Werbach. In einer sehr gut besuchten Infoveranstaltung der EnerGeno Heilbronn-Franken in der Tauberhalle wurden die Bürger aus der Gemeinde Werbach und den umliegenden Ortschaften über den geplanten Bürgersolarpark „Kümmelberg“ auf Gemarkung Wenkheim in Kenntnis gesetzt.
Dieser soll im Endstadium eine Größe von etwa 20 Hektar haben und mit einer Freiflächenvoltaikanlage ausgelegt werden, die zwölf bis 15 Megawatt Strom produzieren kann. Dieser wird dann über einen Netzverknotungspunkt bei Tauberbischofsheim ins Netz eingespeist werden.
Albrecht Rudolf, Bürger und Gemeinderat von Werbach, hob in seiner kurzen Begrüßung hervor, dass es sich bei dem geplanten Projekt „Kümmelberg“ um ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt handele, das durch eine weitere geplante Maßnahme der Stadtwerke Tauberfranken im Gewann Rosenberg, Gemarkung Werbach noch sinnvoll ergänzt werde. So ergäben sich Synergieeffekte für die Entwicklung beider Projekte. Im Gegensatz zu Projekt“ Kümmelberg“ handele es sich dort nicht um ein Bürgerprojekt.
Hartmut Kappes, Initiator der geplanten Maßnahme „Kümmelberg“, wies darauf hin, dass dort nicht nur eine regionale Wertschöpfung durch die Bürgerbeteiligung erzielt werden solle, sondern der geplante Park auch eine möglichst hochwertige ökologische beinhalte. Auf der gesamten Fläche sei die Anlage einer dauerhaften Bienenwiese vorgesehen.
Vorstandsmitglied Lukas Bühler von der EnerGeno Heilbronn-Franken erläuterte weitere Details der geplanten Anlage. Der Park solle sich harmonisch in die Landschaft einfügen und werde an den wenig einsehbaren Stellen von Sichtschutzpflanzungen umgeben.
Es wurden zahlreiche schon verwirklichte Maßnahmen der bereits etwa 75 Solarprojekte der Genossenschaft EnerGeno vorgestellt und erläutert. Bei der Fläche am Kümmelberg handele es sich Steillagen, die früher als Weinberg genutzt worden seien und aus heutiger landwirtschaftlicher Sicht eine geringere Bodenqualität mit wenig Auflage und steinigem Untergrund hätten. Es würden der Landwirtschaft also keine großen Nutzungsflächen entzogen.
Vorstandsmitglied Georg Dukiewicz ging auf die Betriebsstruktur der Genossenschaft EnerGeno ein, die ihren Sitz in Heilbronn habe. Ein Leitmotiv der Genossenschaft sei, dass die Zukunft eine dezentrale Energiewelt sein werde – basierend auf erneuerbaren Ressourcen und unter Beteiligung der Menschen in der jeweiligen Region. Derzeit hätten mehr als 1600 Mitglieder Genossenschaftsanteile gezeichnet, Tendenz steigend. In den zurückliegenden Jahren sei eine durchschnittliche Dividende von 4,5 Prozent ausgeschüttet worden. Jährlich finde eine Genossenschaftsversammlung statt.
Zusammen mit anderen Genossenschaften habe sich EnerGeno zu einer Bürger-Projekt-Gemeinschaft zusammengeschlossen. Sie wolle sich auf Projekte konzentrieren, die die regionale Wertschöpfung stärken. Dazu suche sie die Kooperation mit Flächenbesitzern und Kommunen.
Nach Darstellung und Aufklärung über den Sachverhalt hatten die Bürger das Wort und stellten zahlreiche Fragen. Dabei stand besonders die Möglichkeit über die Höhe der zu zeichnenden Anteile im Zuge einer Mitgliedschaft im Vordergrund. In der Startphase könnten zunächst pro Person zehn Anteile zu je 100 Euro gezeichnet werden. Vor Baubeginn im Gewann „Kümmelberg“ könnten dann wesentliche größere Anteile oder Beträge eingebracht werden. Strom solle nach Auskunft der EnerGeno in den Jahren 2025/26 fließen. Zur weiteren Vereinfachung und Vorortpräsenz werde in Kürze eine Regionalgruppe Welzbach-Tauber gegründet werden.
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