Werbach. Die Arbeiten für die neue Flüchtlingsunterkunft in Werbach sind seit wenigen Tagen in vollem Gang. Inzwischen stehen die Container bereits auf dem dafür vorgesehen Areal, in Sichtweite zum früheren Baumarkt Ascher.
Die Container werden als Gemeinschaftsunterkünfte für die vorläufige Unterbringung von geflüchteten Menschen genutzt. Die Unterbringung wird durch die Landkreisverwaltung als untere Aufnahmebehörde betrieben.
Wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilte, besteht die Anlage aus 20 Wohncontainern, vier Sanitärcontainern, zwei Küchencontainern, einem großen Aufenthaltsraum, einem Container für Waschmaschinen und Trockner sowie einem Bürocontainer für die Sozialbetreuung. Die Anlage hat eine Größe von 45 Metern Länge und 14,5 Meter Breite. Die Unterkünfte setzen sich aus sechs auf drei Meter großen Zimmern für drei Personen zusammen
„Nach der Aufstellung und Montage erfolgen verschiedene Ausbauarbeiten, beispielsweise Sanitär- und Elektroarbeiten. Auch müssen Leitungen für Wasser, Abwasser und Strom hergestellt werden. Hinzu kommt ein Zaun. Im letzten Schritt wird die Anlage mit Möbeln usw. ausgestattet“, erklärte Pressesprecher Markus Moll.
Er gab an, dass die Arbeiten noch einige Wochen dauern werden. „Eine Fertigstellung kann voraussichtlich Ende März bis Mitte April erfolgen.“ In den kommenden Monaten können in Werbach bis zu 60 Flüchtlinge übergangsweise ein neues Zuhause finden.
Infoveranstaltung für Bürger
Werbachs Bürgermeister Georg Wyrwoll hatte sich am Mittwoch ein Bild von der Unterkunft verschafft. Um den Bürgern in der Gemeinde eine Orientierung zu geben, soll Ende Februar oder Anfang März eine Informationsveranstaltung stattfinden, an der alle Interessierten teilnehmen können.
Der genaue Termin stehe noch nicht fest, so Wyrwoll. Sicher ist aber, dass die Gemeindeverwaltung auch verantwortliche Vertreter des Landratsamtes, als Vorhabenträger, dazu eingeladen hat. In dieser Aufnahmeeinrichtung können die Flüchtlinge nur für eine begrenzte Zeit wohnen. Ist das Asylverfahren abgeschlossen, erfolgt die sogenannte Anschlussunterbringung.
In Werbach sind derzeit 20 Personen in der Gemeinde untergebracht, unter anderem im früheren Kindergarten im Hauptort. Entsprechend eines Verteilerschlüssels muss die Kommune in diesem Jahr eine Anschlussunterbringung für weitere 13 Personen bereitstellen. „Das stellt uns vor sehr große Herausforderungen, weil Wohnraum sehr knapp ist“, so Wyrwoll. Auch kann er die Zurückhaltung von möglichen Vermietern verstehen. „Zur Wahrheit gehört auch, dass es oft zu Konflikten kommt, wenn die Flüchtlinge ausziehen.“ Die Gemeinde stehe jedoch nicht nur bei der Suche nach geeigneten Unterkünften vor einer großen Aufgabe. Diverse Vereine und Organisationen wurden anlässlich der ersten großen Aufnahmewelle von Flüchtlingen gegründet und waren aktiv an der Integration der Menschen beteiligt. Doch die Bereitstellung von Hilfsangeboten sei aufgrund inzwischen des gesunkenen Personalstands in diesen Organisationen deutlich zurückgegangen.
Wyrwoll hofft nun auf eine erneute Aktivierung der Kräfte für die Integration, auch wenn ihm durchaus bewusst sei, dass man nur über begrenzte Ressourcen verfüge. Er sehe aber vor allem in erster Linie den Bund und das Land in der Pflicht, diese Aufgaben zu erfüllen.
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