Wenkheim. „Wir treffen uns gegen 9 Uhr und dann geht das recht zügig“, Philipp Bopp, Vorsitzender des Schwimmbad-Fördervereins, sollte mit seiner Aussage recht behalten. Denn als Werbachs Bürgermeister nur eineinhalb Stunden später im Welzbach-Bad vorbei kam, waren die meisten Arbeiten zur Einwinterung des Welzbach-Bads schon ausgeführt. Hier traf das Sprichwort „Viele Hände – schnelles Ende“ absolut zu.
Freibad in Wenkheim wird winterfest gemacht
Fast 20 Helfer waren am vergangenen Samstagvormittag gekommen, um das Freibad in Wenkheim winterfest zu machen. Nachdem das Wasser im Becken etwa 30 Zentimeter abgelassen war, mussten nun die Planen über den Beckenrand gelegt und befestigt werden, genauso wie die Eisdruckpolster, die bei Frost Schaden verhindern. Die Spielgeräte auf der Liegewiese wurden verpackt, die Wasserleitungen frostsicher gemacht und die Umkleiden dichtgemacht. Nur die Sprungbretter waren noch nicht eingepackt. Aber Wenkheims Ortsvorsteher Emil Baunach und Schwimmbadleiter Uwe Geßner wissen aus Erfahrung, dass dies kein Hexenwerk mehr sein wird.
Badesaison geht in Wenkheim zu Ende
Eine lange Freibadsaison vom 6. Mai bis 17. September ging mit dieser Aktion auch in Wenkheim zu Ende. Und alle Verantwortlichen sind äußerst zufrieden. Die 24 000 Gäste aus dem vergangenen Jahr könne man „locker toppen“, so Geßner. Nach Emil Baunachs grober Berechnung haben insgesamt fast 30 000 Besucher im Bad Abkühlung und Freizeitvergnügen gefunden. Die ganz konkreten Zahlen lagen allerdings am vergangenen Samstag noch nicht vor. „Wir rechnen mit Rekordeinnahmen“, meinte Bopp. Bürgermeister Georg Wyrwoll ergänzte: „Wir haben natürlich ein exorbitant gutes Ergebnis bei den Einnahmen. Das ist Ausdruck dafür, dass dieses Bad über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus für Besucher hoch attraktiv ist.“ Und weiter führte er aus: „Aber das Bad ist und bleibt dennoch ein kommunales Zuschussgeschäft. Ohne den Beitrag der Kommune ist das Bad nicht tragfähig. Aber es ist eine Investition, die sich lohnt.“ Wyrwoll erinnerte unter anderem an den Schwimmunterricht, der in den Sommermonaten im Freibad stattfindet.
Auch Bopp unterstrich, dass nur Kommune und Förderverein gemeinsam dieses Freibad betreiben können. Und er verwies auf den Zusammenhang, dass mit steigender Zahl der Badegäste beispielsweise der Verbrauch von Strom, Wasser und Chemieprodukten steige. „Mehr Gäste bewirken mehr Kosten“, gab Bopp zu bedenken.
Zu diesem Erfolg beigetragen haben nicht nur das entsprechende Sommerwetter und viele Vereinsmitglieder, die unter anderem Beckenaufsicht übernommen hatten. Auch eine lange Saison und vor allem Wolfram Nohe sorgten dafür, dass die Badbesucher immer wieder kamen. Der Werbacher betreibt seit diesem Jahr den Kiosk mit ganz viel Herzblut. Und das schlug sich in der Zufriedenheit der Gäste nieder. Nach dem ständigen Wechsel der Kioskbetreiber in den vergangenen Jahren sind die Fördervereinsmitglieder und Badegäste nun froh, dass der leidenschaftlichen Hobbykoch und sein Team die Bewirtung übernommen haben. Auch Wolfram Nohe ist an diesem Samstag dabei, den neuen Biergarten, die Küche, den Ausschank und das Lager winterfest zu machen.
Förderverein beteiligt sich mit Spenden
Georg Wyrwoll war sichtbar angetan von der Leistung aller vor Ort. Dass diese dann mit einer großzügigen Spende auf ihn warteten, war für das neue Gemeindeoberhaupt ein Grund zur Freude. 11 111 Euro konnte er symbolisch in Empfang nehmen. Diese Summe erwirtschaftete der Schwimmbad-Förderverein durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und als Gewinn vom inzwischen traditionellen Weißwurstfrühstück.
Mit dieser Summe beteiligt sich der Förderverein an den besonderen und zusätzlichen Ausgaben, welche die Kommune in dieser Saison stemmen musste. So wurde in eine neue Profi-Spülmaschine, in eine Edelstahltheke, einen Kühlschrank und in Tablettwagen investiert. Bäume wurden auf der Liegewiese gepflanzt, zwei Spieltiere gekauft und aufgebaut und der defekte Kompressor musste ersetzt werden. Auch Arbeitsgeräte wurden angeschafft.
Bereits 2021 – damals musste dringend ein neuer Beckensauger angeschafft werden – konnte der Verein 14 000 Euro an die Kommune spenden. „Natürlich können wir nicht jedes Jahr eine fünfstellige Summe beisteuern“, sagte Bopp in Richtung Bürgermeister.
Bis vor ein paar Jahren bestand in einem inzwischen abgeänderten Kooperationsvertrag die Pflicht, dass der Förderverein Fehlbeträge ausgleichen muss, falls diese auftreten. Als die Stadtwerke Wertheim für den wirtschaftlichen Betrieb des Bades 2021 ins Boot geholt wurden, wurde gleichzeitig auch der Vertrag zwischen Kommune und Förderverein dahingehend abgeändert, dass der Verein neben der geforderten personellen Unterstützung nur noch im Rahmen seiner Möglichkeiten finanzielle Hilfe leisten soll.
Bei der Übergabe betonten Wyrwoll und Bopp noch einmal, dass der Betrieb des Freibads eben nur gemeinsam machbar sei.
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