Kembach. Gut 2000 Besucher strömten am Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen nach Kembach, um den großen Höhepunkt des Jubiläumsjahres „1250 Jahre“ zu feiern. Der Festtag stand unter dem Motto „Kembach früher und heute“.
Gehämmer, Gebrutzel und viel Geplapper: Den ganzen Tag über lag über dem Feier-Ort ein wahres Geräusche-Potpourri, in dem sich quasi symbolisch das rege Treiben und vielfältige Geschehen der Jubiläumsfeierlichkeiten manifestierte. Der ganze Ort hatte sich in eine einzige große Festmeile verwandelt.
In ihrer Ansprache hob Ortsvorsteherin Tanja Bolg die „reiche Geschichte“ des Dorfes hervor. „Gemeinsam haben wir viel erreicht und gemeinsam werden wir auch weiterhin unsere Heimat lebendig und attraktiv gestalten“, versicherte Bolg in Richtung der Bürgerschaft. Sie hoffe, dass das Jubiläum auch weiter eine „Inspiration“ sei „für Zusammenhalt, Engagement und Freude am Miteinander“.
OB hatte Sitzbank für die Kembacher im Gepäck
Voll des Lobes war auch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. „Berlin ist schon ok, aber Kembach ist schon eine andere Nummer“, freute sich der erst frisch vom SPD-Parteitag in der Hauptstadt zurückgekehrte OB über den „mit viel Liebe und Engagement hergerichteten“ Ort. „Ganz so schön wie es in Kembach heute aussieht, war es vielleicht früher noch nicht“, würdigte der OB die großen Fortschritte der letzten Jahrzehnte, auch mit Blick auf das Motto des Festtages. Es gebe viele Beispiele für den inneren Zusammenhalt im Ort. Er sei sich sicher, dass der Ort von der großen Gemeinschaft auch in Zukunft noch lange profitieren wird. Als Gastgeschenk hatte der OB eine Sitzbank für die Kembacher mitgebracht.
An 35 Stationen gab es für die Besucher allerhand zu sehen und entdecken. Viele Stationen gewährten Einblicke in eine breite Palette an altem Handwerk, das einst fester Bestandteil des dörflichen Lebens gewesen war. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, dem Schmied, dem Steinmetz, dem Seiler oder auch dem Korbmacher bei der Herstellung ihrer Produkte zuzuschauen. Nicht nur für die Aussteller und Handwerker geriet dies unter der teils sengenden Sonne zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Wer sich zwischendurch stärken musste, hatte dazu allerhand Gelegenheit. Leckere Köstlichkeiten gab es unter anderem mit Kartoffelgerichten oder Bratenbrötchen, aber auch beim Bäcker oder am Moststand.
Gerade für die Kleinsten gab es natürlich auch viele Aktionen zum Selbermachen. Wer mochte, durfte sich nicht nur im Umgang mit verschiedenartigem Werkzeug üben, sondern konnte auch seinen eigenen Ball filzen. An einer Station konnte man auch Kinderspiele von früher nachspielen oder sich schminken lassen. Zudem gab es im Kindergarten ein Kasperletheater. Bei einer Dorfrallye gab es zudem einige Preise zu gewinnen.
Daneben gab es Dorfführungen durch Thomas Hemmerich, dem Vorsitzenden des Kultur- und Verschönerungsvereins. Dem Rundgang auf den Spuren aus der Vergangenheit folgten zahlreiche Interessierte. Auch die Kirchenführungen durch Armin Hemmerich, Reiner Hörner und Yvonne Leßner stießen auf reges Interesse.
Begonnen hatte der Tag mit einem Festgottesdienst durch Pfarrer Oliver Habiger. In seiner Predigt hob er den Zusammenhalt und die großartige Entwicklung des Ortes hervor. Im Namen der Urpharer Ortschaft gratulierte Wolfram Spott zu Beginn mit der Überreichung einer Festschrift und des Jubiläumsweins.
Ein breites musikalisches Rahmenprogramm sorgte durchgängig für gute Unterhaltung. Die feierliche Eröffnung erfolgte durch das Musik- und Majorettenkorps Elsfleth aus der Nähe von Bremen. Am Ende eines langen Tages zeigte sich Ortvorsteherin Tanja Bolg mit dem Ablauf äußerst zufrieden: „Es war extrem viel los. Aber alles hat super geklappt.“ Besonders lobte sie die gut zweihundert Helfer, die allein an diesem Wochenende im Einsatz waren. Man habe gesehen, wie kreativ und engagiert die Kembacher waren. Die Besucherzahl schätzte Bolg auf 2000.
Der größte Teil der Kembacher Feierlichkeiten ist nach diesem Wochenende nun schon wieder Geschichte. Am 29. November wird das Adventskonzert des Gesangsvereins das offizielle Ende des Jubiläumsjahres bilden. Einen festen Platz in der Dorfgeschichte wird dieses Wochenende auf jeden Fall auch einnehmen. Es bildete den krönenden Abschluss des Jubiläumsjahres, in dem die Kembacher einmal mehr gezeigt haben, was sie als Gemeinschaft alles leisten können.
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