erneut beantragt wurde die Sanierung des „Brunnenecks“. Für dessen Straßensanierung beantrage man schon seit über zehn Jahren Mittel. Bei der Ortsbegehung habe man die Stadtvertreter auf deren Zustand hingewiesen. „Uns wurde aber gesagt, es gebe in der Kreisstadt Straßen mit mehr Verkehr zu sanieren.“ Für die Sanierung des Brunnenecks sind 94 000 Euro kalkuliert. Die Sanierung taucht im Haushalt aber bis 2026 nicht auf.

Dagegen in diesem Jahr bereits erfüllt wurde der Wunsch nach Bereitstellung von Mainsand für den Badebereich des Mondsees.

Beantragt hatte man für 2023 weiterhin einen Pflegeschnitt der Platanen im Dorf sowie der Linde in der oberen Steige. Zehn der Platanen stehen entlang des Wegs am Main, vier an der Maintalhalle und vier am See. Wunsch der Ortschaft ist ein Rückschnitt alle fünf Jahre. Laut Verwaltung soll dies alle acht Jahre ausreichen. Somit sind für den Schnitt im Jahr 2025 rund 47 000 Euro vorgesehen. Unklar war den ortschaftsräten, wie die hohe Summe zustande kommt. Ein früherer Rückschnitt wäre dem Dorf lieber gewesen, da weniger Äste weniger Laub bedeuten und bereits jetzt kleinere Tot-holzäste herunterfallen.

Für die Sanierung des Bodens der Halle beantragte man ebenso Mittel. Diese stehen im Entwurf mit 85 000 Euro im Plan für das Jahr 2024. Voraussichtlich 2023 realisiert wird die Anschaffung des Maibauständers für das Dorf, den die Feuerwehr nutzen soll. Die Gesamtkosten liegen bei 12 000 Euro. Die Ortschaft wird 4000 Euro aus Spenden selbst übernehmen.

Nachrichtlich informierte Roth darüber, dass im Haushalt jährlich 25 000 Euro Zuschuss für den Betrieb der Mainfähre eingestellt sind. Zudem finden sich im Entwurf 25 000 Euro für das Umlegungsverfahren für das Neubaugebiet Mondfeld und 1,14 Millionen Euro für die Erweiterung des Baugebiets Breitgewann.

Einstimmig sprach sich der Ortschaftsrat für die Schaffung einer öffentlichen Wasserentnahmestelle am Brunnen an der Rosenmühle für Mondfeld und Boxtal aus. Es wird nun ein entsprechender Antrag gestellt. Man habe dieses Jahr den Bedarf gesehen, so Roth. Viele Wertheimer Ortschaften hätten eine solche Entnahmestelle. Der Brunnen an der Rosenmühle war früher Teil der Wasserversorgung der Dörfer. Heute würden dem Hochbehälter Mondfeld nur noch 600 Liter täglich daraus beigemischt. Das restliche Wasser fließe ungenutzt in den Main. Dieses soll nun sinnvoll genutzt werden. Einig waren sich die Räte dabei, dass Maßnahmen getroffen werden müssen, die Belastung der Bewohner der Rosenmühle durch die Abholer gering zu halten.

Freier Autor

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