Serenadenkonzert

Werbacher Musikschule bescherte ihren Gästen einen beschwingten Abend

Grundschulkinder, Blasorchester und Solistin sorgten für gute Unterhaltung

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Werbach. Trompeten, tratschen, trinken. Über hundert Werbacherinnen und Werbacher kamen am Freitag in den Rathaushof, um beim zweiten Serenadenkonzert der Musikschule Werbach beschwingt ins Wochenende zu starten, Nachbarn und Freunde zu treffen und sich musikalisch unterhalten zu lassen.

Kinder der dritten und vierten Grundschulklassen eröffnetet den Abend mit ihren Blasinstrumenten, geleitet und begleitet von Michael Geiger. Pfiffig arrangiert hörte sich auch Altbekanntes neu an. Den „Drei Chinesen“ fehlte zwar der Kontrabass, doch bei „Hey, Pippi Langstrumpf“ summte vom Bass bis zum Sopran auch das Publikum mit.

Im Anschluss spielte das Werbacher Jugendblasorchester auf und schmetterte unter der Leitung von Lukas Fink passend zum Wetter Titel wie „Latin Fire“ und „Infinity“ des US-amerikanischen Musikpädagogen James Curnow.

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Danach wäre eigentlich der Chor an der Reihe gewesen. Doch in der Woche vor dem Auftritt war dessen Leiter ausgefallen. „Lina Schultes ersetzt den ganzen Chor“, kündigte Michael Geiger das „Alternativprogramm“ an. Erst zwei Tage zuvor hatte die 21-jährige Werbacherin angeboten, statt des Chors einige zeitgenössische Lieder und Pop-Chansons zu singen und sich dabei selbst auf dem Klavier zu begleiten. Die junge Frau mit dem gewaltigen Stimmumfang fesselte die Anwesenden von den ersten Takten an. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Entsprechend fiel der Applaus aus.

Stolz erinnerte sich der Vorsitzende des Musikschule Werbach, Bertram Horn, gegenüber den FN: „Lina Schultes hat das Singen und Klavierspielen hier in Werbach an der Musikschule gelernt. Musik machen können, das kann das ganze Leben bereichern“.

Bürgermeister Georg Wyrwoll nutzte die heitere Stimmung für ein kurzes Grußwort und erklärte die Wortbedeutung der Veranstaltung: „Heiter heißt im Italienischen ‚sereno’, eine Serenade ist ein unterhaltsames Abendkonzert und ‚al sereno’ bedeutet ‚draußen, an der frischen Luft’. Das passt doch gut zum heutigen Abend“, freute sich der Rathaus-Chef, der erst vor wenigen Tagen sein Amt angetreten hat. Gegenüber den FN zeigte er sich begeistert von den vielen Menschen rund ums Rathaus: „Das ist ja meine erste offizielle Veranstaltungseröffnung. Toll, dass trotz Altstadtfest in Tauberbischofsheim so viele gekommen sind.“ Beim Blick in die Zukunft sagte Horn: „Auf jeden Fall soll die Serenade jetzt jedes Jahr stattfinden. Hier sind wir mitten im Ort und dahin gehören wir auch.“

In den Jahren vor Corona feierte die Musikschule jährlich ein Hoffest an ihrem Standort am Ortsrand. Chefbläser Michael Geiger möchte diese Tradition nicht wieder aufgreifen und erklärte das mit einem Vergleich: „Man lässt eine Fußballmannschaft ja auch nicht das ganze Jahr für ein einziges Spiel trainieren. Viele kleine Auftritte sind mir lieber als ein großer.

Bei der Serenade trat die große Bläsergruppe innerhalb einer Woche mit Pop-, Rock- und Filmmusik zum dritten Mal innerhalb von vier Tagen auf. Routiniert „brausten“ die Bläserinnen und Bläser, von Geiger dirigiert, auch durch die Takte von Dimitri Schostakowitschs beliebtem zweiten Jazz-Walzer.

Nach mehr als zwei Stunden endete das musikalische Programm. Im nächsten Jahr ist auch der Chor sicher wieder mit von der Partie. Und Lina Schultes hoffentlich auch.

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