Nachruf

Abschied von Chorleiter Dieter Bender

Leiter der Jugendmusikschule gestorben

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2018 wurde Dieter Bender zum Ehrenchorleiter des Sängerkranz Reicholzheim ernannt. © FN-Archiv/Köhler

Wertheim/Werbach/Großrinderfeld. Freunde der Musik und viele Choraktive trauern um Dieter Bender. Die Musik war sein Leben. Er verstarb vor kurzem im Alter von 86 Jahren. Bender lebte zuletzt in Großrinderfeld. Die Beerdigung findet am Freitag, 5. September in Vilshofen/Donau statt, wo sein Sohn lebt.

Bender war nicht nur Leiter der Jugendmusikschule Wertheim, sein Herz gehörte vor allem dem Orgelspiel in den katholischen Kirchen der Region sowie der Leitung von Chören. Pfarrer Jürgen Banschbach hatte in einer Rede zum 85. Geburtstag von Bender gesagt: „Ihren Glauben drücken Sie durch ihr Leben und durch ihre Musik aus.“ Benders fundiertes Können in der weltlichen Musik wie auch in der „musica sacra“ habe er nicht für sich behalten, sondern es ausgeteilt, zur Freude der Menschen. Er habe die Menschen durch seine Musik zu dem geführt, was Menschsein heißt. Die Musik sei für Bender die Brücke zu den Menschen wie auch zu Gott gewesen. „Musik stiftet Gemeinschaft und Freude und führt den Menschen zu einer Sensibilität für das Schöne und Gute“, betonte der Pfarrer. Als Organist habe er die Gläubigen im Gebet und beim Singen unterstützt. Als Chorleiter der beiden Kirchenchöre St. Venantius und St. Elisabeth habe er viel dazu beigetragen, dass die kirchlichen Feiertage ein schönes musikalisches Gewand angelegt bekamen. Die Weihnachtskonzerte, die mit seinem Wirken in Wertheim begonnen wurden und ganz seine Note tragen, seien über die Stadt hinaus bekannt und beliebt.

Bender stammt aus Heidelberg. Bereits als Neunjähriger nahm er Klavierunterricht. Wenig später kam die Orgel dazu. Als 15-jähriger Gymnasiast hatte er regelmäßig Orgelunterricht. Als 16-Jähriger war er bereits nebenamtlicher Organist in Heidelberg-Pfaffengrund. Bender studierte Theologie in Würzburg und war zugleich nebenberuflich Organist und Chorleiter in der Kirchengemeinde St. Burkard Würzburg. Zehn Jahre lang arbeitete er als Erzieher in verschiedenen Internaten. Es folgte ein Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik Würzburg, das er 1970 mit Auszeichnung abschloss. Danach absolvierte er ein einjähriges Aufbaustudium in Klavier, Orgel, Blockflöte und Gitarre. 1971/72 zog Bender nach Wertheim und wirkte dort als Organist in der katholischen Kirche St. Venantius. Ab 1976 war er Leiter der Jugendmusikschule Wertheim. In der Zeit seines Wirkens verdoppelte sich deren Schülerzahl von 300 auf 600. 2000 ging Bender in den Vorruhestand. Auch danach bleib er dem musikalischen Engagement treu. Er leitete die Kirchenchöre St. Elisabeth, St, Venantius, den Sängerkranz Reicholzheim und den Männergesangverein Werbach.

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Bei Benders Verabschiedung als Leiter des Kirchenchors von St. Elisabeth sagte die Vorsitzende des Chors Lydia Zimmermann, über ihn, dass er es verstanden habe, den Chor auf ein hohes Niveau zu bringen. Bender leitete ihn 30 Jahre lang. In diesen drei Jahrzehnten Zusammenarbeit habe man viele Auftritte aber auch gemeinsame Ausflüge erlebt, so Zimmermann dankbar.

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